Das 'inoffizielle' LEGO®-Technic-Buch: Kreative Bautechniken für realistische Modelle (German Edition)
eine große und eine kleine. Die Bewegung erfolgt mithilfe eines internen Schraubengetriebes. Wird der Eingang gedreht, so wird der Aktor je nach Drehrichtung aus-oder eingefahren. Ist der Aktor komplett aus-oder eingefahren, tritt die innere Kupplung in Kraft, sodass sich der Eingang weiterdrehen kann, ohne dass das Bauteil beschädigt wird. Daher können Aktoren ohne äußere Kupplung motorisiert werden. Das Übersetzungsverhältnis des inneren Getriebes reicht aus, um sie mit Power-Functions-Motoren anzutreiben, ohne ein externes Getriebe zu verwenden. Ihre Leistung unterscheidet sich von derjenigen der LEGO-Pneumatikzylinder, sodass sie Letztere in einigen Anwendungen ersetzen und in anderen nur ergänzen können. Im Folgenden sehen wir uns die Linearaktoren an und vergleichen sie mit den Pneumatikelementen.
Großer Linearaktor
Ein großer Linearaktor ist im eingefahrenen Zustand 11 Noppen und voll ausgefahren 16 Noppen lang. Der Durchmesser beträgt zwei Noppen, es gibt jedoch zwei Arten von Halterungen (siehe Abbildung 13-11 ), die den Durchmesser auf drei Noppen erweitern. Mit der einen Halterung kann der Aktor beweglich montiert werden, mit der anderen fest. Zur Befestigung der Halterungen an den Aktoren sind ein oder zwei 2L-Achsen erforderlich. Die Abbildungen 13-12 und 13-13 zeigen Beispiele dafür, wie ein Aktor angetrieben werden kann.
Abbildung 13-11: Ein großer Linearaktor mit den Halterungen für die Gelenkverbindung (links) und die starre Montage (rechts)
Abbildung 13-12: Drei Beispiele für die Übertragung des Antriebs auf den großen Linearaktor. Das Übersetzungsverhältnis beträgt in allen drei Fällen 1:1.
Abbildung 13-13: Mit der Klammer für die starre Montage können ein Motor und ein Aktor zu einer Einheit zusammengeschlossen werden, die sich um eine der Befestigungsachsen dreht (hellgrau).
2010 hat LEGO bekannt gegeben, dass die früher gefertigten Aktoren einen Konstruktionsfehler aufwiesen, der bei hoher Last zu hoher Reibung und damit zu einer langsamen und plumpen Funktionsweise führen konnte. Die neue Konstruktion wurde im September 2010 eingeführt. Die nach diesem Datum hergestellten Aktoren sind äußerlich mit den alten identisch. Am einfachsten lassen sie sich durch einen Blick auf den angebrachten Produktionscode unterscheiden, wie die Abbildungen 13-14 und 13-15 zeigen.
Abbildung 13-14: Der rote Pfeil gibt an, wo sich der Produktionscode auf dem Aktor befindet. Auf der flachen, dunkelgrauen Oberfläche stehen drei Ziffern und der Buchstabe X.
Der Produktionscode besteht aus drei Ziffern und dem Buchstaben X, also z.B. 36X0. Die ersten beiden Ziffern geben die Kalenderwoche an, in der der Aktor hergestellt wurde, die letzte ist die Endziffer des Produktionsjahrs. Der Produktionscode 36X0 bedeutet also, dass der Aktor in der 36. Woche des Jahres 2010 gefertigt wurde. Das ist der Zeitpunkt, an dem die neue Konstruktion eingeführt wurde. Vor diesem Datum hergestellte Aktoren – z.B. mit dem Code 29X0 – weisen die ältere Konstruktion auf, später gefertigte – z.B. 40X0 – die verbesserte. Aber auch wenn du einen Aktor mit »Konstruktionsfehler« hast, muss das nicht unbedingt heißen, dass der Mangel tatsächlich zutage tritt.
Abbildung 13-15: Der Linearaktor aus der Nähe. Der Produktionscode lautet 40X0. Das Element wurde also in der 40. Woche des Jahres 2010 hergestellt, vier Wochen nach Einführung der verbesserten Konstruktion.
Linearaktoren können beeindruckende Lasten handhaben. Der Nachteil ist jedoch die innere Kupplung, die für erhebliche Geräuschentwicklung und Erschütterungen sorgt, sobald sie in Aktion tritt.
Kleiner Linearaktor
Ein kleiner Linearaktor ist im eingefahrenen Zustand 7 Noppen und voll ausgefahren 10 Noppen lang. Sein Durchmesser beträgt eine Noppe, die Halterung zur festen Montage ist drei Noppen breit. Der Eingang besteht hier nicht aus einem Achsloch, sondern aus einer 1L-Achse. Abbildung 13-16 zeigt einfache Möglichkeiten, um einen kleinen Linearaktor anzutreiben.
Abbildung 13-16: Drei Beispiele für die Übertragung des Antriebs auf den kleinen Linearaktor. Das Übersetzungsverhältnis beträgt in allen drei Fällen 1:1.
Der Linearaktor kann viel kleinere Lasten handhaben als sein großer Bruder, doch angesichts seiner Größe ist seine Kapazität immer noch eindrucksvoll. Im Gegensatz zum großen Aktor hat der kleine eine innere Welle aus Kunststoff, die weniger haltbar ist als die Metallwelle des großen. Die
Weitere Kostenlose Bücher