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Das Jahr der Krisen

Das Jahr der Krisen

Titel: Das Jahr der Krisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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hinübergegangen; zum Glück hat sie nicht versucht, es mit ihnen auszukämpfen. Sie ist jetzt in N’York. Wird von der New Yorker Staatspolizei festgehalten.« Er war Turpin dabei behilflich, sich zu erheben. »Nun, was die Sternenkarte betrifft: Ich fühle mich wie ein Babylonier, wenn ich über ›Himmelskörper‹ und ihre Positionen spreche, aber …« Er blickte zu Turpin auf. »Es gibt nichts, was sie von einer auf dieser Seite der Röhre geschossenen Aufnahme unterscheiden würde.«
    Was das bedeutete, konnte Leon Turpin nicht sagen. Er sagte jedoch: »Ich verstehe« und nickte sachlich. Wenn es soweit war, würden es ihm seine Vizepräsidenten und sein Verwaltungsvorstand einschließlich Stanley erklären.
    »Ich werde Ihnen sagen, wen wir dazu gebracht haben, Sie hinüberzugeleiten«, sagte Don Stanley. »Um völlig sicherzugehen, haben wir Frank Woodbine angeheuert.«
    Beeindruckt sagte Leon Turpin: »Gute Idee. Das ist dieser berühmte Weltraumforscher, nicht wahr? Derjenige, der auf Alpha Centaurus und Proxima gewesen ist und …« Ihm fiel das dritte Sonnensystem, das Woodbine besucht hatte, nicht ein – sein Gedächtnis war einfach nicht mehr das, was es einmal gewesen war. »Er ist ein Experte«, endete Turpin lahm, »im Besuchen anderer Planeten.«
    »Sie werden in guten Händen sein«, pflichtete Stanley bei. »Und ich denke, Sie werden Woodbine mögen. Er ist tüchtig und kooperativ, obwohl man nie weiß, was er sagen wird. Woodbine sieht die Welt auf seine eigene kreative Weise.«
    »Das gefällt mir«, sagte Turpin. »Sie haben natürlich unseren PR-Leuten mitgeteilt, daß wir Woodbine auf unserer Lohnliste haben.«
    »Selbstverständlich«, sagte Stanley. »Es werden Teams von allen Medien dabeisein und alles aufschnappen, was Sie und Woodbine tun und sagen. Machen Sie sich keine Sorgen, Mr. Turpin: Über ihre Reise nach drüben wird ausführlich berichtet.«
    Geschmeichelt und zufrieden kicherte Leon Turpin. »Großartig!« rief er aus. »Ich denke, Sie haben gute Arbeit geleistet, Don. Es wird ein Abenteuer sein, nach … äh … dort hinüberzugehen.« Er hielt inne, erneut verwundert. »Wo sagten sie, daß es liegt? Es ist die Erde, soviel ist klar. Aber …«
    »Es wird leichter sein, es Ihnen zu zeigen, als zu sagen«, meinte Stanley. »Also warten wir, bis wir tatsächlich dort sind.«
    »Ja, natürlich«, sagte Leon Turpin. Er hatte immer wieder die Erfahrung gemacht, daß es sich auszahlte, das zu tun, was Don Stanley ihm sagte. Er vertraute Stanleys Urteil völlig. Und je älter er wurde, desto mehr vertraute er Don.
     
    Im zweiten Untergeschoß des TE-Werkes in Washington begegnete Leon Turpin dem Weltraumforscher Frank Woodbine, von dem er soviel gehört hatte. Zu seiner großen Überraschung stellte er fest, daß Woodbine zierlich und schmächtig war. Der Mann wirkte adrett, trug einen winzigen, gewachsten Schnauzbart und hatte rasch zwinkernde Augen. Als sie sich die Hand gaben, war Woodbines Hand weich und ein wenig feucht.
    »Wie sind Sie dazu gekommen, Forscher zu werden?« fragte Turpin frei heraus. Er war zu alt und zu erfahren, um noch um den heißen Brei herumzuschleichen.
    Leicht stammelnd sagte Woodbine: »Schlechtes Blut.«
    Turpin lachte belustigt. »Aber Sie sind doch gut. Jeder weiß das. Was wissen Sie über diesen Ort, den wir aufsuchen werden?« Er hatte den Jiffi-Scoutporter erspäht, in dem der Durchbruch aufgetreten war; er war von TE-Forschern und Ingenieuren umgeben – und von bewaffneten Firmenwächtern.
    »Ich weiß sehr wenig«, sagte Woodbine. »Ich habe die Sternenkarten studiert, die man aufgenommen hat, und ich bestreite nicht die Tatsache, daß auf der anderen Seite die Erde liegt. Daran besteht kein Zweifel.« Woodbine trug seinen schweren Raumanzug mit Helm, Sauerstoffvorrat, Antriebsraketen, Meßgeräten und Instrumentarium für die Atmosphärenanalyse und – natürlich – Zwei-Weg-Sprechfunksystem. Immer wurde er so abgebildet – jeder erwartete es von ihm. »Es ist nicht meine Aufgabe, eine Entscheidung zu fällen. Das obliegt Ihren Firmengeologen.«
    Verwundert wandte sich Turpin an Don Stanley: »Ich wußte nicht, daß wir Geologen beschäftigen.«
    »Wir haben zehn«, sagte Stanley.
    »Ihre Astrophysiker haben alles getan, was sie tun konnten«, sagte Woodbine. »Jetzt, nachdem der Beobachtungssatellit gestartet worden ist.« Als er sah, daß Turpin nicht verstand, erläuterte er: »Heute morgen wurden in aller Frühe ein

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