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Das Höllenbild

Das Höllenbild

Titel: Das Höllenbild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie den Weg fortsetzte. Zu weit würde sie nicht gehen können. Die Insel war nicht groß. Sehr bald schon konnte sie an eine Grenze stoßen, und hinein in das Meer würde der Tunnel sicherlich nicht führen.
    Unter ihren Sohlen kratzten die Steine. Der Boden war damit bedeckt.
    Einige schimmerten sogar, wenn das helle Licht über das Gestein hinwegfloß.
    Der Gang war nicht sehr breit. Die Decke zeigte eine leichte Wölbung.
    Aus ihr schauten ebenfalls Steinspitzen hervor, aber Arlene brauchte nicht den Kopf einzuziehen.
    An die absolute Stille in ihrer Umgebung hatte sie sich längst gewöhnt.
    Geräusche wurden nur von ihr produziert. Und wenn sie eine Stimme hören wollte, sprach sie eben mit sich selbst. Das kannte sie, denn im Laufe der Jahre hatte sie viele einsame Stunden am Tag und auch in der Nacht verbracht.
    Verfolger kamen nicht. Arlene lachte leise auf, als sie daran dachte, daß die Typen sicherlich auf dem kleinen Eiland umherirrten und sie jetzt suchten. Sie würden nichts, auch gar nichts verstehen und irgendwann vielleicht abziehen.
    Etwas wurde anders.
    Sie merkte es urplötzlich, und es traf sie mit einer gedanklichen Wucht, die sie unsicher machte.
    Die Terroristin blieb stehen. Plötzlich hatte sie ihre Lockerheit verloren, war wieder gespannt und wirkte wie eine Person, die am Grund angeleint stand.
    Etwas stimmte nicht mehr.
    Äußerlich war nichts zu sehen, aber auf einem anderen Weg hatte sie eine Botschaft bekommen. Sie glaubte daran, sich einem Bereich zu nähern, der anders war, möglicherweise auch gefährlich, und Arlene beschloß, auf der Hut zu sein.
    Ein Ziel für ihre MPi war nicht zu sehen. Alles blieb still. Auch unverändert, aber die seltsame Botschaft war nach wie vor vorhanden, und Arlene spürte das Kribbeln auf ihrem Körper.
    Ein Zeichen, daß etwas in der Luft lag.
    Durch die Nase atmete sie ein. Schweiß hatte sich in ihrem Nacken gesammelt und rann in kalten Bahnen den Rücken hinab. Die Wärme umgab sie wie ein Panzer. Sie war bereits zu einer regelrechten Hitze geworden.
    Arlene war auf der Hut. Jeden Schritt schien sie zu überlegen. Es störte sie das leise Kratzen unter den Sohlen, doch mit jedem Schritt kam sie einer Stelle näher, die anders war als ihre bisher bekannte Umgebung.
    Die Lampe zitterte nicht. Eine Frau wie Arlene Shannon hatte sich immer in der Gewalt. Ihr Augenmerk war noch nach vorn gerichtet, folgte dem Licht, aber da war nichts.
    Das Andere zog sie trotzdem an. Arlene merkte, daß ihre Unsicherheit wuchs. Auch das Kribbeln in der Magengegend begleitete das nervöse Erwarten entscheidender Änderungen.
    Sie glaubte nicht daran, daß es mit ihren Jägern zu tun hatte. Nein, das auf keinen Fall. Es mußte seine Gründe in der Tiefe dieser Höhle gefunden haben, etwas anderes kam für sie nicht in Betracht. Die Höhle hier war ungemein wichtig. Sie barg das Geheimnis, das den Eindringling immer stärker lockte.
    Auf der rechten Seite gab es plötzlich mehr Platz. Da erweiterte sich der Gang. Er bildete dort praktisch eine breite Nische, und Arlene folgte gewissermaßen einem Zwang, als sie den rechten Arm drehte, um in die Nische hineinzuleuchten.
    Sie hatte mit vielem gerechnet, aber nicht mit dem, was sie tatsächlich zu sehen bekam. Es war auch keine Einbildung, keine Täuschung. Kein Auge spielte ihr einen Streich. Was sie sah, war echt, und sie wußte sofort, daß es nicht von der Natur geschaffen worden war.
    »Ich glaub’ es nicht!« flüsterte die Frau. »Verdammt noch mal, ich glaube es nicht!«
    Ob es nun stimmte oder nicht, es spielte für den Fortlauf der Dinge keine Rolle.
    Sie stand vor einer Tatsache.
    Sie stand vor einem Bild!
    ***
    Nein, irgendwo nicht. Das war kein Bild, das war zwar eine große Wand-oder Felsenmalerei, aber dafür gab es einen anderen Namen. Es war ein Gemälde.
    Ein großes und breites Gemälde, von einem Künstler geschaffen, der wirklich realistisch malen konnte, auch wenn einige Details sehr übertrieben dargestellt worden waren.
    Selbst eine Person wie Arlene brauchte schon ihre Zeit, um sich von diesem Anblick zu erholen. Mit dieser Wandmalerei hatte sie auf keinen Fall gerechnet. Das war auch in dem Sinne kein Fall, es war für sie eine irrsinnige Überraschung, obwohl sie diese breite und auch hohe Wandmalerei schon mit einer gewissen Vorsicht betrachtete.
    Als sie wieder klar denken konnte, strahlte sie das Bild mit ihrer Taschenlampe an. Sie fuhr zunächst mit dem hellen Kreis die Ränder ab und

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