Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1
Herr ist mit dir. Liebst du deine Schwester?“
„Oh, ja Herr, sehr sogar.“
„So sehr, dass du dein Leben für ihres eintauschen würdest.“
„So sehr Herr.“
„Sorge dich nicht weiter um deine Schwester, dein Glaube wird deine Schwester heilen , d enn es steht geschrieben, ist jemand unter meinem Volke und gibt sich daher als Opfer, so soll er ablassen , d enn sein Wille ist mir Opfer genug“, sagte Joshua und gab dem Kleinen zwei Münzen.
„Hier.“
„Danke Herr“, sagte der Junge, nahm das Geld und verschwand.
Petrus schaute ein wenig skeptisch bei so viel Mildtätigkeit von Joshua. Vielleicht bildete ich es mir auch nur ein.
Ich hingegen war sehr gerührt.
Aber das Wunderbarste von allem kommt noch.
Am nächsten Morgen, sehr in der Früh, stand der Junge mit einem kleinen Mädchen in unserer Nähe.
Joshua war schon wach und ich erwachte gerade.
„Herr, meine Schwester möchte mit dir sprechen.“
„Nicht Joshua, sie hat die Pest“, sagte Simon, auch ein Jünger von Joshua.
Aber Joshua stand auf und ging auf das Mädchen zu.
Sie schien wirklich die Pest zu haben. Sie war sehr blass und ihr Körper zeigte den typischen Ausschlag.
Ich erschrak. Wollte der Junge uns alle töten? Ich verstand auch nicht, warum der Junge bei dem Mädchen war, dadurch begab er sich in sehr große Gefahr.
Auch die anderen erschraken und traten beiseite.
Nur Joshua nicht. Er ging unbeirrt auf sie zu.
„Verzeiht Herr, wenn ich Euch und Euren Freunden Angst mache. Ich werde wieder gehen. Es war nur, mein Bruder meinte, Ihr hättet ihm das Geld geschenkt f ür mich. I ch glaubte ihm nicht a uch wenn wir hungern, stehlen wir kein Geld. Essen ja, aber kein Geld. Hat er das von I hnen gestohlen?“
Als ich diese Worte von dem Mädchen hörte, war ich sehr ergriffen und musste mich zusammenreißen, um nicht zu weinen. Das tapfere Mädchen war todkrank und wollte das Geld zurückgeben, falls es der Bruder gestohlen ha tte. Welcher Mensch hätte so gehandelt?
Joshua lächelte.
„Nein, ich gab es deinem Bruder. Es war für dich. Dein Bruder liebt dich. Liebst du ihn auch?“
„Ja sehr. Ich wünschte ich könnte gesund sein und arbeiten, damit er nicht immer stehlen muss. Ich habe ihm gesagt, er solle gehen, sonst würde es ihm wie mir ergehen, aber er bleibt. Das bereitet mir großen Kummer … Ich kenne Euch.“
Joshuas schaute sie an, lächelte, sagte aber nichts.
„Ich hörte Eure Worte, als ich noch gesund war. Sie sind gut. Sie haben mich mit Wärme erfüllt. Es würde mich beschämen, wenn mein Bruder gerade von Euch das Geld gestohlen hätte, wo Ihr doch voller Güte seid. Ihr seid anders als die vielen anderen, die täglich kommen und den Himmel auf Erden versprechen. Ihr schaut nicht abwertend auf meinesgleichen und Eure Freundlichkeit ist nicht gespielt, ihr sagt, was Euer Herz denkt. Verzeiht meinem Bruder und mir. Wir gehen, bevor ich eine Gefahr für euch alle bin. Verzeiht.“
„Wie kann ein Kind Gottes eine Gefahr sein? Denn es steht geschrieben, lasst sie alle zu mir kommen, ob gehend oder nicht, ob blind oder taub. Die Kranken, wie die Schwachen. Mein Garten ist der Garten eines jeden Kindes , d enn ihre Herzen sind die Wahrheit u nd wehe dem, der diese Pforten auch nur einem von ihnen verschließt“, sagte Joshua, näherte sich ihr und wollte sie berühren.
Das Mädchen wich zurück.
„Nicht, ich bin eine Aussätzige.“
„Fürchte dich nicht , d enn es heißt auch, die Liebe des Herrn fließt durch die Adern eines jeden Kindes“, sagte Joshua und legte seine Hand auf ihren Kopf und umarmte sie. Das Mädchen weinte.
Wir alle waren in großer Sorge um Joshua.
Einen Aussätzigen zu umarmen, kam einem Todesurteil gleich.
Doch was dann geschah, kam einem Wunder gleich.
Als er von ihr losließ, war die Farbe in ihr Gesicht zurückgekehrt und die Haut schien sich zu regenerieren.
„Schwester, Schwester“, schrie der Bruder vor Glück.
Das Mädchen begriff nicht, schaute ihren Körper an und als es sah, dass die Haut wieder normal war und ihr Körper seine alte Hautfarbe bekam, kam auch ihr Lebensmut zurück.
Sie weinte und umarmte Joshua.
„Danke …“, flüsterte sie
„Danke deinem Glauben.“
Dann nahm sie ihren Bruder an die Hand und verschwand, ohne ein Wort zu sagen.
Keiner von uns konnte sich erklären, wie dies geschehen war.
Viele fühlten sich ihren Vermutungen bezüglich Joshuas bestärkt.
Und in mir stiegen die größten Ängste hoch!
Wenn ich ehrlich
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