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Das Herz des Eisplaneten

Das Herz des Eisplaneten

Titel: Das Herz des Eisplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Scarborough
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beiden Frauen, während sie mit großer Schnelligkeit ihre Oberbekleidung abschüttelte. »Wir haben gehört, daß du heute nacht Gäste hast, und sind gekommen, um sie uns anzuschauen.« Sie streckte Yana die Hand entgegen. »Sinead Shongili. Freut mich, Sie kennenzulernen.
    Sind Sie noch gut nach Hause gekommen, ohne wieder zu stürzen?«
    »Dann waren Sie also die Person, die mir das Watscheln beigebracht hat!« rief Yana.
    »Ja, und diese wunderschöne Dame hier ist Aisling Senungatuk«, antwortete Sinead und machte sich etwas besorgt an Aisling zu
     
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    schaffen, die ihre üppige Gestalt gerade in einen Schaukelstuhl senkte, den Clodagh aus einer Zimmerecke hervorgeholt hatte. Aisling lächelte ihre Partnerin freundlich an und bedeutete ihr, daß ihr behaglich zumute sei.
    »Yana hat gerade die Decke bewundert, die ihr beiden für mich gemacht habt, Schwester«, sagte Clodagh zu Aisling.
    »Ich setze Sie auf meine Liste, Yana«, versprach Aisling mit einer der wunderschönsten Stimmen, die Yana je gehört hatte.
    »Ja, die Decken, die die Firma einem liefert, sind der reinste Mist«, warf Sinead ein. »Ich muß noch erst etwas Material zum Weben sammeln, aber meine Aisling kann Ihnen die prächtigste verdammte Decke machen, die Sie je gesehen haben, nicht wahr, Liebste?«
    Aisling nickte. »Darauf kannst du wetten.«
    »Ich fürchte, ich habe Ihnen im Gegenzug nicht allzuviel zu bieten«, sagte Yana, »abgesehen von ein paar veralteten Dienstgradabzeichen. Ich mußte alle Souvenirs abgeben und durfte nur mitbringen, was lebensnotwendig war. Die Höchstgrenze für Gepäck wurde ganz eisern eingehalten. Sie wissen nicht zufällig, wo ich einen kleinen Computer bekommen kann, oder?«
    Sinead lachte belustigt. »Sie machen wohl Witze!«
    Clodagh meinte etwas sanfter: »O nein, meine Liebe, das ist nichts für unsereins, du liebe Güte! Hier in Kilcoole hat niemand so ein Ding. Wir sind schließlich nur arme, unwissende ULs, müssen Sie wissen, und so gefällt das auch der PTB.«
    »ULs?«
    »Unerwünschte Leute«, erklärte Aisling. »Mit denen haben sie diesen Planeten kolonisiert. Verstehen Sie, die wollten unser Land auf der Erde haben und haben uns dafür im Tausch einen anderen Ort versprochen. Genaugenommen hatten wir in der Sache nicht allzuviel zu sagen. Vertrieben hat man uns. Niemand konnte sich noch Landbesitz leisten. Also sind wir hierher gekommen, wie man es von uns wollte.« Sie senkte den Blick, als sie ihre Erklärung beendet hatte, dann sah sie Clodagh entschuldigend an. »Tut mir leid. Wenn ich erst einmal in Fahrt gerate… Außerdem müssen wir jetzt gehen. Wir
     
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    wollten euch wirklich nicht beim Abendessen stören. Wir sind nur vorbeigekommen, um nachzusehen, ob wir irgendwie behilflich sein können.« Mit einem Nicken wies sie in Yanas Richtung.
    »Danke«, erwiderte Yana, und Clodagh begleitete sie zur Tür. Für jeden Schritt, den ihre stattlichere Partnerin tat, tänzelte Sinead drei vor und zwei zurück.
    Nachdem sie gegangen waren, holte Clodagh eine Flasche und einige Becher von dem Regalbrett eines der mit Tüchern verhängten Wandschränke und fragte: »Trinken Sie ein Schlückchen zum Abendessen, meine Liebe?«
    »Wie bitte?«
    »Clodaghs Selbstgebrannter«, erklärte Bunny. »Der ist gut, bekommt man schöne Träume von.«
    »Ich weiß nicht. Bei all den vielen Medikamenten, die ich in letzer Zeit…«
    »Er wird Ihnen guttun«, warf Clodagh ein. »Hat medizinische Eigenschaften. Mit diesem Zeug kann man sich nicht besaufen, bis man blind ist – es wird nur alles ein wenig angenehm verwaschen.
    Und Sie sehen mir sehr danach aus, als hätten Sie so etwas nötig, meine Liebe.«
    »Clodagh ist auch die Heilerin hier, also können Sie sich in dieser Hinsicht ruhig auf sie verlassen«, sagte Bunny zu Yana.
    »Also gut, einen kleinen Schluck«, willigte Yana ein. Die würzigen Düfte vom Herd erweckten in ihr das Verlangen, irgend etwas zu sich zu nehmen. Und wenn es schon keine Nahrung war, war etwas zu trinken auch keine schlechte Alternative.
    Doch zusammen mit dem Getränk kam auch eine turmhoch gefüllte Schüssel mit einer Art Nudeln und einer roten Fleischsoße; dazu gab es heißes Brot. Am ersten Bissen verbrannte Yana sich den Mund, was ihr mit den automatisch hergestellten Schiffsspeisen noch nie passiert war.
    »Das ist ja köstlich«, sagte sie, nachdem sie einige etwas kühlere Happen zu sich genommen hatte. »Was ist es denn?«
     
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    »Elchspaghetti«, erklärte

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