Das Jesus Sakrileg 2
gegeben. Diesen wird es niemals geben, denn ich bin sicher, dass wir, wenn ich auch dem irdischen Leben Lebewohl sage, wieder vereint sein werden. Ich weiß, bis dahin ist es noch ein langer Weg und solange werde ich seine Worte verkünden, in der Hoffnung, dass irgendwann die Menschen begreifen, dass die Nächstenliebe das größte und erstrebenswerteste aller Geschenke ist.
Nie werde ich unsere erste Begegnung vergessen, wie er mir das Leben rettete am See Genezareth. Ich weiß nicht, was mich trieb, so weit ins Wasser zu gehen, zumal ich nicht einmal schwimmen kann. Und dann geschah es, ich sank in die Tiefe. Das nächste, woran ich mich erinnerte, war, dass ich auf dem Gras, im Schatten eines Baumes lag und er über mich gebeugt war. Als ich die Augen aufmachte, wusste ich, dass er nicht nur mein Leben gerettet, sondern dass ich mich auch in ihn verliebt hatte.
Ich war unfähig , ein Wort zu sagen, aber er sagte auch nichts. Er lächelte mich an, stand auf und sagte dann, bevor er verstand:
„Erfreue dich am Leben, denn der Herr gab es dir wieder.“
Nachher erfuhr ich von meiner Freundin, dass sie und Sarah mich aus dem Wasser geholt hatten und mich schon für tot erwähnten und mich zurück in meines Vaters Haus tragen wollten, als Joshua sie bat, mich liegen zu lassen. Sie wussten nicht warum, aber sie konnten diesem Fremden nicht widersprechen. Zu einnehmend sei sein Wesen gewesen, also taten sie, was er sagte und ließen sogar zu, wie er sich mir näherte. Joshua sah mich an, legte seine Hand an meine Stirn und dann seine Lippen auf die meinigen. Meine Freundin war geschockt, vermochte ihm aber nicht Einhalt zu gebieten. Und dann geschah das Wunder: Ich spuckte Wasser und kam wieder zu Bewusstsein.
Du siehst, liebes Tagebuch, er hat mich eigentlich schon bei unserer ersten Begegnung geküsst, auch wenn ich mich nicht daran erinnern kann. Aber wie könnte ich jemals einen anderen Mann lieben?
So werde ich warten, bis ich ihn wieder in die Arme nehmen darf. Warum ich davon überzeugt bin? Weil ich liebe und glaube. Es gibt nichts Stärkeres auf der Welt.
Als sei es Schicksal, ist dies die letzte Seite. Ich glaube , ich habe alles gesagt, was es zu sagen gibt. Du hast mir viel Freude bereitet und warst immer eine gute Freundin und Zuhörerin in den traurigen Momenten meines Lebens. Ich werde dich immer bei mir führen, wie seine Flöte, die er mir schenkte, da ich so gerne auf ihr spielte. Und wenn ich mal traurig bin, dann lese ich in dir, damit die Freude sich wieder meiner annimmt.
Hab dich sehr lieb, mein Tagebuch.
Deine Maria
Ende
Eine Bitte:
Ich hoffe, Ihnen hat das Buch gefallen und Sie konnten für eine Weile in diese von mir erschaffene Welt eintauchen. Sollte dies der Fall sein, würde ich mich über eine positive Bewertung bei Amazon sehr freuen.
Ihr
Salim Güler
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