Das 'inoffizielle' LEGO®-Technic-Buch: Kreative Bautechniken für realistische Modelle (German Edition)
unmöglich, ein Rad mit 24 Zähnen in den Innenring einzupassen. Die Drehscheibe kann jedoch immer noch mit kleineren Rädern verzahnt werden.
Beide Varianten bestehen aus einer oberen und einer unteren Hälfte, die sich beim Ansetzen einer ausreichend hohen Kraft voneinander trennen. Der äußere Ring wird häufig durch ein Zahnrad mit 8 Zähnen oder durch eine Schnecke angetrieben. Je nachdem, ob du die Drehscheibe von oben oder unten antreiben möchtest, kannst du sie aufrecht, aber auch kopfüber einsetzen. Für Letzteres eignet sich die noppenlose Variante besser.
2012 wurde darüber hinaus eine kleine Drehscheibe eingeführt. Sie besteht aus zwei Hälften (siehe Abbildung 5-23 ) mit je zwei Stiftlöchern, wobei an einer der Hälften ein Ring mit 28 Zähnen befestigt ist. Die eine Seite der Zähne ist wie bei Kegelrädern abgeschrägt, die andere wie bei Stirnrädern glatt. Daher kann die Drehscheibe nur von der Seite der zahnlosen Hälfte aus mit Kegelrädern verzahnt werden, wie Abbildung 5-24 zeigt. Mit dieser Drehscheibe lassen sich nur wenige Arten von Rädern verzahnen, wobei sich das Einzel-oder Doppelkegelrad mit 12 Zähnen eindeutig am besten eignet.
Abbildung 5-23: Die kleine Drehscheibe besteht aus zwei Hälften.
Die kleine Drehscheibe ist drei Noppen hoch, wobei der Durchmesser mit genau 28 mm etwas über drei Noppen beträgt. Das Loch in der Mitte ist quadratisch mit einer Größe von 1x1. Wir können daher Achsen (auch mit Lagerbuchsen und Achsverbindern), Kardangelenke, die Stangen von Pneumatikzylindern (alter und neuer Typ) und Linearaktoren, bis zu vier Pneumatikschläuche und sogar einen Balken darin einführen. Das viereckige Profil des Balkensverhindert jedoch, dass die Drehscheibe rotiert. Was wir nicht durch die kleine Drehscheibe führen können, sind Drähte – da die Stecker zu groß sind – und LEGO-LEDs (die ebenfalls zu groß sind).
Abbildung 5-24: Eine kleine Drehscheibe, verzahnt mit einem Doppelkegelrad mit 12 Zähnen
Knebelrad
Dies ist ein sehr wichtiges und beliebtes Bauteil, auch wenn es sich technisch gesehen nicht um ein Zahnrad handelt. Knebelräder können nur mit anderen Knebelrädern verzahnt werden, und zwar sowohl eben als auch rechtwinklig. Ihr Vorteil besteht darin, dass sie viel robuster sind als Zahnräder und mit erheblich höheren Drehmomenten fertig werden. Vor allem werden sie für die rechtwinklige Verzahnung eingesetzt, da reguläre Zahnräder in einer solchen Konfiguration bei hohen Drehmomenten eher brechen als Knebelräder. Der Nachteil der Knebelräder besteht in der ungewöhnlichen Form ihrer »Zähne«, die zu einem
ungleichmäßigen Lauf
führen. Das zeigt sich vor allem, wenn ein hohes Drehmoment auf rechtwinklig verzahnte Knebelräder ausgeübt wird – die Drehgeschwindigkeit beginnt dann zu schwanken. Da das gesamte Drehmoment an so wenigen Punkten angreift, verschleißen Knebelräder auch sehr stark. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Knebelräder an den Verzahnungspunkten abgescheuert werden. Dies geschieht jedoch nur bei sehr schweren Lasten und nur nach längerer Zeit.
Hailfire Droid
Dies ist ein sehr großes und sehr seltenes Zahnrad mit dem eindrucksvollen Durchmesser von 26 Noppenlängen und 168 Zähnen auf dem inneren Ring. Das Zahnrad ist insgesamt 3 Noppen dick, die inneren Zähne sind 1 Noppe breit, und auf beiden Seiten befindet sich eine 1 Noppe tiefe Rille. Dadurch lässt es sich relativ leicht antreiben, entweder durch eine Struktur, die ins Innere eingebaut wird, oder durch den Anschluss an einen äußeren Mechanismus.
Seinen Namen hat dieses Zahnrad dem Bausatz zu verdanken, in dem es erschienen ist. Es handelt sich nämlich um das Zahnrad aus dem Bausatz 4481, »Hailfire Droid«. Da dieser Bausatz nicht mehr hergestellt wird und in jedem Kasten nur zwei Zahnräder dieses Typs enthalten waren, sind sie sehr selten und teuer.
Hailfire-Droid-Zahnräder sind als Drehscheiben in sehr großen Modellen gefragt. Es ist möglich, zwei dieser Zahnräder übereinanderzustapeln und die Rillen auf den einander berührenden Seiten mit 41 LEGO-Kugeln zu füllen (siehe Abbildung 5-25 ). Dadurch ergibt sich ein Mechanismus, der wie ein Kugellager wirkt und sich unter erheblichen Lasten drehen kann. Außerdem ist das Zahnrad aufgrund seiner immensen Größe sehr stabil.
Abbildung 5-25: Zum Auffüllen der Hailfire-Drehscheibe sind 41 LEGO-Standardkugeln erforderlich.
Veraltete Zahnräder
Diese merkwürdigen und bunten Zahnräder
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