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Das Kind, das deinen Namen traegt

Das Kind, das deinen Namen traegt

Titel: Das Kind, das deinen Namen traegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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waren geöffnet und entblößten ein Stück seiner sonnengebräunten Brust. Er machte ein grimmiges Gesicht. Eine Weile herrschte Schweigen, und er und Claudia sahen sich durch den Spalt nur an. Dann öffnete sie die Tür und ließ Michael herein.
    Langsam trat er ein und schloss die Tür leise hinter sich.
    "Ich.. .ich habe schon geschlafen", sagte Claudia unsicher und fuhr sich mit der Hand durch das zerzauste Haar.
    Wieder herrschte Schweigen.
    Claudia schluckte. Sie wusste, dass sie furchtbar aussah, die Augen rot und die Lider geschwollen, denn sie fühlte sich völlig erledigt.
    Michael dagegen sah großartig aus. Sein markantes hübsches Gesicht war einfach zu verlockend, und Claudia spürte einen schmerzhaften Stich im Herzen. Würde Michael immer eine so berauschende Wirkung auf sie haben?
    "Was ist los mit dir, Claudia?" fragte er sanft.
    Sie sah ihm unglücklich ins Gesicht, während er sie prüfend betrachtete. Er war nicht wütend, wie sie vermutet hatte, sondern tatsächlich besorgt. Claudia wusste nicht, was sie antworten sollte, und senkte wieder den Kopf, um Michaels Blick auszuweichen.
    "Du bist blass und siehst schlecht aus", bemerkte er, als er keine Antwort bekam. "Als ich dich heute morgen allein ließ, warst du so seltsam, und bei der Arbeit auch ... so still. Ich weiß, ich bin ein ziemlich egoistischer Kerl. Aber so schlimm bin ich nun auch wieder nicht, dass mir nicht auffällt, wenn mit dir etwas nicht stimmt. Willst du mir nicht sagen, was es ist?"
    Claudia zitterte innerlich. Michaels Worte klangen so sanft, so unbeschreiblich liebevoll.
    Wie gern hätte sie sich ihm jetzt in die starken Arme geworfen und sich von ihm trösten lassen. Wie schön wäre es, jetzt von ihm geliebt zu werden!
    Tränen traten Claudia in die Augen, und sie war froh, dass Michael sie nicht sehen konnte, weil ihr das lange Haar ins Gesicht fiel. Es war dunkel in dem kleinen Flur, nur ein schwacher Lichtschein aus dem Schlafzimmer fiel in den Raum.
    "Ist es meinetwegen?" fragte Michael mit heiserer Stimme. "Habe ich irgend etwas gesagt oder getan, was dich verletzt hat? Claudia - was ist es?" drängte er ungeduldig. Er hatte nicht versucht, sie zu berühren. Er stand nur vor ihr und wartete auf eine Erklärung für ihr sonderbares Verhalten.
    Claudia bebte innerlich. Da sie nicht mehr damit gerechnet hatte, dass Michael so spät noch kommen würde, hatte sie sich nicht auf ein Gespräch mit ihm vorbereitet. Sie atmete tief durch, sah Michael schließlich in die Augen und versuchte dabei, ganz ruhig zu bleiben.
    "Ich bin nur sehr müde, Michael. Du hast nichts falsch gemacht, wirklich nicht", antwortete sie, und ihre Stimme klang selbst in ihren Ohren fremd.
    Michael schaute sie ernst an, mit angespannter Miene. Claudias eigenartiges Benehmen verwirrte ihn, und er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Das gefiel ihm nicht. Alles in seinem Leben musste geregelt sein und reibungslos ablaufen.
    "Wir Frauen fühlen uns eben manchmal nicht wohl, weißt du?" fuhr sie fort und lächelte verkrampft. "Ich habe nur meine Tage."
    "Ach so."
    Sie beobachtete, wie Michaels Züge sich entspannten und er wieder locker wurde. Als er sie an sich zog, schmiegte sie sich bereitwillig in seine Arme. Sie brauchte jetzt seine Nähe. Sie liebte ihn, und sie trug sein Kind unter dem Herzen. Und sie hatte Angst vor einer Zukunft ohne Michael und ohne die Zuneigung, die er ihr schenkte.
    "Ich bin wirklich ein total unsensibler Kerl", sagte er scherzhaft, und Claudia musste unwillkürlich lachen. Das hatte er wohl auch damit bezweckt. Dann neigte er den Kopf und rieb zärtlich seine Wange an ihrer. Claudia schlang ihm die Arme um die schmalen Hüften und streichelte ihn sanft. "Ich rufe dich an, streite mit dir herum und fahre wütend hierher, weil du mich abgewiesen hast. Dabei hattest du ja recht. Wie hältst du es nur mit mir aus?"
    Weil ich dich liebe, dachte Claudia. Und weil ich mir so sehnlichst wünsche, dass du mich auch liebst.
    Dann barg sie den Kopf an seinem Hals und strich mit den Lippen leicht über seine Haut.
    Mit geschlossenen Augen genoss sie das herrliche Gefühl, in seiner Nähe zu sein. Michael erschauerte unter der Berührung, zog Claudia fester an sich und suchte mit den Lippen verlangend ihren Mund. Dann küssten sie sich. Es war ein langer leidenschaftlicher Kuss, aus dem die Verzweiflung beider sprach.
    Atemlos lösten sie sich voneinander, und Michael sah herab auf Claudias blasses Gesicht, als ob er die

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