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Das Herz kennt die Wahrheit

Das Herz kennt die Wahrheit

Titel: Das Herz kennt die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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Kuss auf ihre Stirn. "Kann es sein? Ist es tatsächlich wahr, dass mein Gedächtnis allmählich zurückkehrt?"
    "O Gryf." Ein Strom heißer Tränen lief ihr über die Wangen, und dieses Mal machte sie keine Anstalten, sie zu verbergen. "Ich weiß in meinem Herzen, dass du mein Gray bist. Meine erste Liebe. Und meine einzige Liebe."
    "So gibt es keinen Grund, warum wir nicht heiraten sollten?"
    "Überhaupt keinen."
    Er blickte ihr tief in die Augen. "Wenn all dies wahr ist, welchen Namen soll ich dann wählen, wenn ich dir am Altar ewige Treue schwöre?"
    Trotz der Tränen, die ihre Wangen benetzten, schenkte sie ihm ein strahlendes Lächeln. "Es ist mir gleich, mein Geliebter. Gray war der Junge, den ich liebe, solange ich denken kann. Doch Gryf ist der Mann, den ich jetzt liebe. Und den ich mein ganzes Leben lieben werde."
    Sie schauten auf, als Geoffrey Lambert in der Tür erschien. "Falls es euch entgangen sein sollte – die Musik hat begonnen, und der Vikar wartet auf das Paar. Allerdings steht draußen ein junger Bursche, der es kaum abwarten kann, euch zu sehen, bevor wir an den Altar treten."
    Whit betrat den Raum. Er sah steif und unbeholfen in dem Anzug aus, den Mistress Coffey für ihn hatte anfertigen lassen. Das wirre rote Haar war fein gekämmt, und seine neuen Schuhe glänzten tadellos. Plötzlich schaute ein kleiner Kopf aus seiner Jacke hervor und blickte sich unsicher um.
    Für die Länge eines Herzschlags starrte der Junge Darcy an. Schließlich wisperte er mit bebender Stimme: "Du siehst schöner aus als eine Königin."
    Darcy lächelte. "Danke, Whit. Und du siehst so stattlich aus wie ein Prinz."
    "Muss ich …" Die Stimme versagte ihm. Er schluckte und brachte schließlich mühsam hervor: "Muss ich gleich etwas sagen?"
    Beruhigend lächelte Gryf ihn an. "Nicht ein Wort. Aber du musst Furchtlos unter deiner Jacke versteckt halten. Falls er sich losmacht, wird der Vikar dir den Kopf abreißen."
    "Ja", lachte Darcy. "Ganz zu schweigen von Mistress Coffey, die entrüstet sein wird."
    "Ich achte darauf, dass er sich ruhig verhält." Whit kam zögerlich näher. "Wann werden wir …" Er holte tief Luft. "Wann werden wir eine Familie sein?" Er hatte das Wort ausgesprochen. Ein Wort, das ihn gleichermaßen mit Stolz und Unbehagen erfüllte.
    Darcy breitete die Arme aus und drückte den Jungen an sich. Sie gab ihm einen Kuss auf die Stirn. "Wir sind doch schon eine Familie, Whit."
    "Du meinst, ich kann Mama und Papa zu euch sagen?"
    Darcy fühlte, wie die Tränen ihr in die Augen stiegen. "Ja, Whit. Wir würden uns freuen, wenn du uns so nennst."
    "Komm zu mir, mein Sohn." Gryf nahm die Hand des Jungen. "Ich denke, es ist Zeit, dass wir zum Altar gehen." Er beugte sich hinab und hauchte einen Kuss auf Darcys Lippen, ehe er sich an ihren Großvater wandte. "Darcy hat Euch etwas mitzuteilen, Sir."
    Die beiden Männer schüttelten einander die Hand. Dann eilten er und der Junge hinaus. "Was erblicke ich denn da, mein Mädchen? Tränen?"
    "Ja, Großvater. Aber es sind Freudentränen." Darcy legte die Hand auf den Arm des alten Mannes und ging neben ihm aus dem Raum in das Mittelschiff.
    Sie sah Gryf und Whit vor dem Altar stehen und warten. Rasch erzählte sie ihrem Großvater mit gedämpfter Stimme, an was Gryf sich vergangene Nacht erinnert hatte.
    "Ah, mein Mädchen." Er legte seine Hand auf die ihre. "Unsere Gebete sind erhört worden."
    "Ja. O Großvater. Was für ein wundervolles Hochzeitsgeschenk mir heute vergönnt ist. Dieser Mann ist die andere Hälfte meines Herzens und meiner Seele. Und jetzt, da er zu mir zurückgekehrt ist, bin ich wieder vollkommen. Ich bin so glücklich, so unsagbar glücklich."
    Als sie auf den Altar zuschritten, erinnerte sie sich an die Worte, die Gray ihr vor all den Jahren ins Ohr geflüstert hatte. Ich habe deinem Vater versprochen, immer auf dich Acht zu geben, Darcy.
    Sie schloss die Augen und flüsterte: "O Papa. Kein Mann hat sich je so bemüht oder so viel geopfert, um ein Versprechen zu halten."
    Ja. Er war durch das Feuer der Hölle gegangen und zurückgekehrt. Doch er hatte das Versprechen gehalten, das er als junger Bursche ihrem Vater gegeben hatte. Und als sie die Hand in die seine legte und die Worte sprach, die sie für immer banden, gelobte sie aus tiefster Seele, ihn stets zu lieben. Denn er war ihr Held, ihr Geliebter, ihre einzige, wahre Liebe. Der Mann, der immer in ihrem Herzen gewesen war.
    Eine Liebe wie die ihrige würde in alle Ewigkeit Bestand

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