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Das Kind, das deinen Namen traegt

Das Kind, das deinen Namen traegt

Titel: Das Kind, das deinen Namen traegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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Verlust des geliebten Mannes erholen.
    Fünf Jahre hatte sie schließlich gebraucht, um darüber hinwegzukommen. Vor einem Jahr hatte sie schließlich wieder geheiratet. Mit ihrem zweiten Mann, James Laverne, lebte sie nun in Shepperton, wo er ein hübsches Haus besaß.
    Amy war erst achtzehn Jahre alt gewesen, als sie Claudia bekommen hatte. Mit siebzehn hatte sie gegen den Willen ihrer Eltern den hochgewachsenen dunkelhaarigen und auffallend gutaussehenden Paolo Maddon geheiratet und ihnen bewiesen, dass die Ehe glücklich war, indem sie Paolo bis über seinen Tod hinaus geliebt hatte. Amy war eine zierliche blonde Frau, die eine gewisse Schutzlosigkeit ausstrahlte. Ständig brauchte sie einen Menschen, der sich um sie kümmerte. Die fünf Jahre, die sie ohne ihren ersten Mann verbringen musste, waren sicherlich die schlimmsten ihres Lebens. Nun hatte sie James, der sie liebte und umsorgte, und das war gut so. Claudia wurde jedesmal ganz warm ums Herz, wenn sie an die beiden dachte, denn ihre Zuneigung zueinander war ebenso tief, wie sie es zwischen Amy und Paolo gewesen war.
    James und Amy hatten nach ihrer Hochzeit darauf bestanden, dass Claudia die Wohnung behielt. "Ich könnte sie verkaufen, aber ich brauche das Geld nicht", hatte Amy gesagt, als Claudia das Angebot nicht annehmen wollte. "Dein Vater liebte diese Wohnung, und er hätte auch gewollt, dass du weiterhin hier lebst."
    Nun war Claudia froh, dass sie die Wohnung hatte, denn das machte ihr das Leben in den nächsten Monaten, um einiges leichter. Ihr altes Schlafzimmer würde sich hervorragend als Kinderzimmer eignen...
    Sorgen, Angst und Aufregung bedrückten sie immer mehr. Mühsam stand sie von der Couch auf, entschlossen, endlich nach Hause zu gehen.
    Michaels Schreibtisch war leer, alles war fein säuberlich aufgeräumt. Langsam ging Claudia hinüber und strich sanft über das glatte Holz. So ließ er seinen Schreibtisch immer zurück, in diesem Zustand. Bei ihm mussten stets Ordnung und Sauberkeit herrschen.
    Claudia seufzte und drehte sich zur Tür um.
    Geld... Darüber dachte sie nach, während sie Michaels Büro verließ und ihren eigenen Schreibtisch aufräumte. Sie bezog ein außergewöhnlich hohes Gehalt, aber seit sie mit Michael zusammen war, hatte sie es sich angewöhnt, viel Geld für Kleidung auszugeben.
    Michael mochte es, wenn seine Freundinnen schick und elegant waren - so wie er selbst.
    Wenn sie erst einmal rund und dick war, in den letzten Monaten ihrer Schwangerschaft, würde sie Michael sicher nicht mehr gefallen.
    Im Oktober war es soweit...
    Er - sie - es. Claudia konnte sich das Baby am ehesten als Jungen vorstellen. Er würde schwarzes Haar haben. Wie sollte es anders sein bei dunkelhaarigen Eltern? Und tiefblaue Augen würde er haben, wie Claudia sie von ihrer Mutter geerbt hatte.
    Sie schluchzte unterdrückt, griff nach Mantel und Tasche und eilte hinaus.

2. KAPITEL
    Claudia machte sich gerade etwas zu essen, als das Telefon klingelte. Sie schloss fest die Augen und hoffte, das schrille Läuten würde endlich aufhören. Sicher war es ihre Mutter, die jedes Wochenende anrief, um mit ihr zu plaudern.
    Doch Claudia hatte im Augenblick absolut keine Lust, sich mit Amy zu unterhalten. Sie wollte mit überhaupt niemandem reden und schon gar nicht mit ihrer Mutter. Amy würde fragen, wie es ihr ginge, und Claudia würde sie anlügen müssen, würde ihr sagen, dass alles in Ordnung sei, obwohl sie sich miserabel fühlte.
    Das unentwegte Lauten des Telefons ging Claudia auf die Nerven, die ohnehin schon strapaziert waren. Den ganzen Tag hatte sie sich zusammenreißen müssen, nun konnte sie nicht mehr.
    "Sei still!" stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Sie begann zu zittern, und kalter Schweiß brach ihr aus. "Ich bin nicht hier, Mutter!" rief sie gequält. "Ich bin nicht hier!"
    Vertrauen - dieses Wort fiel ihr plötzlich ein. Was ihr sittliches Verhalten anbetraf, vertraute ihre Mutter ihr blind. Auch Michael hatte sich auf sie verlassen, als es darum ging, sich vor einer ungewollten Schwangerschaft zu schützen. Claudia hatte beide enttäuscht. Nein, dachte sie plötzlich, ich habe niemanden enttäuscht. Das Wort Vertrauen ist zwischen Michael und mir niemals gefallen.
    Endlich hörte das Telefon auf zu klingeln.
    Mit weichen Knien lehnte Claudia sich an die Spüle. Die Stille war wie eine Erlösung endlich konnte sie zur Ruhe kommen, ihre gereizten Nerven entspannen.
    Das halbfertige Essen wurde weggeworfen,

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