Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1
schrie kurz auf und stürzte etwa drei Meter hinter der Beifahrertür zu Boden.
Kaan sprang hinter dem Felsen hervor, eilte zu Rebecca, riss sie hoch und hastete mit ihr hinter den Felsen.
Ali bemerkte Kaan und feuerte sofort in dessen Richtung. Der Schuss verfehlte ihn um Haaresbreite.
Nick wiederum nutzte diese Unachtsamkeit Alis und rannte auf ihn zu.
Es wäre ein Leichtes für diesen gewesen, den unbedacht handelnden Mann sofort zu erschießen a ber die Gefahr, dass Kaan diesen Moment nutzen könnte, ihn ebenfalls zu töten, schien ihm zu groß, schließlich wusste Ali nicht, dass Kaan unbewaffnet war.
Daher stieg er ins Auto, knallte die Fahrertür zu, startete den Motor und raste davon.
Nick sah nur noch die Staubwolke.
„Rebecca“, schrie er und eilte zum Felsen, wo Kaan sie versteckt hielt.
„Sie?“, fragte Nick sichtlich überrascht, als er Kaan erblickte.
„Später. Wir müssen Sie zu Esther bringen“, sagte Kaan.
Nick bückte sich zu Rebecca und sah ihre Schulter bluten. Sie war ihn Ohnmacht gefallen.
„Ist sie schwer verletzt?“, fragte Nick.
„Nein, glücklicherweise hat die Kugel sie nur gestreift. Kommen Sie, schauen wir nach Esther.“
„Soll ich sie tragen?“
„Danke, ich mach das schon“, sagte Kaan und nahm sie in die Arme.
Nick missfiel das ein wenig. Er hätte Rebecca sehr gerne getragen. W enn er ganz ehrlich war, war er ein wenig eifersüchtig auf Kaan, obwohl er ihr das Leben gerettet hatte und nur helfen wollte.
So blieb ihm nichts anderes übrig, als hinter Kaan hinterher zu trotten und diesen die Lorbeeren einkassieren zu lassen, und sich obendrein einzugestehen, dass Kaan sicherlich ein Mann war auf den die Frauen standen. Er war groß, durchtrainiert, hatte eine sehr markante Stimme und ein einnehmendes Wesen. Welche Frau würde da nicht schwach werden, vor allem, wenn sie ihm obendrein noch das Leben verdankte?
Er wollte diesen quälenden Gedanken nicht weiter spinnen und versuchte sich damit aufzuwerten, das schließlich er wagemutig und selbstlos sein Leben aufs Spiel gesetzt hatte, um sie zu retten. Eine Frau, die ihn nicht liebte.
Wer würde ihm das danken? Niemand! Es gab keine Zeugen, seiner größten Heldentat in seinem bisher eher risikofreien Leben .
Kapitel 41
So hatte sich John seinen Aufenthalt in Jerusalem nicht vorgestellt.
Er hatte alles bis ins kleinste Detail geplant. Sollten all die Mühen der letzten Jahre vergebens sein? Was noch schlimmer war, war dass er sein Versprechen seiner Frau gegenüber nicht einhalten konnte.
Er sollte nicht hier sein, er durfte nicht hier sein.
Wieso konnten sie das nicht verstehen?
Er hatte doch die anwesenden Personen in der Kirche beobachtet. Keiner von denen hatte den Anschein erweckt, Undercover zu sein.
Er hätte es besser wissen müssen: In den heutigen Zeiten des Terrors genossen öffentliche Einrichtungen besondere Schutzmaßnahmen.
Vor allem Einrichtungen von solch einer Bedeutung wie die Grabeskirche.
Jetzt saß er in einem Verhörraum der israelischen Polizei wache .
Das Angebot, einen Angehörigen der amerikanischen Botschaft herbeizuholen, lehnte John ab.
Er brauchte keine Unterstützung. Er wollte dieses Leben nicht mehr.
Er gehörte zu seiner Frau. Er war des Lebens auf Erden überdrüssig, warum verstanden das die Beamten nicht?
Sie sollten ihn einfach sterben lassen, damit er endlich wieder lachen konnte und seine Seele wieder Ruhe fand, da er Mary in den Armen halten würde.
John hatte noch versucht, sich das Messer in die Brust zu jagen aber der verdeckte Ermittler war auf ihn gesprungen und hatte in letzter Minute die Tat verhindert.
Jetzt wurde er auf der Polizeiwache mit Fragen über seine Herkunft, nach seinen Namen, seinen Beweggründen bombardiert, die John nicht beantworten wollte.
Er nahm sich vor nichts mehr zu sagen und schwieg.
Der Ermittler gab nach einer halben Stunde entnervt auf und befahl einem Kollegen , ihn in die Zelle zu sperren. Sollte sich morgen sein Vorgesetzter um ihn kümmern.
John legte sich aufs Bett und fing an zu weinen.
„Verzeih mir Mary, dass ich versagt habe. Ich vermisse dich so sehr. Bitte verzeih mir.“
Er wusste nicht warum aber er musste an die alte Frau denken, die er heute Morgen im Garten Getsemani getroffen hatte . W as hatte sie noch gesagt?
Die Einsamkeit lässt Gedanken wachsen, die in einem guten Herzen oft fehl am Platze sind, ja das waren ihre Worte gewesen, dachte John und das dies Jerusalem
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