Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)
Wort verstanden.“
Direkt vor der Vordertür blieb er stehen, beugte sich zu meinem Ohr und rief: „VOR FÜNFUNDVIERZIG MINUTEN KAM DAS SIGNAL –“
„Ich höre sehr gut . Ich weiß nicht, wer du bist. Ich habe kein Zeitgefühl mehr und erinnere mich an nichts von all dem hier. Das Letzte, was ich weiß, ist, dass in der Stadt alle durchgedreht sind. Dann bin ich im Keller der alten gruseligen TB-Anstalt wieder aufgewacht. „Du hast es ‚im Loch‘ genannt, oder?“
Der Schwarze rieb sich die Stirn und sagte: „Scheiße. Hast du eins über den Schädel gekriegt oder was?“
„Nein, die haben gesagt, es sei eine Nebenwirkung von dem, was sie mit mir angestellt haben.“
Er atmete aus, sah sich nervös um und zog mich ins Krankenhaus. Drinnen herrschte Chaos. Vor langer, langer Zeit hatte ein riesiger ovaler Schreibtisch direkt hinter der Tür gestanden, an dem man sich bei einer Reihe von Sekretärinnen hatte anmelden können, die einen im Computer einloggten und von denen man ein Armband bekam, mit dem sie die Leute rausfilterten, die nicht versichert waren. Jetzt klafften da nur noch tiefe Furchen und ein abgebrochener Rest der Platte, an der Stelle, wo der Tisch brutal aus der Verankerung gerissen worden war.
Der Schwarze sagte: „Feuerholz. Ihr Plan ist, das einfache Zeug, also alles was nahe der Tür ist, zuerst zu verbrennen. Auf diese Weise ist in einem Monat, wenn wir alle erschöpft und krank sind, das einzige Holz, was noch übrig ist, das, an das man schwer rankommt, im zehnten Stock oder so. Total sinnvoll, wenn du ein verdammter Idiot bist.“
„Wie lang. Sag’s mir. Wie viel Zeit ist seit dem Ausbruch vergangen?“
„Neun Tage. Du weißt wirklich gar nichts mehr?“
„Verdammte Scheiße, wir haben das Krankenhaus innerhalb von neun Tagen so zugerichtet?“
„Nein, Mann, die Leute von der Seuchenschutzbehörde haben hier in den ersten paar Tagen für Ordnung gesorgt. Dann haben sie sich aus dem Staub gemacht. Das ist erst seit Mittwoch so. Heute ist Sonntag.“
„Und nein, um deine Frage zu beantworten. Ich erinnere mich an gar nichts mehr. Ich weiß nicht mal deinen Namen.“
„TJ. Ich kenne John von früher. Wir haben uns einmal bei einer Party getroffen, aber daran erinnerst du dich wahrscheinlich aus einem anderen Grund nicht mehr.“
„Warte, ist John hier? Der Typ sagte –“
„Nein, Mann. Wir haben einiges zu besprechen. Los, komm, wir gehen in mein Zimmer.“
Er führte mich zu einem stockdunklen Treppenhaus, das trotz allem immer noch nach Krankenhaus roch – altes Essen, Chemikalien, Tod. Irgendwann werde ich damit reich, ein Krankenhausdesinfektionsmittel zu verkaufen, das nicht nach Verzweiflung riecht.
Wir kamen bei einem Flur im fünften Stock raus, und dort waren nur noch Leute in grünen Overalls. TJ verkündete: „Seht mal, wer wieder da ist!“ Ein dicklicher Schwarzer, der aussah, als hätte er in einem Rollstuhl gedöst, sagte: „Spider-Man! Bist du abgehauen, oder haben sie dich gehen lassen?“
Ehe ich antworten konnte, sagte TJ: „Haben ihn rausgelassen und grade mit dem Truck hier abgesetzt. Er ist noch fertig von den Beruhigungsmitteln.“ Zu mir sagte er: „Hast du Hunger? Haben die dir was gegeben?“
„Wenn du was zu essen hast, esse ich es.“
„Dann folg mir.“ Er ging den Flur runter, und ich hatte das Gefühl, dass er mich von dem Rollstuhltypen wegziehen wollte. Der sagte hinter uns: „Werden ihn draußen im Garten in ungefähr zehn Minuten brauchen. Das Signal kam schon vor einer ganzen Weile.“
„Haben wir gehört. Werden da sein“, sagte TJ.
Wir erreichten die letzte Tür am Flur. Zwei Krankenhausbetten, ein paar Kartons auf dem Boden voller Ramen-Nudeln, Energieriegel und Wasserflaschen. In der gegenüberliegenden Ecke stand ein Dutzend einfache, weiße Plastikflaschen, die aussahen wie alte Clorox-Bleiche-Flaschen, von denen das Etikett abgerissen war. Irgendwas war mit Edding draufgeschrieben, aber das konnte ich nicht lesen.
„David! Hey!“
Das kam von einem der Betten, auf dem ein weißes Mädchen mit Dreadlocks, einer dickrandigen Brille und einem Nasenpiercing aus einem Stück Papier Origami faltete. Sie trug eine Kette, und ich brauchte ein bisschen, um zu kapieren, dass sie die selbst gemacht hatte, indem sie eine Schnur durch ein halbes Dutzend der roten Aufsätze von Spritzen gezogen hatte. Sie schenkte mir ein Lächeln, bei dem im Cartoon auf meiner Schulter Vögel gelandet wären.
TJ schloss schnell
Weitere Kostenlose Bücher