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Das Jesus Sakrileg 2

Das Jesus Sakrileg 2

Titel: Das Jesus Sakrileg 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Gueler
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Es gab keinen Schaden, sondern eine neue Ära. Eine bessere Ära. Endlich würde ein starker Papst den Thron Petri besteigen. Und dieser Petri würde Änderungen herbeiführen. Und zwar sehr umfassende. Der Kardinal schmunzelte erneut. Was konnte es besseres geben, als einen Papst, der vor ihm auf die Knie ging? Das würde all die Demütigungen und all die Schmach des Versagens der letzten Jahrzehnte vergessen machen. Er würde diesen Augenblick in vollen Zügen genießen.
    „Bleiben Sie sitzen. Ich bin gleich wieder weg“, sagte der Papst mit einer Gleichgültigkeit in der Stimme, die nichts Gutes verheißen konnte.
    Der Kardinal antwortete nicht. Aber er war überrascht, für einen Todkranken wirkte er recht entschlossen.
    „Heiligkeit, wie kann ich zu dieser späten Stunde zu Diensten sein?“
    „Sie wissen, warum ich hier bin.“
    Der Kardinal ahnte es: Ja, jetzt würde der stolze und ach so weise Papst vor ihm auf die Knie fallen.
    „Es ist vorbei!“
    „Was ist … vorbei?“, antwortete der Kardinal überrascht, schließlich hatte er etwas anderes erwartet.
    „Ihre Intrige gegen die Kirche. Ihr Vasall Ismail ist tot und das Tagebuch in Sicherheit. Das Spiel ist aus, Kardinal“, antwortete Johannes im scharfen Ton.
    Der Kardinal erschrak. Hatte er richtig gehört, Ismail war tot? Und das Tagebuch in Sicherheit? Was war vorgefallen? Was wusste der Papst wirklich? Hatte Ismail vor seinem Tod vielleicht geredet - Verrat begangen?
    Hatte er wieder verloren, so kurz vorm Ziel?
    Wie konnte er nur diesem Araber seine Karriere anvertrauen? Das alles konnte nicht sein! Er war nicht imstande , einen klaren Gedanken zu fassen.
    „Verzeiht, Heiliger Vater. Aber ich weiß nicht, wovon Ihr sprecht“, antwortete der Kardinal und wollte sich der enger werdenden Schlinge entziehen.
    „Ich werde dieses Spiel nicht mitmachen. Sie haben Ismail manipuliert, damit er Ihnen das Tagebuch der Maria Magdalena besorgt. Mit diesem Buch wollten Sie den ganzen Vatikan in den Ruin stürzen, um selbst den Stuhl Petri zu besteigen. Sie sind eine Schande für die katholische Kirche. Ich möchte keinen Skandal haben, daher werden Sie morgen früh eine Presseerklärung aufsetzen, in der Sie Ihren Rücktritt von sämtlichen Ämtern im Vatikan verkünden, da sie aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr den Amtsgeschäften nachgehen können. Sie werden auch Ihren Kardinalsstatus abgeben und sich auf Ihren Alterssitz zurückziehen und dort das Leben eines einfachen alten Mannes ohne jegliche Privilegien führen.“
    „Und wenn ich mich weigere?“
    „Dann werde ich Sie morgen all Ihrer Ämter entheben und Sie in ein Land versetzen, wo Sie niemandem schaden können. Sie haben bis morgen früh um 9 Uhr Zeit, sich zu entscheiden. Und ein Rat: Entscheiden Sie einmal in Ihrem Leben mit Verstand“, betonte Seine Heiligkeit in scharfem, unwiderruflichem Ton und verließ, ohne auf eine Antwort zu warten, das Zimmer.
    Der Kardinal wusste: Er hatte alles verloren.
    So kurz vorm Ziel! Und er wusste auch: Es gab kein Zurück mehr. Er wusste nicht, was schief gelaufen war, aber er fühlte, dass es etwas mit dieser alten Frau zu tun hatte. Denn es war schon ein merkwürdiger Zufall, dass gerade mit dem Eintreffen der Frau im Vatikan die Ereignisse sich so zu seinem Nachteil überschlugen hatten.
    Aber was, wenn er sich der Anordnung des Papstes widersetzte und nicht zurücktrat?
    Dann würde der Papst sicherlich seine Drohung wahrmachen. Und niemand konnte ihn stoppen. Denn streng genommen war der Vatikan eine absolute Monarchie und der König war der Papst. Er konnte Personen in Ämter berufen oder aber auch jederzeit entlassen.
    Theoretisch gesehen waren alle Angestellten des Vatikans und somit auch die Kardinäle vom Wohlwollen des Papstes abhängig. Nicht mal die Kurie konnte dagegen etwas unternehmen. Die Macht des Papstes war absolut, wenn er sie ausspielte.
    Und der Kardinal zweifelte nicht an der Entschlossenheit des Papstes.
    Es war egal, ob er freiwillig ging oder gegangen wurde. Er würde so oder so sein Gesicht verlieren. Und damit auch all die Privilegien. All die mächtigen Menschen dieser Welt, die sich heute noch seine Freunde nennen, würden ihm schon morgen den Rücken zukehren.
    Ihm war klar, dass er mit dieser Schmach niemals leben konnte.
    Also begab er sich ins Bad und drehte den Wasserhahn auf.
    Er ging dann zur Küche und nahm ein Messer.
    Er zog sich aus und legte sich ins Bad und drehte den Wasserhahn zu. Dann nahm er das

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