Das 'inoffizielle' LEGO®-Technic-Buch: Kreative Bautechniken für realistische Modelle (German Edition)
dreieckigen WarrenFachwerks zeigt, dass die unteren Balken (die horizontalen verbindungen oben und unten im Bild) nur durch Elemente zusammengehalten werden, die zwischen ihnen liegen. das bedeutet, dass sie auseinandergedrückt werden können, wenn auf den oberen Balken (horizontale verbindung in der Bildmitte) eine genügend hohe Last einwirkt.
Das dreieckige WarrenFachwerk widersteht Druck, Zug und Biegung. Wenn die unteren Balken fest durch Querträger verbunden sind, leistet es auch gegenüber Verdrehung erheblichen Widerstand.
Das richtige Fachwerk auswählen
Ein Fachwerk aus fest verbundenen Brown-Modulen widersteht allen Arten von Belastungen. Es ist jedoch kompliziert aufgebaut und schwer, weshalb du es nur verwenden solltest, wenn es absolut notwendig ist. In diesem Abschnitt sehen wir uns an, wie du herausfinden kannst, welche Fachwerktypen sich für unterschiedliche Fahrzeuge jeweils am besten eignen.
Als Erstes sehen wir uns einen Bus an, bei dem die Vorder-und die Hinterachse einen großen Abstand aufweisen. Wie Abbildung 11-45 zeigt, stützen die Achsen den Bus am Boden ab, während das Gewicht von oben in der Mitte auf das Chassis drückt, sodass es gebogen wird. Ein reguläres WarrenFachwerk kann diese Belastung leicht aufnehmen und widersteht auch den geringeren Druck-und Zugspannungen, die beim Losfahren und Anhalten des Busses auftreten.
Ein Offroad-Transporter dagegen ist aufgrund seiner geringeren Länge viel weniger stark Biegekräften unterworfen. Dafür jedoch muss die Aufhängung beim Überwinden von Hindernissen viel arbeiten, wobei sich die Räder nach oben und unten bewegen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Vorder-und die Hinterachse des Transporters beim Überqueren eines Hindernisses in entgegengesetzte Richtungen schwingen, wodurch Biegekräfte auf das Chassis ausgeübt werden (siehe Abbildung 11-46 ).
Abbildung 11-45: Kräfte auf das chassis eines Busses. vor allem tritt hier eine Biegung auf.
Abbildung 11-46: Kräfte auf das Chassis eines Offroad-Transporters. Hier tritt vor allem eine Verdrehung auf, aber auch eine Biegung.
Wir können das Chassis des Transporters aus Brown-Modulen bauen, was es extrem stabil macht. Um Gewicht und Platz zu sparen, ist es jedoch auch möglich, auf ein dreieckiges WarrenFachwerk zurückzugreifen. Wenn die unteren Balken zusammengehalten werden, kann das dreieckige WarrenFachwerk sowohl Verdrehung als auch Biegung widerstehen.
Unser letztes Beispiel ist ein
Turmkran
, bei dem mehrere Elemente eine Verstärkung benötigen. Die einzelnen Abschnitte des Krans profitieren dabei jeweils von anderen Arten von Fachwerkgerüsten.
Wie Abbildung 11-47 zeigt, besteht der Kran aus vier Abschnitten. Der erste Teil ist der
Turm
(gelb), der den gesamten Kran stützt. Da auf ihm das Gewicht des Krans ruht, unterliegt er Druckkräften. Beim Anheben von Lasten neigt sich der Kran ein bisschen, weshalb die Struktur auch einer gewissen Biegung unterworfen ist. Außerdem kann sich der obere Teil des Krans drehen, während das gelbe Fachwerk fest auf dem Boden steht. Dadurch ergeben sich beim Beginn und Ende der Rotation Verdrehungen.
Abbildung 11-47: Kräfte auf die einzelnen abschnitte eines turmkrans
Unser gelber Kranmast muss also allen Arten von Lasten außer Zugspannungen widerstehen können. Daher ist ein Gerüst aus Brown-Modulen eine gute Wahl.
Der zweite Abschnitt des Krans ist der
Ausleger
(blau). Dieser Teil ist unmittelbar für die Bewegung von Lasten verantwortlich. Ein Ende ist in der Kranmitte befestigt, am anderen hängt die Last. Dieses Ende wird von einer Trosse zwischen Ausleger-und Kranspitze gehalten, die eine gewisse Druckkraft auf diesen Kranabschnitt ausübt. Wenn sich der Kran dreht, schwingt die Last ein wenig, was auch eine gewisse Drehung auf den Ausleger ausübt. Der Ausleger ist der zweitgrößte Teil des Krans und kann sehr viel zum Gesamtgewicht beitragen. Daher sollten wir den Ausleger so leicht wie möglich bauen. Ein dreieckiges WarrenFachwerk ist hierzu eine gute Wahl, da es sowohl Druck als auch Verdrehung widersteht und weniger Gewicht hat als andere mögliche Konstruktionen.
Der dritte Teil (grün) ist der
Gegenausleger
. Er ist an dem einen Ende an der Kranmitte befestigt und hält am anderen Ende das Gegengewicht fest. Daher ist er wie der Ausleger einer Biegung unterworfen, aufgrund seiner geringeren Länge jedoch in kleinerem Maße. Das Gegengewicht schwingt bei der Krandrehung nicht, weshalb der Gegenausleger
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