Das kann ich! - so erkennen und nutzen Sie Ihre Potenziale
andere Menschen: Ich will sein wie Cäsar. Oder Napoleon.
Aber es gibt auch Dinge, die man bei größter Anstrengung nicht entwickeln kann. Ich zum Beispiel habe eine schlechte Orientierung und kann überhaupt nicht räumlich denken.
Das gehört in den Bereich der Begabung, die überwiegend angelegt ist. Zu den Begabungen gehört die räumliche Vorstellungskraft, das Abstraktionsvermögen und Verbalisierungsvermögen. Diese Faktoren können bei Intelligenztests abgefragt werden, lassen sich aber nicht durch Übung wesentlich vermitteln. Jemand, der sich permanent verirrt, kann dies durch Übung nicht verbessern. An der Orientierung kann man gar nicht arbeiten, am Verbalisieren und Abstrahieren nur in Grenzen.
Das würde dann eher demotivieren.
Genau! Deshalb sollte auch jemand, der schlecht verbalisieren kann, keine Berufe wählen, in denen es auf gutes Reden ankommt.
Auf den Punkt gebracht
Die Kernpersönlichkeit bildet sich in der Kindheit und Jugend aus und bleibt ein Leben lang stabil. Je nach Veranlagung ist der Geist jedoch noch bis ins hohe Alter lernfähig.
Durch Berufserfahrung bekommt man vor allem Methodenkompetenz. Der berufliche Erfolg ist abhängig von Intelligenz, Motivation und Fleiß.
Welche Potenziale erkenne ich in meiner Biografie?
Wie erkennt und nutzt man sein Potenzial?
„Verstehen kann man das Leben nur rückwärts.
Leben muss man es vorwärts.“
Sören Kierkegaard (1813–1855)
Sie kennen das vielleicht: Man hat einen Vorstellungstermin, man hat ein gutes Gefühl, die Firma und die zu erwartende Aufgabe hören sich sehr gut an, man freut sich, aber plötzlich nimmt einen der Interviewer nach allen Regeln der Kunst auseinander: Bei welcher Gelegenheit haben Sie denn Ihre Kreativität unter Beweis gestellt? Was hat es Ihrer Firma gebracht? Welchen Anteil an diesem Erfolg hatte Ihre Arbeit, wie viel haben Ihre Kollegen beigetragen und wie ist der Faktor Glück zu bewerten? Hätte man das nicht anders lösen können? Wie viele Alternativstrategien legen Sie Ihrer Arbeit zugrunde? Wie erarbeiten Sie diese?
Da ging es dahin, das gute Gefühl. Später am Abend, als Sie im Biergarten über dieses Gespräch sinnieren, fallen Ihnen zahlreiche Beispiele ein, mit denen Sie den misstrauischen Arbeitgeber hätten überzeugen können.
Drehen wir den Spieß um und denken vor solchen Situationen nach. Es erwarten Sie auf den folgenden Seiten zahlreiche Übungen, mit denen Sie unbewusste Potenziale ins Bewusstsein holen. Tipps, was Sie mit den jeweiligen Ergebnissen anfangen können, inklusive. Voraussetzung:Sie sollten sich auf eine ehrliche Selbstreflexion einlassen. Viel Spaß bei der Entdeckungsreise zu Ihren Potenzialen.
Fähigkeiten – ganz nebenbei erworben
Wenn wir Abschlüsse erwerben, nach einer Weiterbildung mit einem Zertifikat nach Hause gehen oder für eine besondere Leistung ausgezeichnet werden, haben wir unsere Kompetenz schwarz auf weiß. Das Datum der Urkunde markiert den Meilenstein in unserer Vita.
Dem guten Menschenkenner hingegen, der seit Jahrzehnten Kunden berät und betreut, fehlt dieser Meilenstein. Dem langjährigen IT-Systemadministrator, dem kein EDV-Problem mehr fremd ist, weil er schon alle einmal lösen musste, hat ebenfalls keinen Nachweis, ab wann er sich als „routinierter Hans Dampf in allen IT-Gassen“ bezeichnen dürfte.
All das, was man sich durch „Learning by doing“ erarbeitet, geschieht im Alltag. Schleichend und scheinbar unbemerkt. Wir legen über dieses sogenannte informelle Wissen keine Prüfung ab. Das lässt uns glauben, nur was beglaubigt ist, zählt auch. Dabei ist es gerade der Alltag, der Erfahrungswissen und Methodenkompetenz prägt.
Die Angst hochzustapeln lässt tiefstapeln. Hinzu kommt, dass man sich in Karriereangelegenheiten oft nur auf beruflich erworbene Kenntnisse stützt. Der Sachbearbeiter, der im Betrieb ausschließlich Daten erfasst, aber im Hobby als Vereinsvorsitzender mit lokalen Politik- und Wirtschaftsgrößen gekonnt parliert, neigt dazu, seine kommunikativen Kenntnisse zu unterschlagen. „Ist ja privat“ lautet die beliebte Rechtfertigung dieses Tiefstapelns. Dabei ist es Ihrem Gehirn egal, wo Sie Ihre Kompetenzen entwickelt haben.
Die Karriere kam einfach dazwischen: Paul McCartney und Otto Waalkes
Würde sich jeder Mensch vom fehlenden „Zettel“ abhalten lassen, seinen Weg zu gehen, unser Bildschirm wäre arm an unterhaltsamen Schauspielern und Musikern. Man stimmt weitgehend darin überein, dass die
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