Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)
dass sich die Patienten in der Ffirth Anstalt Kommandozentrale Schrägstrich Krankenstation in Ungenannt wie Gefangene fühlten, setzten sie ihren Job ganz schön in den Sand. In dem funzeligen Licht konnte ich erkennen, dass ich einen grünen Gefängnisanzug trug. Als der Lift oben ankam, holten mich zwei weitere schwarzgekleidete Astronauten raus, zogen mir eine schwarze Kapuze über und warfen mich hinten in ein Militärfahrzeug.
Das Krankenhaus war nur ein paar Blocks entfernt, aber die Fahrt dauerte 20 Minuten. Wir fuhren, hielten an, warteten, fuhren, warteten wieder, dann ging ein Alarm los, und ich hörte ein elektrisches Geräusch, als ob sich eine Garagentür öffnet. Wir rollten fünf Sekunden lang vorwärts, dann wieder das Geräusch, dann das Einrasten von Riegeln. Dann öffnete sich ein anderes Tor, gefolgt davon, dass die Türen des Trucks aufgingen. Ich spürte Sonnenlicht, ein frischer Luftzug schlug gegen meine Kapuze. Ich wurde rausgezogen, und man befahl mir, mich flach aufs Gras zu legen. Falls ich einen Teil meines Körpers heben sollte, ehe sie es mir sagten, würden sie mich erschießen.
Verdammte Scheiße.
Sie rissen mir die Kapuze vom Kopf. Der Truck fuhr los, und ich riskierte es, den Kopf so weit zu heben, dass ich sah, wie sich hinter dem Fahrzeug ein Maschendrahtzaun schloss. Ichwandte mich in die andere Richtung und sah dort … noch einen Zaun. Ich lag in einem Streifen, so breit wie eine Straße. Zwischen zwei hohen Zäunen, die je mit Rollen von Fick-dich-Stacheldraht gekrönt waren. Der innere Zaun, durch den der Truck gerade gefahren war, war undurchsichtig – Planen oder Plastikfolien waren dort angebracht. Die Trennung zwischen der Quarantäne-Station und der Außenwelt sollte offenbar perfekt sein. Die Plastikfolien waren bunt und durchgehend bedruckt. Auf der neben mir stand 91,9 K-ROCK ROCKTOBER ROCKOCALYPSE.
Ich fragte mich gerade, wie lange sie mich so liegen lassen würden, als ein Tor des inneren Zauns aufging und eine Stimme mir über einen Lautsprecher sagte, dass ich passieren solle. Ich gehorchte und ging in die Quarantäne-Station – offenbar zum zweiten Mal.
Ich weiß nicht, was ich drinnen erwartet habe, aber vor mir lag nur der Krankenhausrasen. Das Gebäude selbst war direkt rechts neben mir, die Grünfläche erstreckte sich zu meiner Linken. Die Sonne spuckte voller Hass Tageslicht in meine Augen – wann hatte ich zum letzten Mal die Sonne gesehen? –, und ich vermutete, dass es später Nachmittag war.
Mein erster Gedanke war: „Rippchen.“ Rauch von Grillfleisch drang an meine Nase, als stünde ich im Windschatten einer Imbissbude. Ich hörte Stimmen. Jemand lachte.
Verdammt, das ist ne Party.
Noch seltsamer war das, was nicht da war: Männer in Raumanzügen mit Gewehren. Ich war davon ausgegangen, dass man mich grob da reinschleifen und mir befehlen würde, mich bei diesem Zelt zu melden oder mich irgendeinem Test zu unterziehen. Aber ich war allein. Keine Soldaten. Niemand, der offiziell aussah. Kein Wachpersonal.
Stattdessen standen da vereinzelt ein paar müde aussehende Menschen in Overalls; manche hatten Krankenhausdecken um die Schultern geschlungen, und sie starrten mich an, als hätten sie jemand anderen erwartet. Als sie sahen, dass ich es war, trotteten sie ohne ein weiteres Wort davon.
Bitte, fickt euch selber.
Hundert Meter weiter entdeckte ich nahe beim Zaun eine Rauchsäule, die sich um das Krankenhausgelände schlängelte. Ein weiterer Zaun war zu sehen, der komplett mit auffälligen Anzeigen bedeckt war, die alle irgendwie … falsch waren, als hätten sie nicht genügend Planen gehabt und dann einfach ausgemusterte Werbebanner genommen, die noch bei irgendjemandem im Lager verstaubten (SUBWAY: PROBIEREN SIE UNSER NEUES BROT). Ich ging in Richtung des Feuers, weil ich absolut keine Ahnung hatte, was ich sonst tun sollte. Das ist übrigens auch meine Partystrategie: erst mal zum Essen. Meine Lungen zitterten bei dem Kontakt mit der kühlen Luft. Kein unangenehmes Gefühl. Schmeckte nach Freiheit.
„Hey! Spider-Man! Spider-Man ist zurück!“
Die Stimme kam von oben, und ich muss zugeben, dass meine erste Reaktion darin bestand, mich nach dem richtigen Spider-Man umzuschauen. Warum auch nicht?
Er war nicht da. Ich fand den Menschen zu der Stimme, ein schwarzer Typ, der seinen Kopf aus einem Fenster im fünften Stock des Krankenhauses streckte. Ich hatte keine Ahnung, ob er mit mir sprach oder mit jemand anderem, also ging ich
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