Das Kinder-Gesundheitsbuch

der Arzt?
    Nur bei einer chronischen oder bakteriellen Lidrandentzündung verschreibt der Arzt antibiotische Augentropfen oder eine entsprechende Salbe. Bei einer Lidrandentzündung durch Erkältung (siehe > ) und Neurodermitis (siehe > ) müssen die Grunderkrankungen mitbehandelt werden. Manchmal ist die Lidrandentzündung auch Anzeichen für eine bis dahin nicht bemerkte Fehlsichtigkeit, die durch eine Brille behoben wird.
    ANTHROPOSOPHISCH-HOMÖOPATHISCHE THERAPIE
    Die Wirkung der unten angegebenen Augentropfen aus Bingelkraut (Mercurialis) und Ringelblume (Calendula) verstärkt vor allem die Vitalität und Abwehrfunktion der Bindehaut.
    Sie eigenen sich deshalb sehr universell bei den oben aufgezählten Auslösern einer Lidrandentzündung.
    Ins Auge tropft man am besten im Wechsel
Mercurialis Augentropfen WALA
    3-mal tägl. 1 Tropfen
Calendula D4 Augentropfen WELEDA
    3-mal tägl. 1 Tropfen
    Sind Bakterien mit im Spiel, sollte begleitend innerlich
Silicea comp. Glob. WALA
    3- bis 5-mal tägl. 3–7 Globuli (je nach Alter) gegeben werden.
    Wie Sie als Eltern helfen können
    Waschen Sie die Augen Ihres Kindes mehrmals täglich mit einem sauberen, für jedes Auge frischen Baumwolltuch aus, das Sie in lauwarmes Wasser getaucht haben. Wischen Sie dazu immer in Richtung Nasenwurzel. Verklebte Krusten an den Lidrändern können Sie vor dem Abwischen mit feuchten, lauwarmen Auflagen aufweichen. Versuchen Sie, zusätzliche Reizungen etwa durch Wind, Staub oder Rauch zu vermeiden. Oft schützt eine Sonnenbrille vor diesen Auslösern sowie vor Fremdkörpern und grellem Licht.
    Das Gerstenkorn
    Ein Gerstenkorn (Hordeolum) ist ein kleines Eiterpünktchen, das sich innen oder außen am Lid als Folge einer Schweißdrüsen- oder Haarbalgentzündung bildet. Es ist bakteriell entzündet und schmerzt so lange, bis es sich geöffnet hat. Meist geschieht das nach wenigen Tagen von selbst. Drücken Sie ein Gerstenkorn aber nicht selbst aus, da sich die Entzündung sonst ausweiten kann und Folgeerkrankungen, zum Beispiel ein Tränendrüsenabszess, entstehen können. Dieser sollte immer von einem Arzt behandelt werden, da die Gefahr besteht, dass sich eine Infektion über die Blutbahn ausbreitet.
    Um das Reifen des Gerstenkorns zu beschleunigen, können Sie warme Augenkompressen auflegen, entweder feuchte oder trockene. Eine Infrarotwärmebestrahlung (bei geschlossenen Augen, siehe > ) unterstützt den Prozess ebenfalls.
    Auch beim Gerstenkorn bewähren sich
Calendula D4 Augentropfen WELEDA
Mercurialis Augentropfen WALA
    und innerlich
Silicea comp. Glob. WALA
    in der bereits genannten Dosierung (siehe > ).
Schielen
    Typische Symptome
Abweichen eines Auges, meist nach innen (manchmal nur bei Müdigkeit)
manchmal wechselt das Auge, das »wegrutscht« (alternierendes Schielen)
    Schielen ist bis zum Alter von drei Monaten normal, da ein Neugeborenes noch nicht in der Lage ist, etwas zu fixieren. Denn zum richtigen Sehen müssen die Sehachsen der Augen gemeinsam auf einen Punkt gerichtet werden. Gelingt dies nicht und weicht eines der Augen ab, kommt es zum Schielen. Die Ursachen können auf verschiedenen Ebenen liegen: Zum Beispiel kann eine nicht erkannte und korrigierte Fehlsichtigkeit (Kurz- oder Weitsichtigkeit) eines Auges der Grund sein, dass dieses Auge nicht zum Fixieren benutzt wird. Zum anderen können Störungen der Augenmuskulatur oder des Nervensystems – etwa bei extrem Frühgeborenen – zugrunde liegen. Beide Ursachen haben zur Folge, dass das Kind kein räumliches Sehen entwickelt. Durch die therapeutische Behandlung soll der Organismus des Kindes lernen, das schielende Auge wieder zu benutzen, damit es möglichst noch ein räumliches Sehen erreicht.
    Das kann nur durch eine konsequente Behandlung in den ersten Lebensjahren gelingen – leider nicht in jedem Fall. Das kosmetische Ergebnis ist ebenfalls wichtig, doch ist man hier weniger unter Zeitdruck, weil kosmetisch korrigierende Eingriffe noch später erfolgen können.
    Aus ganzheitlicher Sicht
    Der Säugling lernt im Laufe seiner weiteren Entwicklung seine Extremitäten, insbesondere die Arme, koordiniert zu bewegen. Für das Heranreifen des Kindes ist es ein besonderer Moment, wenn erstmals die Hände aktiv und koordiniert zusammengeführt werden und beide Händchen einen Gegenstand festhalten können. Das Seelisch-Geistige des Kindes engagiert sich aktiv bei dieser Bewegung, und das Bewusstsein erhellt sich bei jedem Gegenstand, der neu mit beiden Händen