Das Insekt
helfen?«, fragte Dan.
»Mein Name ist Dean Willits«, sagte der Mann, »ich bin ein Freund der Familie und möchte Mrs Goodman abholen. Das hier ist Consuela, sie braucht auch noch ein paar Sachen aus ihrem Zimmer.«
»Ah ja. Mrs Goodman ist in der Küche, gehen Sie einfach durch. Ein Officer wird sich um Consuela kümmern.«
Dean Willits sah sich zuerst im Wohnzimmer um. »Heilige Scheiße«, sagte er beim Anblick des Einschusslochs und den Blutfontänen an der Wand. »Ich hatte ja keine Ahnung…«
Dan wurde ungeduldig. »Wir sollten jetzt wirklich Mrs Goodman hier rausbringen, meinen Sie nicht?«
»Klar. Sofort. Tut mir Leid. Es ist nur… Aaron war wirklich ein guter Freund. Und ein toller Vater. Ein wirklich ganz toller Vater, ehrlich. Er hätte den Kindern kein Haar krümmen können.«
»Na ja«, sagte Dan.
Sie standen in der prallen Sonne vor dem Haus. »Tja, dann überlasse ich den Rest dir«, sagte Dan zu Bonnie.
»Kein Problem.«
»Irgendetwas beschäftigt dich doch, oder?«
»Eigentlich nicht. Ich bin nur so ratlos wie Mrs Goodman: ein prächtiger Vater, der so sehr an seinen Kindern hing. Was um Himmels willen bringt ihn dazu, sie umzubringen?«
Dan schüttelte den Kopf. »In solchen Fällen wird das wohl niemand je erfahren.«
Bonnie duckte sich unter dem Absperrband der Polizei durch und ging zu ihren Wagen. Dan folgte ihr und hielt die Tür auf. Das Quietschen der Scharniere klang wie ein aufgeschrecktes Schwein.
»Kann ich dich morgen vielleicht zum Essen einladen?«
»Ich bin doch gar nicht dein Typ. Und außerdem, was soll ich Duke sagen?«
»Du musst ihm gar nichts sagen. Wir leben im Zeitalter der sexuellen Gleichberechtigung.«
»Quatsch. Wenn das das Zeitalter der Gleichberechtigung ist, warum hockt mein Mann dann faul zu Hause vor dem Fernseher, während ich mir in zwei Jobs die Hacken ablaufe?«
»Dann mach mal eine Pause, Bonnie. Mach eine Pause. Atme mal tief durch.«
»Entschuldigung Dan, aber gerade das versuche ich beim Beseitigen von Leichenresten zu vermeiden.«
»Zynikerin.«
»Lustmolch.«
Mittagessen
Im Green Rainbow an der Ecke Sunset und Alta Loma traf sie ihre Freundin Susan Spang. Bonnie brauchte mehr als zehn Minuten für ihre Bestellung, weil sie sich einfach nicht entscheiden konnte, während Susan unaufhörlich mit ihrer Gabel spielte. Schließlich nahm Bonnie:
Lauwarmen Rotkohl mit Chorizo, grünen Oliven und Ziegenfrischkäse ein kleines Beefsteak mit gebratenen Babymaiskolben und Chiliflocken Gegrillte Feigen Evian Stilles Wasser
Lauwarmen Rotkohl mit Chorizo,
grünen Oliven und Ziegenfrischkäse(674 Kalorien)
ein kleines Beefsteak mit gebratenen Babymaiskolben
und Chiliflocken (523 Kalorien)
Gegrillte Feigen (311 Kalorien)
Evian Stilles Wasser (0 Kalorien)
Die Bedeutung der menschlichen Tragödie
Sie kannten sich seit Schulzeiten. Damals waren sie die besten Freundinnen gewesen, beinahe wie Geschwister, und beide hatten davon geträumt, eines Tages Filmstars zu werden. Sie hatten sogar Sterne aus Alufolie gebastelt, ihre Namen darauf geschrieben und sie auf den Hollywood Boulevard gelegt.
Bonnie nannte sich auf ihrem Stern »Sabrina Go-lightly« und Susan war »Tunis Velvet«. Inzwischen sahen sie sich noch drei- oder viermal im Jahr. Bonnie wollte die Freundschaft nicht einfach beenden, obwohl sie sich eigentlich nicht mehr viel zu sagen hatten. Den Kontakt zu Susan abzubrechen wäre, als würde man endgültig den Kontakt zu seinen Jugendträumen abbrechen und sich eingestehen, dass man niemals einen Millionen-Dollar-Brillantring oder ein pinkfarbenes Haus in Bei Air besitzen würde. Außerdem war Susan die einzige Freundin, die nicht nur über Shopping, Kinder und Kochen redete.
Susan war groß, schlank und beeindruckend, mit ihrem langen schwarzen Haar, das ihr bis zu den Hüften reichte, dem schmalen Gesicht und den großen dunklen Augen. An diesem Tag trug sie ein kurzes lilafarbenes Kleid mit applizierten silbernen Sternen und einen Hut aus Fellimitat, der aussah, als hätte es sich ein haariger mittelalterlicher Zwerg auf ihrem Scheitel bequem gemacht.
Susan hatte ihre langen Beine unter einem Ecktisch gekreuzt und wartete schon auf Bonnie.
»Liebes, du siehst so geschafft aus«, war das Erste, was sie sagte.
»Danke. Bin ich auch.«
»Bitte schleif den Stuhl nicht so über den Boden, ich habe heute meine Kopfschmerzen.«
»Oh, das tut mir Leid. Vielleicht hättest du absagen
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