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Das Keltenkreuz

Das Keltenkreuz

Titel: Das Keltenkreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kann.«
    »Sie wollten ein Rätsel gelöst haben. Deshalb wandten Sie sich an Sir James. Und darum habe ich mich auf den Weg nach Schottland gemacht. Das ist alles.«
    »Alles?« knirschte er. »Verdammt, Sie sagen das, als wollten Sie sich ein Frühstück bestellen. Was hier abgelaufen ist, kann ich nicht begreifen. Das ist zuviel. Damit komme ich nicht zurecht.«
    »Sie werden sich daran gewöhnen müssen.«
    »Niemals!« flüsterte er. »Niemals werde ich das vergessen.«
    »Dann rechnen Sie auch damit, daß dieser Vorgang erst so etwas wie ein Beginn gewesen ist.«
    »Wovon?« schnappte er.
    Ich blieb ruhig. »Mr. Cameron, denken Sie daran, daß dieser Curly Brown nicht von allein so geworden ist. Es muß etwas geben, das ihn verändert hat. Und danach werde ich Ausschau halten müssen. Es gibt ein Motiv. Von allein gerät niemand in eine derartige Lage und verwandelt sich auch nicht.«
    Duncan Cameron senkte den Kopf. »Ja, das kann sein«, gab er zu.
    »Das ist durchaus möglich.«
    »Genau das meine ich.«
    Er schaute noch einmal auf das Bett und schüttelte den Kopf. »Ich weiß noch nicht, was ich mit ihm machen soll, aber eines steht fest: Jetzt brauche ich einen Whisky, da kann es noch so früh am Tag sein. Das ist mir heute egal.«
    Dafür hatte ich Verständnis. Aber ich ging auch davon aus, daß dieser Duncan Cameron mehr wußte, als er bisher zugegeben hatte. Er sah nicht, daß ich ihn beobachtete und mich vor allen Dingen auf sein Gesicht konzentrierte. Es wurde vom Licht der Lampen gestreift und war ziemlich gut zu erkennen. Ich rechnete nicht damit, mich zu irren.
    Cameron sah aus wie jemand, der mehr wußte, sein Wissen aber für sich behielt. Und das wollte ich ändern, sonst würde ich wieder allein nach London zurückfahren.
    »Gehen wir?« fragte er.
    »Ja, mit Vergnügen…«
    Wir hatten uns in sein Arbeitszimmer gesetzt, das mehr einem Salon glich. Größer konnten die Unterschiede nicht sein. Auf der einen Seite das düstere und stromlose Verlies, auf der anderen dieser ererbte Prunk, der jeden Antiquitätenhändler in Verzückung versetzt hätte. Da verteilten sich wirklich noch alte Sachen. Das fing bei der Truhe an und hörte bei einer Madonna auf, deren Korpus noch aus romanischer Zeit stammte.
    Schlicht, einmalig und wunderschön. Die Fenster reichten fast bis zum Boden hinab. Der Blick fiel in den gepflegten Park, und ich mußte lange nachdenken, um mich an einen derartig grünen und wohlgepflegten Rasen erinnern zu können, wie ich ihn hier sah. Unterbrochen wurde er von manchen Beeten, die mit Sommerblumen bepflanzt waren, wobei sich besonders die violette Farbe der Löwenmäulchen von den anderen kontrastreich abhob.
    Cameron hatte dafür keinen Blick. Er kannte seinen Garten. Ich besah ihn mir mit großem Interesse und sah auch weiter hinten einen Schutzwall aus Laubbäumen. Kastanien, Eichen und Platanen standen wie Wächter. Auf ihren Blättern spiegelte sich das Sonnenlicht.
    Das Grundstück war dort, wo die Bäume so etwas wie eine Grenze bildeten, nicht zu Ende. Nein, es führte noch weiter. Dazu gehörten Felsen, ein See, ein Bach, dessen Wasser aus den Bergen sprudelte und kristallklar in den See mündete, wobei der Bach ein Tummelplatz für Forellen war.
    Das alles hatte mir Duncan Cameron erklärt. Gesehen hatte ich es nicht.
    Ich mußte ihm glauben.
    Ich saß in einem der großen Ledersessel, dessen Lehne mir bis über den Nacken hinweg reichte. Das Leder glänzte wie frisch gewachst.
    Dazwischen schimmerten die kleinen Messingknöpfe.
    Cameron kehrte zurück. In einer Hand hielt er die Flasche, in der anderen die beiden Gläser. Seinem Gesicht war anzusehen, daß er noch immer nicht mit dem zurechtkam, was sich dort unten im Keller ereignet hatte. Auch als er seinen Platz im Sessel neben mir eingenommen hatte, schaute er noch finster zu Boden. Erst als der Whisky in beide Gläser gegluckert war, huschte ein Lächeln über die Lippen des Mannes. Bevor er die Flasche wegstellte, schaute er sie an, dann mich und sagte mit leiser, aber auch stolzer Stimme: »Ein derartiges Getränk werden Sie kaum noch einmal bekommen. Ich habe noch fünfundzwanzig Flaschen von diesem edlen Stoff in Reserve. Er ist alt, sehr alt, und mein Braumeister versucht im Augenblick, genau diesen Geschmack zu treffen. Er hat es schwer. Ich hoffe, daß er es schafft.« Cameron hob sein Glas an, das einen extravaganten Schliff zeigte. »Trinken wir darauf, daß wir letztendlich als Sieger dastehen,

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