Unsere Landkueche
SCHLICHT UND EINFACH GUT
Bodenständige Landküche, ja gar der Wunsch nach einem Leben auf dem Land erleben gerade eine wahre Renaissance. Immer mehr von uns empfinden das Bedürfnis nach einem selbst bestimmten Dasein fern vom Alltagstrubel und die Lust auf einfache, unverfälschte Genüsse, die der eigene Hof und Garten bieten. Doch nur den wenigsten gelingt diese »Flucht«. Es bleibt bei einem Wochenendhäuschen auf dem Land, einem Schrebergarten oder liebevoll bepflanzten Balkon und dem Traum vom Leben im Grünen. Fernab von Milchkannengeklapper, dampfenden Misthaufen und Hahnengeschrei haben wir aber immerhin die Möglichkeit, Familie und Freunden wie auf dem Land aufzutischen.
Doch was macht eigentlich eine Landküche aus? Eine Frage, die all jene, die auf dem Land leben, wahrscheinlich zunächst eher mit Stirnrunzeln beantworten werden. Was soll denn daran so anders, so besonders sein? Und auch für uns Autorinnen, die wir auf dem Land groß geworden sind, erscheint die Frage einerseits merkwürdig; andererseits ist sie ganz einfach zu beantworten: Landküche ist eigentlich nichts Besonderes und schon gar nichts Exotisches.
Landküche ist und war schon immer eine praktikable Alltagsküche (und natürlich auch eine Sonntags- und Festtagsküche), und das im besten Sinne. Eine Küche, die all das nutzt, was Hof und Garten im Laufe der Jahreszeiten bieten. Man braucht wenige, aber gute Zutaten. Zutaten, die richtig schmecken, weil sie Zeit zum Wachsen und Reifen hatten, und die dann mit einer gewissen Dankbarkeit, Ehrfurcht und einer Prise der richtigen Würze in den Topf wandern. Jeder, der schon einmal Tomaten gesät, gepflegt und geerntet oder früher als Kind die warme Milch vom Bauern geholt hat, weiß, was für ein Hochgenuss der erste Biss, der erste Schluck sein kann!
Dabei ist Landküche – und das wissen all jene, die auf dem Land leben, am besten – nicht einfach nur der Rückgriff auf Rezepte von anno dazumal. Landküche ist in ihrer Regionalität, Saisonalität und Schlichtheit, die das Beste aus den Produkten herausholt, von jeher immer aktuell. Aber sie hat sich auch weiterentwickelt. Der Blick in die Töpfe und Öfen anderer Länder war ein Gewinn, und bestimmte Zutaten, wie z. B. Olivenöl und Mittelmeerkräuter, gehören heute einfach dazu – weil sie schlicht und einfach und einfach gut sind. Sie sind wie viele Rezepte, die aus den Landküchen Frankreichs oder Italiens übernommen wurden, eine unglaubliche Bereicherung. Sie sind gesund, zeitgemäß – und machen Landküche einfach noch besser und interessanter.
So verstehen wir auch die Mischung unserer Rezepte: beliebte Klassiker, oft leicht und modern interpretiert, und viele neue einfache Rezepte, die allesamt saisonal ausgerichtet sind. Wir haben uns von den Jahreszeiten mit ihren jeweils besonderen Produkten, denen meist mehrere Rezepte gewidmet sind, inspirieren lassen. Das Ergebnis ist eine – wie wir finden – richtig moderne Küche: unsere neue Landküche.
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen und Spaß beim Nachkochen
FRÜHLING
Endlich – warme Sonnenstrahlen kitzeln auf der Nase, und ein laues Lüftchen kündigt den Frühling an.
Frische Kräuter und junges Gemüse machen jetzt richtig munter, und die ersten Erdbeeren und Rhabarber lassen auch nicht mehr lange auf sich warten ...
Rohkostsalat mit Ziegenkäsecreme und Brotfladen
FÜR 4 PERSONEN
ZUBEREITUNGSZEIT: ca. 50 Min.
BACKZEIT: ca. 15 Min.
PRO PORTION: ca. 655 kcal
Für den Fladen:
200 g Mehl (Type 550)
50 ml Olivenöl
1 TL Meersalz
Für die Käsecreme:
1 Knoblauchzehe
1 Bund gemischte Kräuter (z. B. Petersilie, Thymian, Basilikum)
200 g Ziegenfrischkäse
100 g Sahnejoghurt (10 % Fett)
Salz
Cayennepfeffer
Für den Salat:
800 g gemischtes Gemüse (z. B. Möhren, Rettich, Staudensellerie)
100 g Naturjoghurt
2 EL frisch gepresster Orangensaft
1 TL Akazienhonig
2 EL Apfelessig
Salz
Pfeffer
4 EL Rapsöl
Außerdem:
Öl für das Blech
Mehl für die Arbeitsfläche
1 Für den Fladen das Mehl mit 100 ml lauwarmem Wasser, Öl und Salz verrühren und mit den Knethaken des Handrührgeräts zu einem glatten, geschmeidigen Teig verkneten. Den Teig in Frischhaltefolie wickeln und im Kühlschrank ca. 30 Min. ruhen lassen.
2 Inzwischen für die Käsecreme den Knoblauch schälen und in feine Würfel schneiden. Die Kräuter waschen und trocken schütteln, die Blätter abzupfen und fein hacken. Ziegenfrischkäse und Joghurt
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