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Das irische Erbe

Das irische Erbe

Titel: Das irische Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Clemens
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mit ihm gesprochen, aber das Gespräch sei ein ziemliches Durcheinander gewesen und sie habe sich irgendwie verfranst.
    »Er unterbrach mich dann und sagte, er habe die Nase voll von Frauen und sei es leid. Und dann klingelte sein Telefon und er legte einfach sofort wieder auf. Ich bin dann ziemlich schnell wieder gegangen.«
    Claire schloss einen Moment die Augen und versuchte, etwas Positives darin zu sehen, dass Ben nun um ihre Gefühle wusste. Dann wusste er es eben. Und sie wusste nun, dass sie keine Chance hatte.
    »Claire, sag doch was«, bat Nina.
    »Es ist in Ordnung«, sagte sie ruhig. »Ich weiß, dass du helfen wolltest. Dafür danke ich dir. Lass es uns einfach vergessen.«
    Sie konnte nicht einschlafen und versuchte, in einem Buch zu lesen. Aber sie legte es gleich wieder weg. Die Geschichte langweilte sie und sie fragte sich, warum sie jedes Buch bis zum Schluss las, auch wenn es ihr nicht gefiel. Dann geriet Zoes Reiseführer in ihr Blickfeld. Sie griff danach und begann darin zu blättern. Dublin wurde beschrieben als die Stadt der Pubs, das verlängerte Wohnzimmer der Dubliner. Die irische Seenplatte, von der sie noch nie gehört hatte. Belfast, wo sie auf keinen Fall hinwollte. Die Aran Islands. Die drei Inseln, von denen auch Maureen geschrieben hatte. Sie begann zu lesen und vergaß die Zeit.
    Langsam sah sie auf. Konnte das sein? Oder war das alles Zufall? Sie blätterte und las weiter. Als sie den Reiseführer endlich zuklappte, war es nach Mitternacht. Sie war zwar immer noch nicht müde, legte sich aber hin. Es gab einiges zu erledigen.

    Diesmal war › Vanessa Redgrave ‹ nicht im Büro. Stattdessen fragte ein junger Mann, ob er ihr helfen könne. Claire sagte, sie wolle noch einmal nach einem Artikel sehen. Er brachte sie in den kleinen Raum und schloss die Tür hinter sich.
    Sie brauchte nicht lange, bis sie einen längeren Bericht über die Aran Islands fand. Alle drei Inseln wurden genauer beschrieben, die Sehenswürdigkeiten, die Schwierigkeiten der Bewohner mit der Bewirtschaftung des kargen Bodens, der ansteigende Tourismus. Sie suchte fast zwanzig Minuten weiter und wollte schon aufgeben, als sie fündig wurde. Aufmerksam las sie den Artikel. Als sie fertig war, lehnte sie sich zufrieden zurück. Möglicherweise hatte sie ein Geheimnis gelüftet.
    Ein Gedanke kam ihr. Sie begann mit einer neuen Suche. Diesmal dauerte es länger, aber dann fand sie den Artikel.
    Madeleine war für eine neue Software mit einem Preis der Industrie ausgezeichnet worden. Claire verstand nicht, worum es genau ging, aber Maureens Tochter hatte offenbar Karriere gemacht. In einem nüchternen Beruf. Sie war Computerspezialistin und bereiste die ganze Welt. Sie lebte in Irland, ihr Mann sei Ire, sie habe Kinder, die beide bereits studierten.
    Alex hatte sie am Vortag noch einmal auf Maureen angesprochen und erzählt, seine Mutter erinnere sich daran, dass Maureens Tochter vor einem Jahr einen Preis bekommen habe. Für eine innovative Entwicklung. Sie wusste sogar den Namen. Madeleine O'Neill.
    Es hieß weiter, Madeleine habe schon mit achtzehn Jahren ein Studium begonnen und es in kürzester Zeit absolviert. Seitdem berate sie große Firmen und entwickle nebenbei Software. Es wurde erwähnt, sie sei ohne Mutter auf einem Hof aufgewachsen, der später verkauft wurde. Ihr Vater habe einige schlimme persönliche Krisen durchstehen müssen. Nachdem seine Frau spurlos verschwunden war, habe er sich alleine um die Kinder gekümmert. Es wurde nur kurz auf die näheren Umstände eingegangen. Es hieß weiter, Cameron habe es geschafft, einen persönlichen Neuanfang zu machen und sei ein erfolgreicher Geschäftsmann geworden. Dann war der Artikel zu Ende.
    Von dem kleinen Jungen, Maureens Sohn, kein Wort. Wahrscheinlich gab es über ihn nichts Spektakuläres zu berichten. Alex hatte nur kurz seinen Namen erwähnt. Malcolm. Sie suchte weiter und fand doch etwas. Der Artikel war drei Jahre alt. Anlass war die erste Gemäldeausstellung eines Künstlers, der mit seinem Stil ganz neue Wege beschreite. Maureens Sohn, ein Maler?
    Er habe einen radikalen Stil, hieß es, aber er bliebe bei schlichten Motiven. Er male schon lange, habe sich aber nicht an die Öffentlichkeit getraut. Jetzt erst konnte ein Agent ihn dazu überreden, einer Ausstellung seiner Werke zuzustimmen. Er galt als aufstrebender Künstler und es werde weitere Ausstellungen geben, auf die man gespannt sein könne. Es kam auch ein Kritiker zu Wort, der ihn

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