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Das Herz Des Winters

Das Herz Des Winters

Titel: Das Herz Des Winters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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konnten ihr Missfallen nicht verbergen. »Sie sind zu dem Schluss gekommen, dass entweder Merilille, Sareitha oder Careane die Mörderin ist. Ich glaube, da haben sie wirklich hervorragende Arbeit geleistet, aber sie hätten überhaupt nicht darüber nachdenken sollen. Sie hätten sich ihren Lektionen widmen sollen, und zwar so intensiv, dass sie keine Zeit gehabt hätten, an etwas anderes zu denken.« Trotz des finsteren Blicks, den sie Kirstian und Zarya zuwarf, strahlten die beiden viel zu alten Novizinnen vor Freude. In dem bösen Blick war ein Kompliment verborgen gewesen und Vandene war sparsam mit Komplimenten.
    Elayne ersparte sich die Bemerkung, dass die beiden etwas beschäftigter gewesen wären, hätte Vandene sich bereit erklärt, sich an ihrem Unterricht zu beteiligen. Elayne und Nynaeve hatten viel zu viele andere Pflichten, und seit sie für die Windsucherinnen täglichen Unterricht angesetzt hatten, hatte keiner mehr die Energie, den beiden Novizinnen viel Zeit zu widmen.
    Die Atha'an Miere zu unterrichten war, als würde man durch die Mangel einer Wäscherin gedreht! Sie hatten nur wenig Respekt vor den Aes Sedai. Und noch weniger für die Ränge der »Küstengefangenen«.
    »Wenigstens haben sie mit niemand anderem darüber gesprochen«, murmelte sie. Ein Segen, wenn auch nur ein kleiner.
    Als sie Adeleas und Ispan gefunden hatten, war es offensichtlich gewesen, dass es sich bei dem Mörder nur um eine Aes Sedai gehandelt haben konnte. Sie waren mit Rotdorn betäubt worden, bevor man sie getötet hatte, und es war so gut wie unmöglich, dass die Windsucherinnen Krauter kannten, die nur weit vom Meer entfernt zu finden waren. Und selbst Vandene war davon überzeugt, dass sich unter den Kusinen keine Schattenfreunde verbargen. Ispan war selbst als Novizin weggelaufen und sogar bis nach Ebou Dar gekommen, aber sie war wieder eingefangen worden, bevor die Kusinen ihr enthüllen konnten, dass sie mehr waren als ein paar aus der Burg verbannte Frauen, die sich aus einer Laune heraus entschieden hatten, ihr zu helfen. Sie hatte bei der Befragung durch Vandene und Adeleas vieles enthüllt. Zwar war es ihr irgendwie gelungen, dabei nichts über die Schwarze Ajah preiszugeben außer alten, schon längst durchgeführten Plänen, aber nachdem Vandene und ihre Schwester mit ihr fertig gewesen waren, hatte sie begierig alles andere ausgeplaudert. Sie waren nicht sanft gewesen und hatten ihre Tiefen ausgelotet, doch sie hatte nicht mehr über die Kusinen gewusst als alle anderen Aes Sedai. Falls es unter den Kusinen Schattenfreunde gegeben hätte, dann hätte die Schwarze Ajah alles gewusst. So sehr sie sich es auch anders wünschten, die Mörderin war eine von drei Frauen, die sie alle lieb gewonnen hatten. Eine Schwarze Schwester in ihrer Mitte. Oder mehr als eine. Sie alle hatten sich verzweifelt bemüht, dieses Wissen geheim zu halten, zumindest so lange, bis die Mörderin entlarvt wurde. Die Nachricht würde den ganzen Palast in Panik versetzen, möglicherweise sogar die ganze Stadt. Licht, wer hatte sonst noch über die Geschehnisse in Harlon Brücke nachgedacht? Würden sie den Verstand haben, Stillschweigen zu bewahren?
    »Jemand musste sie an der Hand nehmen«, sagte Vandene fest, »um sie von weiterem Unsinn abzuhalten. Sie brauchen regelmäßigen Unterricht und harte Arbeit.« Die strahlenden Gesichter der beiden hatten eine Spur von Selbstgefälligkeit angenommen, aber diese verblasste nun etwas. Sie hatten nur wenige Lektionen erhalten, aber die waren sehr hart und die Disziplin sehr streng gewesen. »Das heißt, entweder Ihr oder Nynaeve.«
    Elayne schnalzte ärgerlich mit der Zunge. »Ich habe kaum einen Augenblick Zeit für mich, um in Ruhe nachzudenken. Ich muss mich schon anstrengen, gelegentlich eine Stunde für sie zu erübrigen. Nynaeve muss es tun.«
    »Was muss Nynaeve tun?«, wollte Nynaeve fröhlich wissen, die sich zu ihnen gesellte. Irgendwo hatte sie sich eine lange Stola mit einem gelben Saum besorgt, die mit Blättern und hellen Blumen bestickt war, die nun aber über ihre Armbeugen hing. Trotz der Kälte trug sie ein blaues Gewand mit einem für Andor ziemlich tiefen Ausschnitt, obwohl der dicke, dunkle Zopf, der vorn über ihrer Schulter hing und sich an den Busen schmiegte, die Entblößung in Grenzen hielt. Der kleine rote Punkt in der Mitte ihrer Stirn, der Ki'sain, sah ziemlich seltsam aus. In Einklang mit den Gebräuchen der Malkieri bezeichnete ein roter Ki'sain eine

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