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Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman

Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman

Titel: Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James McGee
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nicht.«
    Murat sah um sich. Dann sagte er leise: »Ich gehe davon aus, dass Sie keine Schiffspassage bis Amerika brauchen?«
    »Bringen Sie mich bis Frankreich, alles andere können Sie mir überlassen.«
    Murat lehnte sich zurück. »Also gut; viertausend Francs oder zweihundert englische Pfund, wenn Ihnen das lieber ist.«
    Hawkwood atmete tief durch.
    »Für jeden«, schloss Murat.
    »Um Gottes willen!« Hawkwood setzte sich auf. »Wir wollen doch nicht das ganze verdammte Schiff kaufen! Wir wollen bloß von ihm runter. Das Höchstangebot für meine Stiefel war nur zwanzig Francs. Ehe wir so viel verdient haben, sind wir ja an Altersschwäche oder am Schlagfluss gestorben. Sind Sie verrückt?«
    »Im Preis enthalten sind Transport, Unterkunft und die sichere Überfahrt nach Frankreich.«
    »Für den Preis«, sagte Hawkwood, »erwarte ich, dass mich der Kaiser in einem goldenen Vergnügungsboot abholt und mich persönlich an Land trägt, wenn wir angekommen sind!«
    Lasseur lachte leise. Dann wurde sein Gesicht ernst.
    »Wie zum Teufel erwarten Sie, dass wir an so viel Geld kommen?«, fragte Hawkwood.
    Der Dolmetscher schüttelte den Kopf. »Ein Mittelsmann nimmt Kontakt mit Ihren Familien auf. Die leiten die Bezahlung in die Wege. Wenn der volle Preis gezahlt ist, werden die Vorbereitungen für Ihre Abreise getroffen.«
    »Und wie kommen wir vom Schiff runter?«
    Murat lächelte. »Also kommen Sie, meine Herren; ich denke, Sie verstehen, dass wir das mit äußerster Diskretion behandeln müssen. Je weniger Sie zum jetzigen Zeitpunkt wissen, desto sicherer ist es für uns alle. Ich würde auch dringend darum bitten, dass dieses Gespräch unter uns bleibt.«
    »Wollen Sie damit andeuten, dass die Wände hier Ohren haben?«, fragte Lasseur.
    Murat verzog das Gesicht. »Es wäre nichts Ungewöhnliches, dass die Briten uns Spione schickten; aber nein, leider hat es auch Fälle gegeben, bei denen der Verrat aus den eigenen Reihen kam.«
    »Es gibt Verräter unter uns?«
    »Nicht unbedingt. Sie vergessen, wir sind hier nicht die einzige Nationalität. Captain Hooper ist ja ein Beweis dafür. Wir haben hier Dänen, Italiener, Schweden, Norweger … was Sie wollen. Frankreich hat viele Verbündete. Und es gibt immer welche, die jede Chance nutzen, um Mitgefangene zu verraten, wenn damit ihr eigenes Schicksal erträglicher wird.«
    Und ich habe wenigstens eine Tatsache erfahren , dachte Hawkwood. Wenn es eine organisierte Fluchtroute gibt, dann steht sie nur den Wohlhabenden offen . Er fragte sich, wie gut gefüllt die Truhen von Bow Street waren und wie die Reaktion von James Read sein würde, wenn Ludd ihm die geforderte Summe nannte: vier Jahresgehälter für einen Runner.
    Hawkwood spürte Lasseurs Hand auf seinem Arm.
    Er merkte, dass der Privateer sein Nachdenken für Zweifel gehalten hatte, denn Lasseur sagte: »Sie fragen sich, wie Sie das Geld aufbringen würden?«
    »Es ist nicht das Geld«, sagte Hawkwood, der langsam wieder zu sich kam. »Es ist die Zahlungsmodalität.«
    Das könnte interessant werden, dachte Hawkwood, es sei denn, Ludd fiele bei ihrer Zusammenkunft eine praktische Lösung ein.
    Doch Lasseur klopfte ihm beruhigend auf die Schulter und überraschte ihn, indem er sagte: »Machen Sie sich keine Sorgen, mein Freund.« Der Privateer wandte sich an Murat. »Ich werde die Gebühren für Captain Hooper übernehmen.«
    Einen Augenblick wirkte Murat verblüfft, dann zuckte er fast nachlässig die Schultern. »In Ordnung.«
    »Wie lange wird es dauern, bis wir etwas hören?«, fragte Lasseur.
    »Das kann ich nicht sagen. Ich brauche den Namen der Person, an die sich der Mittelsmann wenden soll, und ein Schreiben, aus dem hervorgeht, dass er in Ihrem Auftrag handelt. Sie werden informiert, sobald wir Nachricht haben, dass die Summe bezahlt ist.« Murat sah sie an. »Akzeptieren Sie diese Bedingungen?«
    Lasseur und Hawkwood sahen sich an.
    »Nur so als Beispiel?«, sagte Lasseur. »Aber ja, vollkommen.«
     
    »Und?«, fragte Lasseur. »Was ist Ihre Meinung?«
    »Meiner Meinung nach ist Leutnant Murat ein doppelzüngiger Schweinehund«, sagte Hawkwood.
    Sie waren wieder auf dem Vordeck. Die stickige Luft unter Deck war schwer zu ertragen gewesen. Sie waren oben angekommen, wo es immer noch eine Brise gab, auch wenn sie wesentlich abgeflaut war.
    »Ich dachte, das hätten wir vorher schon festgestellt«, sagte Lasseur trocken. Dann runzelte er die Stirn. »Sie machen sich immer noch Gedanken wegen des

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