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Das Herz des Eisplaneten

Das Herz des Eisplaneten

Titel: Das Herz des Eisplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Scarborough
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Dann berührte er ihre Brust, doch sanft, wie zur Segnung.
    »Kind?« Sie versuchte sich loszureißen, entsetzt und von Schmerz und Enttäuschung erfüllt. Wenn er eine Mutter für seine Kinder haben wollte, müßte er sich schon jemand anders suchen, ihr selbst war der Gedanke daran unerträglich. »Sean, das liegt schon alles hinter mir. Es mag vielleicht deiner Aufmerksamkeit entgangen sein, aber Stabsoffizierin der Firma wird man erst in den mittleren Jahren. Mein Körper ist einfach nicht…«
    »Nun, meine Liebe, da wir schon gerade darüber sprechen, was Körper sind und was nicht, denke ich, daß du doch das eine oder andere über meinen erfahren solltest. Es ist soviel passiert, da wollte ich dich nicht mit allem auf einmal überfallen, aber beim letztenmal in der Höhle, als wir alle mit Petaybee vereint waren, da wußte ich…«
    »Was wußtest du? Sean? Sean!«
    Doch er war schon ins Wasser gesprungen, und als es über seine Haut spritzte, verschwand die graubraune Aschenfarbe nicht etwa, sondern vertiefte sich noch, ließ seine Haut verschwimmen, daß Yana das Gefühl hatte, ihn nur noch durch einen Nebel zu sehen. Sean rollte sich zusammen, er tauchte unter, und als er wieder hervorkam, bedeckte sein silberbraunes Haar nicht nur die Kopfhaut sondern sein ganzes Gesicht – und seine Gestalt hatte sich auch verändert!
    Bevor sie etwas erwidern konnte, kletterte die Robbe, die Sean war, ans Ufer, bespritzte sie verspielt mit dem Wasser auf ihrem glatten Fell und entfaltete sich einmal mehr zu ihrem Liebhaber.
     
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    Yana wich unwillkürlich einen Schritt zurück, dann trat sie erneut auf ihn zu. »Was… war das gerade?«
    »Mein Großvater ist tatsächlich, wie Torkel vermutete, ein wenig zu weit gegangen. Genaugenommen sogar viel zu weit. In seinen persönlichen Tagebüchern gibt es einige besondere Aufzeichnungen, die ich an einem sicheren Ort versteckt halte. Er war fasziniert von den indianischen und keltischen Erzählungen von Menschen, die ihre Gestalt verwandeln konnten, um sich selbst zu schützen und sich an ihre Umgebung anzupassen. Natürlich waren das Zaubermärchen, doch er bestand stets darauf, darin nur eine extreme Form der Anpassung zu sehen. Natürlich war es ihm nicht gestattet, mit Menschen zu experimentieren – und er wußte damals auch noch nicht, daß der Planet bereits dabei war, an uns fundamentale Anpassungen vorzunehmen. Aber an sich selbst hat er doch ein paar Manipulationen ausprobiert, die er mir mit seinen Chromosomen vererbt hat, so daß ich mich zumindest… um einiges dramatischer anpassen kann als andere auf dem Planeten. Ich ›passe mich an‹ oder, wie es meistens geschieht, verwandle mich gelegentlich in das Wassertier, das für dieses Klima am geeignetsten ist. Ich bin das, was man in der alten Volksüberlieferung einen Silie nennt – an Land ein Mensch, im Meer eine Robbe, oder, in meinem Fall, überhaupt im Wasser.«
    »Und deine Schwester?« fragte Yana. »Verwandelt die sich auch?
    Ich habe mich schon gefragt, weshalb sie mir fast den Kopf abgerissen hat, als ich von Robbenjagd sprach.«
    Er schüttelte den Kopf. »Nicht daß ich wüßte, und ich glaube, sie hätte es mir sonst erzählt. Sie ist die einzige, die mitangesehen hat, wie ich mich verwandle, bis auf dich, obwohl Clodagh auch davon weiß. Wie du gesehen hast, kann die Robbengestalt sehr nützlich sein, wenn es erforderlich ist, sich in dem unterirdischen Flußsystem zu bewegen.« Er sah sie mit einem halb verunsicherten, halb spitzbübischen Lächeln an. »Clodagh und Sinead scheinen auch der Auffassung zu sein, daß mich das zu einem der vielseitigeren Individuen auf diesem Planeten macht. Aber die Frau, deren Meinung zu diesem Thema mir am allerwichtigsten ist, bist du, und – ich war mir nicht sicher, wie du das aufnehmen würdest, deshalb habe ich
     
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    auch gezögert, dich zu lieben, als wir das erste Mal hierherkamen, obwohl es mich sehr danach verlangte. Ich wollte dir eigentlich alles erzählen, bevor wir uns nach dem Latchkay liebten, aber…«
    Sie legte ihm die Hand an die Wange, und er ergriff sie und hielt sie fest, als hätte sie ihm ein Rettungsseil zugeworfen. Er tat einen weiteren tiefen Atemzug. Offensichtlich erfüllte ihn das Eingeständnis dieses Geheimnisses mit größerer Angst als alle Gefahren, denen sie gemeinsam getrotzt hatten.
    »Ich… hoffe… daß du nach allem, was du gesehen hast, jetzt auch begreifst, daß es meine Doppelnatur ist, die mir eine ganz

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