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Das Jesuskomplott. Thriller (German Edition)

Das Jesuskomplott. Thriller (German Edition)

Titel: Das Jesuskomplott. Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Béla Bolten
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einen Flur, von dem aus er in einen großzügigen Wohnraum sah. Er warf einen kurzen Blick in das von einem Jacuzzi dominierte Bad, ehe er das Wohnzimmer betrat. Durch die bis zum Boden reichenden Fenster bot sich ein atemberaubender Blick auf die Themse. Rechts standen zwei Sessel und eine Couch im Landhausstil. Auf dem niedrigen Tisch davor lagen dekorativ angeordnet einige voluminöse Bildbände. Engel schaute sich die Titel an, es war eine bunte, aber interessante Mischung: Obenauf «Die Welt der Single-Malt-Whiskys», gefolgt von «Landhäuser in der Toskana» und «Faszinierendes Burma». Das Buch über schottische Whiskys animierte ihn, den Schrank neben der Couch zu öffnen, der durch die auf ihm stehenden Gläser und Karaffen eindeutig als Bar ausgewiesen war. Neben den Gläsern lag eine «Winelist», die einige der edelsten Tropfen aus Frankreich, Spanien und Italien ausführte. Im Innern standen ein Dutzend Flaschen der ausgesuchtesten Single Malts, darunter seine Lieblingssorte von der Insel Islay, außerdem drei ausgezeichnete Grappa sowie ein ebenfalls nicht zu verachtender Cognac. Engel schüttete sich einen großzügigen Schluck Whisky ein, inhalierte das köstliche Aroma von Torf und Seeluft, nahm einen kräftigen Schluck und setzte mit dem Glas in der Hand die Besichtigung seiner Suite fort. Der Sitzgruppe gegenüber befand sich ein Schreibtisch aus Mahagoni, auf dem ein Notebook stand. An der Wand hinter dem Schreibtisch hing ein Flachbildschirm. Er war ideal postiert, um vom Sofa aus bequem fernzusehen.
    Er ging durch die Tür ins Schlafzimmer. Den halben Raum nahm ein riesiges Bett ein. Engel musste lächeln. Was für eine Verschwendung, diese Spielwiese ganz für mich alleine, dachte er und beschloss, Angela anzurufen. Er blickte sich im Schlafraum um. Eine Wand bestand nur aus Türen zu den dahinter befindlichen Wandschränken. Auf der anderen Seite des Zimmers stand ein Sideboard, auf dem sich ein zweiter Flachbildfernseher befand. Es gab kein Telefon, und er ging zurück in den Wohnraum, wo er auf dem Schreibtisch einen Apparat gesehen hatte. Er nahm das Telefon in die Hand und wollte die Nummer seines Privatanschlusses in Hamburg wählen, als er verdutzt feststellte, dass dieses Exemplar keinen Ziffernblock hatte. Es gab lediglich einige beschriftete Tasten. Er konnte direkt die Suiten aller anderen Teammitglieder einschließlich Henderson erreichen, desgleichen die verschiedenen Labors, das Restaurant, die Bibliothek sowie den Zimmerservice. Unter der größten Taste stand «Zentrale». Engel zuckte mit den Schultern und zog sein Handy aus der Tasche. Das Display signalisierte «Kein Netz». Dann musste der Anruf bei Angela eben noch warten.
     
    Das Essen war eines Sterne-Restaurants genauso würdig wie das gesamte Ambiente und der Service. Das Team saß an einer großen, runden Tafel, professionell umsorgt von Jamie und Catherine. Henderson erzählte, dass er sie dem Ritz abgeworben hatte. Nebenbei erfuhren sie, dass ihnen das Restaurant jederzeit für einen Snack zur Verfügung stand. Den Lunch und das Dinner würden sie jeden Tag gemeinsam einnehmen. Wem der Sinne nach Exotischem stand, der konnte sich bei einem der unzähligen Londoner Lieferservices etwas bestellen. Engel fragte sich, wie sich das mit der Geheimhaltung ihres Aufenthaltsortes vereinbarte, beschäftigte sich aber nicht weiter damit.
    Nachdem das vorzügliche Mahl mit einem nicht weniger edlen Grappa geendet hatte, zogen sie sich in die Bibliothek zurück, wo Engel wie angekündigt rund eine Stunde über die Geschichte Palästinas um die Zeitenwende referierte. Dabei stellte er die als gesichert anzusehenden historischen Fakten über das Leben Jesu und die frühe christliche Gemeinde in den Mittelpunkt. Er hatte ein interessiertes Publikum und musste einige Fragen beantworten. Jetzt war Stille eingetreten, und alle genossen ihre Drinks und zogen an den Havannas.
    Peter Deary, der Phantombildspzialist von Scotland Yard, hatte bisher schweigend zugehört. Jetzt räusperte er sich.
    «Etwas würde mich noch interessieren, Wolfram.»
    Sie waren während des Essens übereingekommen, sich mit Vornamen anzusprechen.
    «Wahrscheinlich lachen Sie gleich über meine Unwissenheit, aber ich verstehe nicht, dass Sie die Evangelien mehrmals als Quelle zitiert haben. Ich dachte bisher, sie seien nichts weiter als Märchen.»
    Engel stellte sein Glas ab.
    «Die Frage ist keineswegs dumm, Peter. Sie sprechen vielmehr einen der

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