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Das Jesuskomplott. Thriller (German Edition)

Das Jesuskomplott. Thriller (German Edition)

Titel: Das Jesuskomplott. Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Béla Bolten
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von vermutlich englisch sprechenden Sängern, allerdings so unverständlich intoniert, dass er kein Wort verstand. Ein matter Lichtschein fiel über die Wand zu ihnen herüber. Henderson ging darauf zu und öffnete eine Schiebetür.
    «Bitte sehr, treten Sie ein.»
    Engel ließ den anderen den Vortritt, schließlich hatte er die Ossuarien bereits an ihrem Fundort gesehen. Er hörte die leisen Begeisterungsrufe der anderen, und auch ihm stockte der Atem, als er die Halle betrat.
    Der Raum hatte die Größe eines halben Fußballfeldes. An den schwarz gestrichenen Wänden hingen riesige Fotografien, die den Grabeingang, das Grabinnere sowie einzelne Stadien der Bergung der Funde in Originalgröße zeigten. Jedes Bild war mit einem Spot angeleuchtet, genau wie die Grabkästen, die in der Mitte der Halle standen. Jede Truhe befand sich auf einem mit schwarzem Tuch verkleideten Tisch, der die ideale Arbeitshöhe hatte. Die Tische standen jeweils einige Meter auseinander, sodass an jedem Ossuarium bequem mehrere Menschen arbeiten konnten, ohne sich in die Quere zu kommen.
    Die Gebeinkästen waren in vier Reihen angeordnet. Zwei in der ersten Reihe, sechs in der zweiten Reihe, zwei in der dritten und eines in der letzten Reihe.
    Die Gruppe stand geraume Zeit schweigend im Raum, ehe Hawley die Stille mit deutlich leiserer Stimme, als man es von ihm gewohnt war, brach.
    «Wie ein Mausoleum.»
    «Gar kein so schlechter Vergleich, Pat. Bevor ich Sie die Ossuarien genau begutachten lasse, möchte ich Ihnen nicht vorenthalten, wie ich unseren Fund interpretiere. Ich weiß, dass unser geschätzter Professor Engel gleich in lautes Lamentieren ausbrechen wird. Aber es kann nicht schaden, wenn ich Ihnen einige Hypothesen vorgebe. Schlussendlich ist es Ihre Aufgabe, sie zu verwerfen oder zu untermauern.»
    Henderson zog eine Fernbedienung aus der Tasche und löschte das Licht in der Halle. Zwei Sekunden später beleuchtete ein Scheinwerfer nur das linke Ossuar in der obersten Reihe.
    «In diesem Kasten ruhen die wenigen sterblichen Überreste eines Mannes namens Josef. Er lebte wie die anderen Menschen, deren Gebeinkästen wir in diesem Raum versammelt haben, in Palästina. Sie werden mit Ihren präzisen wissenschaftlichen Methoden den Zeitraum, in dem er auf dieser Erde weilte, genauer definieren können. Schon jetzt aber steht fest, dass er etwa zwischen zwanzig vor bis siebzig nach Christus beerdigt worden ist.»
    Henderson machte eine kurze Pause und schaltete dann den Scheinwerfer über dem zweiten Ossuar in der ersten Reihe ein.
    «Direkt neben Jesus finden wir seine Frau Maria. Sie hatten gemeinsam viele Kinder, ich vermute, es waren sieben.»
    Henderson zählte die Namen auf und schaltete jeweils den Spot über einem Kasten in der zweiten Reihe an. «Salome, Simon, Maria, Josef, Judas und Jakobus.»
    «Das kann nicht sein.»
    Leise, aber bestimmt meldete sich Latour, der Epigraphiker, zu Wort.
    «Das Ossuarium des Herrenbruders Jakobus befindet sich in Israel.»
    Henderson beugte den Kopf leicht.
    «Haben Sie noch ein bisschen Geduld, die Debatte über meine Theorien wird bald eröffnet.» Latour murmelte Zustimmung. Engel sah die Zerknirschung in seinem Gesicht, vermutlich ärgerte er sich, die weihevolle Stimmung, die Henderson mit seiner Lichtshow erzeugte, gestört zu haben.
    «Neben diesen genannten Kindern hatten sie noch einen Sohn, von dem Gerüchte besagten, er sei nicht Josefs leibliches Kind.»
    Wieder machte Henderson eine bedeutungsvolle Kunstpause, ehe er das linke Ossuarium in der zweiten Reihe beleuchtete:
    «Jesus, der später von seinen Anhängern als Gott verehrte Christus.»
    Ein Raunen ging durch die Gruppe. Engel musste sich schwer beherrschen, nicht sofort alles als reine Spekulation zu brandmarken. Die Neugierde, wem der Brite die beiden letzten Kästen zuordnen würde, hielt ihn zurück.
    «Neben Jesus haben wir seine Frau platziert: Maria aus Magdala und darunter deren beider Sohn Judas.»
    Mit großer Geste schaltete Henderson den letzten Scheinwerfer ein und drehte sich langsam zu der Gruppe um.
    Engel klatschte in die Hände.
    «Eine wundervolle Show, vielen dank, Harold! Nur vergaßest du zu erwähnen, dass vier der von dir genannten Namen frei erfunden sind, weil auf diesen Kästen nichts geschrieben steht. Bei schriftlichen Quellen nennt man so etwas Interpolation, was eine der schlimmsten Geißeln der Geschichtswissenschaft ist.»
    «Bei Jakobus irren Sie sich auf jeden Fall», insistierte

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