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Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1

Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1

Titel: Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Gueler
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Mut belohnen. Ich bin froh, dir begegnet zu sein. Du sollst wissen, die Wochen, die du nicht unter uns weiltest, haben dich noch stärker in mein Herz gebrannt und mich oft an dich denken lassen. Ich spüre, dass dein Herz voller Güte ist u nd das s niemand besser die Worte der Liebe des Herren den Menschen vermitteln könnte als du“, sagte Joshua und blickte mir tief in die Augen. Ich wich seinem Blick aus.
    Und dann, dann nahm er meine Hand in die Seinige.
    Ich wusste nicht wie mir geschah. Am liebste hätte ich ihm meine Liebe gestanden.
    Konnte es einen besseren Zeitpunkt geben? Hatte er mir diese Worte gesagt, damit ich nun die Meinigen sagen konnte? Schließlich bin ich von adeliger Herkunft u nd Joshua weiß sicherlich, dass es für einen einfachen Handwerker ein Ding der Unmöglichkeit ist, einer Adeligen seine Liebe zu gestehen. Dies könnte seinen Tod bedeuten. Auf der anderen Seite war Joshua mit seinen Worte bisher noch nie vorsichtig umgegangen. Selbst Kaiphas gegenüber sprach er mit klarer Sprache. Jeglicher Gefahr trotzend, die von der Macht Kaiphas ausging. Warum also hätte er dann gerade bei mir anders sein sollen? Denn wenn er Augen hat, dann hätte er schon längst merken müssen, dass ich ihm hoffnungslos verfallen bin. Ach, die Liebe. Dass sie so kompliziert ist, will mir einfach nicht in den Kopf.
    Also schwieg ich, liebes Tagebuch , Feige? Ja, liebes Tagebuch, ich war feige. Denn solange ich bei ihm bin, ist alles G ut. Die Liebe kann warten. Ich will nur bei ihm sein. So genoss ich es, dass wir zum ersten Mal richtig Hand in Hand am See spazieren gingen, wie ein frisch verliebtes Pärchen.
    In dieser Nacht fasste ich dann auch meinen Entschluss. Ich wollte mich nie mehr von Joshua trennen. Noch am nächsten Tag wollte ich diese Entscheidung meinen Eltern kundtun. Und wenn sie mich nicht ließen, so würde ich die erste Gelegenheit zur Flucht nutzen. Mein Platz war bei Joshua.
    Ich hoffte, dass meine Eltern mich mit ihrem Segen ziehen ließen , d enn du weißt, dass ich meine Eltern sehr lieb habe.
    … der Abschied von meinen Eltern fiel mir leichter als erwartet, was mich ein wenig beschämte. S ollte nicht der Abschied vom sicheren Heim Kummer in einem wecken, wenigstens für eine angemessene Zeit, vor allem dann, wenn man seine Eltern liebt und es so gut hatte wie ich? Das Angebot meines Vaters, mir Geld mitzugeben, lehnte ich dankend ab. Auch wenn wir es nicht ansprachen, so ahnten wir alle, dass dies ein Abschied war, deren Wiedersehen lange auf sich warten lassen würde. Ich begriff, dass ein neuer Lebensabschnitt für mich begann. Nun war ich eine Frau.
    Erwachsen! Das bedeutet auch, dass ich von nun an die Verantwortung für all mein Tun selber tragen muss, das ich mich nicht mehr auf den Schutz meines Vaters verlassen darf, denn ich muss für mein Handeln selber Rechnung tragen, nur dann kann ich auch eines Tages meinen Kindern Schutz bieten. Diese Gewissheit macht mir ein wenig Angst. Nur die Hoffnung, dass Joshua eines Tages an meiner Seite als Ehemann sein wird, gibt mir den Mut, dies hier zu tun. Ich hoffe, dass meine Gefühle sich nicht irren. Ich würde diesen Herzensbruch nicht überleben. Natürlich habe ich davon nichts meinen Eltern gesagt, auch wenn ich glaube, dass sie meine wahren Beweggründe erraten haben. Ich glaube, dass gemeinsame Essen mit Joshua hat sie beeindruckt. Vor allem, wie er Kaiphas die Stirn bot. Sicherlich haben auch die lieben Worte Josefs, die dieser über Joshua sprach, ein weiteres dazu beigetragen. Jetzt gibt es kein Zurück mehr, liebes Tagebuch. Nur dich, mein liebes Tagebuch, nehme ich mit. Als Zeitzeuge und als Er innerung, wo meine Wurzeln sind ...
    Von dort an war ich an Joshuas Seite , a uch wenn wir es nie offen angesprochen haben, hat unser Verhältnis ein neues Stadium erreicht.
    S eine Blicke g e ben mir noch immer Rätsel auf, so sprechen doch die Blicke der anderen offen. Seine Mutter behandelt mich, als wäre ich schon längst ihre Tochter. Sie ist mir ein großer Halt. Denn nicht jeder hat mich mit der gleichen Freude aufgenommen. Einige seiner Jünger machen kaum einen Hehl aus ihrer Ablehnung mir gegenüber, auch wenn sie es nicht aussprechen, so reden doch ihre Blicke eine überaus deutliche Sprache.
    Vor allem Thomas, Philippus und Petrus scheinen mich nicht zu mögen.
    Doch glücklicherweise sind auch Männer wie Judas unter den Jüngern Joshuas, die mir vorurteilsfrei begegnen und aufrichtig ihre Freundschaft anbieten. I ch

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