Das Kapital (Gesamtausgabe)
der Arbeiter realisiert, der Gesamtwert des jährlichen Produkts, den diese Arbeit schafft, zerfällt in den Wert des Arbeitslohns, den Profit und die Rente. Denn diese Gesamtarbeit zerfällt in notwendige Arbeit, wodurch der Arbeiter den Wertteil des Produkts schafft, womit er selbst bezahlt wird, also den Arbeitslohn, und in unbezahlte Mehrarbeit, wodurch er den Wertteil des Produkts schafft, der den Mehrwert darstellt und der später in Profit und Rente auseinandergeht. Außer dieser Arbeit verrichtet der Arbeiter keine Arbeit, und außer dem Gesamtwert des Produkts, der die Formen von Arbeitslohn, Profit, Rente annimmt, schafft er keinen Wert. Der Wert des jährlichen Produkts, worin sich seine während des Jahres neu zugesetzte Arbeit darstellt, ist gleich dem Arbeitslohn oder dem Wert des variablen Kapitals plus dem Mehrwert, der wieder in die Formen von Profit und Rente zerfällt wird.
Der gesamte Wertteil des jährlichen Produkts also, den der Arbeiter im Laufe des Jahres schafft, drückt sich aus in der jährlichen Wertsumme der drei Revenuen, dem Wert von Arbeitslohn, Profit und Rente. Offenbar ist daher in dem jährlich geschaffnen Produktenwert der Wert des konstanten Kapitalteils nicht reproduziert, denn der Arbeitslohn ist nur gleich dem Wert des in der Produktion vorgeschoßnen variablen Kapitalteils, und Rente und Profit sind nur gleich dem Mehrwert, dem produzierten Wertüberschuß über den Gesamtwert des vorgeschoßnen Kapitals, welcher gleich dem Wert des konstanten Kapitals plus dem Wert des variablen Kapitals ist.
Es ist für die hier zu lösende Schwierigkeit vollständig gleichgültig, daß ein Teil des in die Form von Profit und Rente verwandelten Mehrwerts nicht als Revenue verzehrt wird, sondern zur Akkumulation dient. Der Teil davon, der als Akkumulationsfonds aufgespart wird, dient zur Bildung von neuem, zusätzlichem Kapital, aber nicht zum Ersatz des alten, weder des in Arbeitskraft, noch des in Arbeitsmitteln ausgelegten Bestandteils des alten Kapitals. Es kann hier also der Einfachheit wegen angenommen werden, die Revenuen gingen ganz in die individuelle Konsumtion ein. Die Schwierigkeit stellt sich doppelt dar. Einerseits: Der Wert des jährlichen Produkts, worin diese Revenuen, Arbeitslohn, Profit, Rente, verzehrt werden, enthält in sich einen Wertteil, gleich dem Wertteil des in ihm aufgegangnen kon- <843> stanten Kapitalteils. Es enthält diesen Wertteil, außer dem Wertteil, der sich in Arbeitslohn, und dem Wertteil, der sich in Profit und Rente auflöst.
Sein Wert ist also = Arbeitslohn + Profit + Rente + C, welches seinen konstanten Wertteil vorstellt. Wie soll nun der jährlich produzierte Wert, der nur = Arbeitslohn + Profit + Rente, ein Produkt kaufen, dessen Wert
= (Arbeitslohn + Profit + Rente) + C? Wie kann der jährlich produzierte Wert ein Produkt kaufen, das einen höhern Wert hat als er selbst?
Andrerseits: Wenn wir von dem Teil des konstanten Kapitals absehn, der nicht in das Produkt eingegangen ist und der daher, obgleich mit vermindertem Wert, fortexistiert nach wie vor der Jahresproduktion der Waren; wenn wir also von dem angewandten, aber nicht verzehrten fixen Kapital einstweilen abstrahieren, so ist der konstante Teil des vorgeschoßnen Kapitals in Form von Roh- und Hilfsstoffen ganz in das neue Produkt aufgegangen, während ein Teil der Arbeitsmittel ganz verbraucht, ein andrer nur zum Teil vernutzt worden und so nur ein Teil seines Werts in der Produktion verzehrt worden ist. Dieser ganze in der Produktion aufgebrauchte Teil des konstanten Kapitals muß in natura ersetzt werden. Alle andren Umstände, namentlich die Produktivkraft der Arbeit, als unverändert vorausgesetzt, kostet er dasselbe Arbeitsquantum wie vorher zu seinem Ersatz, d.h. er muß durch ein Wertäquivalent ersetzt werden. Wo nicht, kann die Reproduktion selbst nicht auf der alten Stufenleiter stattfinden. Aber wer soll diese Arbeiten verrichten, und wer verrichtet sie?
Bei der ersten Schwierigkeit: Wer soll den im Produkt enthaltnen konstanten Wertteil zahlen und womit? ist unterstellt, daß der Wert des in der Produktion aufgegangnen konstanten Kapitals als Wertteil des Produkts wiedererscheint. Dies widerspricht nicht den Voraussetzungen der zweiten Schwierigkeit. Denn es ist schon Buch I, Kap. V (Arbeitsprozeß und Verwertungsprozeß) nachgewiesen worden, wie durch bloßen Zusatz neuer Arbeit, obgleich sie den alten Wert nicht reproduziert, sondern nur Zusatz zu demselben schafft,
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