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Das Herz kennt die Wahrheit

Das Herz kennt die Wahrheit

Titel: Das Herz kennt die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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legte eine Hand an seine Brust. "Nicht, Gryf."
    "Was soll ich nicht? Dich lieben, dich nicht berühren? Dafür ist es zu spät. Viel zu spät …" Er nahm ihre Hand, die auf seiner Brust ruhte, führte sie an seine Lippen und küsste sie auf die Handfläche. Darcy verspürte ein wohliges Prickeln am ganzen Leib. "Ich kann nicht mehr von dir lassen, muss dich immerzu berühren und küssen."
    Im nächsten Augenblick küsste er sie, obwohl er nicht wusste, wie es dazu gekommen war.
    Sie wollte ihn aufhalten. Bei Gott, das war ihre Absicht! Doch sowie sie seinen feurigen Mund spürte, war es um sie geschehen. Ungeahnte Bedürfnisse, die sie so lange verdrängt hatte, setzten ihren Willen außer Kraft. Sie sehnte sich danach, seine Hände zu spüren, bis sie am ganzen Leib erzitterte, von ihm geküsst zu werden, bis sie sich mit ihren Lippen gleichsam versengten. Es war der Wunsch, sämtliche Regeln zu vergessen, die sie für sich aufgestellt hatte. Und für ihn.
    Ihr Herz schlug wie wild, mit einem heftigen, ungestümen Pochen, das sie bis in die Schläfen spürte.
    Dies war anders als zuvor. So etwas hatte sie noch nie erlebt. Ein aufgestautes, entfesseltes Verlangen ergriff von ihr Besitz. Begierde drang in ihre einfache, überschaubare Welt und brachte sie ins Trudeln – wie ein Schiff, das in die Fänge eines Sturms gerät.
    "Wenn du mir jetzt nicht sagst, dass ich aufhören soll …", raunte er, "… dann ist es zu spät, Darcy."
    Als sie nichts erwiderte, zog er ihren Kopf zurück und schaute ihr tief in die Augen. "Verstehst du, was ich will?"
    Sie guckte ihn an, ohne zu blinzeln. "Ja. Ich will es auch."
    Einige Augenblicke lang sah er sie unverwandt an. Dann küsste er sie so feurig und so fordernd, dass sie nur noch die Augen schließen konnte, während der Boden unter ihren Füßen plötzlich zu wanken schien.
    Ohne ein Wort zu verlieren, hob er sie hoch und trug sie die Treppen hinunter. Als er sein Zimmer erreichte, öffnete er die Tür ungestüm mit dem Fuß und schlug sie hinter sich zu, bevor er Darcy auf die Füße sinken ließ. Sie war kaum zu Atem gekommen, da waren seine Lippen bereits wieder auf den ihren und trieben ihren Pulsschlag in ungeahnte Höhen.
    "Etwas musst du wissen." Unverwandt blickte er sie an, während er sie gegen die geschlossene Tür drückte. "Ich kann dir nichts versprechen. Morgen früh könnte ich aufwachen und mich an eine Vergangenheit erinnern, die uns beiden womöglich Kummer bereitet."
    "Das interessiert mich nicht …"
    "Das sollte es aber", unterbrach er sie. "Ich möchte dich warnen, Darcy. Es könnte etwas in meiner Vergangenheit geben, was immer zwischen uns stehen würde."
    "Ich kenne dich, Gryf. Du bist zu edel, um irgendetwas verbrochen zu haben. Du hast niemanden getötet oder bestohlen. Du bist kein Mann mit einer schlimmen Vergangenheit."
    Seine Augen verengten sich. "Das sind nicht die einzigen unbekannten Dinge. Ich könnte irgendwo Frau und Familie haben, die auf meine Rückkehr warten. Wäre meine Liebe für dich wichtiger als die Gefühle meiner Familie?"
    Erschrocken hielt sie den Atem an, da sie einen Stich in ihrem Herzen verspürte.
    Gryf bemerkte den Kummer in ihren Augen, straffte die Schultern und machte einen Schritt zurück. "Es ist so, wie ich befürchtet habe. Du hast nicht so weit gedacht." Er seufzte. "Dies ist nicht richtig. Für keinen von uns." Er streckte den Arm aus, um die Tür zu öffnen.
    Doch sie umfasste sein Handgelenk und hielt ihn zurück. Fassungslos starrte sie auf die Hände. "Du hast Recht, Gryf. Ich habe einfach nicht daran gedacht, dass eine andere Frau Anspruch auf dein Herz erheben könnte. Das ist zu … schmerzvoll." Sie schaute zu ihm auf und sah das gleiche Verlangen in seinem Blick, das auch in ihr brannte. "Aber was ist, wenn du dein Gedächtnis nie wiedererlangst? Sind wir zu einem getrennten Leben verdammt, obwohl wir uns lieben?"
    "Ist dir bewusst, was du da sagst?" Er legte ihr die Hand unter das Kinn und hob ihr Gesicht, um ihr tief in die Augen zu schauen. "Bist du bereit, dich von einem Mann entehren zu lassen, der dir keine Zukunft bieten kann?"
    "Keine Zukunft?" Sie lächelte und legte eine Hand auf seine Wange. "Ich war diejenige ohne Zukunft. Ich hatte jegliche Hoffnung fahren lassen, jemals wieder lieben zu können. Und dann tratst du in mein Leben, und all der Schmerz über den Verlust, den ich erlitten habe, war plötzlich vergessen. Du bedeutest mir alles, Gryf. Genau so, wie du bist. Mit einem

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