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Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Titel: Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Wong
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Teil meines Unterbewusstseins noch immer nach den riesigen Spinnen sucht, die im Schatten lauern.
    Ich erzähle das alles, weil die Goliath-Spinne das Erste war, was mir in den Sinn kam, als ich nachts im Bett aufwachte, weil mich etwas ins Bein biss.
    Ich spürte ein Zwicken an meinem Knöchel wie bohrende Nadeln. Die Goliath-Fucking-Vogelspinne sprang aus dem Nebel meiner Schlafphantasie, als ich die Decke zurückschlug.
    Es war dunkel.
    Das Licht war aus. Der Wecker war aus. Alles war aus.
    Ich setzte mich auf und schielte auf meinen Knöchel. Irgendwas bewegte sich unter dem Laken. Ich schwang mein Bein aus dem Bett und spürte ein Gewicht, das an meinem Knöchel hing, so schwer wie eine Bierdose.
    Panik überfiel mich. Ich trat mit dem Bein in die kühle Luft meines dunklen Schlafzimmers und versuchte ächzend das kleine bissige Ding abzuschütteln. Es flog quer durchs Zimmer und streifte dabei einen Strahl Mondlicht, der durch die Jalousien hereindrang. In diesem kurzen Moment sah ich gliedrige Beine aufblitzen – viele Beine – und einen Schwanz, ferner ein Rückenschild wie bei einem Hummer. Das ganze Ding war so groß wie ein Schuh und tiefschwarz.
    Was zur Hölle –
    Die Kreatur, die mein panischer Geist „Spinne“ nannte – obwohl sie eindeutig nicht zu den Arachniden oder irgendeiner anderen aufder Erde heimischen Spezies gehörte –, flog quer durch den Raum, schlug gegen die Wand und landete hinter dem Wäschekorb. Ich sprang aus dem Bett, suchte panisch mit den Augen den Raum ab und tastete mich mit den Händen an der Wand entlang. Ich blinzelte und versuchte meine Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen, immer auf der Suche nach irgendeiner Art Waffe. Mit den Händen durchwühlte ich das Zeug, das auf meinem Nachttisch stand und sah dann, dass etwas unter einer Ausgabe der Entertainment Weekly hervorragte. Abgerundet und länglich – der Griff eines Messers? Ich schnappte es mir und warf es und kapierte erst, als es in der Luft war, dass es mein Asthma-Inhaliergerät war. Ich tastete weiter und griff nach dem Gegenstand, der mir am schwersten erschien – ein Glas mit Nacho-Soße.
    Ich nahm eine Bewegung an der Fußbodenleiste wahr und schleuderte das Glas vor Anstrengung keuchend dorthin. Ein Schlag folgte und das Klirren von zerbrochenem Glas. Dann Stille. Ich nahm die neue Tischlampe, die Buntglasskulptur eines Truthahns, die mit einer nackten Glühbirne bestückt war. Ein Geburtstagsgeschenk von John. Ich riss das Kabel aus der Wand, packte den Truthahn am Hals und holte damit wie ein Quarterback beim Baseball aus, der mitten im Wurf fotografiert wird.
    Die Spinne (?) jagte über den Boden, zur Tür raus und ins Wohnzimmer. Sie hatte überall Beine, lief auf einem halben Dutzend davon, während das andere halbe Dutzend wie Dreadlocks in die Höhe stand, als ob das Ding immer laufen können müsste, selbst auf dem Rücken. Der Anblick ließ mich erstarren – eine grauenhafte, lähmende Urangst, wie sie sich nur bei einer Begegnung mit etwas vollkommen Fremdem einstellt. Ich senkte die Lampe und zwang mich, einen Schritt nach vorne zu machen. Ich versuchte halbwegs ruhig zu atmen. Als ich einen Blick auf mein Bein riskierte, sah ich einen roten Streifen, der vom Biss abwärts bis zu meinen Füßen verlief.
    Der kleine Scheißkerl.
    Ich spürte Hitze und dann Taubheit, die mein Bein hochkrochen. War das kleine Monster giftig, oder lag es nur am Schock, gebissen worden zu sein? Ich ging drei Schritte Richtung Tür und schon beim vierten hinkte ich.
    Laaaaaangsam spähte ich ins Wohnzimmer. Hier war es nicht so dunkel, weil die Straßenlaternen von draußen bleiche Kringel auf den Boden zeichneten, durchbrochen von den Schatten der windzerzausten Bäume. Keine Spur von einer Spinne. Ich hörteein kratzendes Rascheln aus Richtung der Küchenfliesen zu meiner Linken und fuhr herum –
    Der Hund.
    Molly trottete verschlafen auf mich zu, eine kniehohe, rötliche Gestalt, gekrönt von zwei Augen, in denen sich das Mondlicht bläulich spiegelte. Ich sah den matten Schein eines wedelnden Schwanzes hinter ihr. Sie sah mich direkt an, wunderte sich, warum ich wach war, wunderte sich, warum ich nach Angstschweiß roch, und wollte wissen, ob ich irgendetwas zum Fressen für sie bereithielt. Ich sah zur Vordertür. Drei Meter Teppich trennten uns. Ich spielte mit dem Gedanken, Molly ins Auto zu packen und zu John zu fliehen, um uns dort neu zu formieren. Dann könnten wir morgen gemeinsam mit einer Flinte

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