Das Kinder-Gesundheitsbuch
Nieren 1- bis 2-mal tägl. einreiben.
Bei Neigung zu wiederkehrenden Harnwegsinfekten als vorbeugende Maßnahme
Argentum nitricum comp. Glob. WALA
2- bis 3-mal tägl. 5–10 Globuli
eventuell ergänzt durch
Cantharis Blasen Glob. WALA 2- bis 3-mal tägl. 5–10 Globuli
Sanukehl Coli Dil. D6
3-mal tägl. 3–5 Tropfen. Dieses Mittel ist eine potenzierte Zubereitung aus Coli-Bakterien, den häufigsten Harnwegsinfekterregern.
Neben der Untersuchung der Harnwege sollte bei wiederkehrenden Harnwegsinfekten immer auch ein Eisenmangel ausgeschlossen oder gegebenenfalls behandelt werden, da er die Infektionsneigung bedeutend verstärkt.
Wie Sie als Eltern helfen können
Die wichtigste Maßnahme ist, Ihrem Kind viel zu trinken zu geben, am besten warmen, ungesüßten (!) Ackerschachtelhalm-Tee sowie Wasser. Ihr Kind soll und darf in dieser Zeit nur wenig Zucker essen, da Zucker ein Milieu fördert, in dem Bakterien besonders gut leben können, und er außerdem die Abwehrkraft schwächt. Das Teetrinken hilft dabei, Bakterien aus der Blase und den Harnwegen zu spülen.
Hat Ihr Kind gleichzeitig Fieber, sollte es das Bett hüten. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind immer warme Füße und einen warmen Unterleib hat. Am besten eignen sich Wollsocken und warme Unterwäsche, auch zu Hause.
Als äußere Anwendung hat sich das Öl des Eukalyptusbaumes als besonders kräftigend für die Harnblase bewährt. Insbesondere Kinder, die wiederkehrend zu Blaseninfektionen und »Blasenschwäche« neigen, profitieren von einer längere Zeit durchgeführten Behandlung.
Eucalyptus Ol. aeth. 10 % WALA
Reiben Sie mit warmen Händen langsam ein wenig Eukalyptusöl im Blasenbereich ein.
Legen Sie anschließend eine möglichst warme, flache Wärmflasche auf den Bauch.
Das kann 2- bis 3-mal tägl. erfolgen. Sehr wirkungsvoll ist es vor dem Schlafengehen.
Alternativ können Sie eine feucht-warme Kompresse, die mit dem Eukalyptusöl beträufelt ist, über Nacht auf die Harnblase auflegen und mit einem Wollschal umwickeln.
Bei kühlen Füßen abends empfiehlt sich ein ansteigendes Fußbad (siehe > ).
Harnwegsinfekten vorbeugen
Warme Kleidung und ausreichend trinken (etwa ein bis zwei Liter Wasser und ungesüßte Tees am Tag) beugen einer Entzündung der Harnwege vor. Ganz wichtig: Nach dem Schwimmen sollte Ihr Kind nasse Badekleidung wechseln und nicht auf einem kalten Boden sitzen.
Mädchen sollten schon früh lernen, sich nach dem Toilettengang richtig abzuwischen: immer von vorne (der Scheide) nach hinten (zum After) – und keinesfalls mehr zurück. Achten Sie auch beim Windelwechsel darauf, so gelangen keine Darmkeime in die Scheide. Regen Sie die innere Wärmebildung auch durch eine entsprechende Ernährung an, bei der sich das Kind engagieren muss.
Richtiges Kauen und eine Vollwertkost, die sämtliche Verdauungsenzyme anregt, führen zu einer guten »Stoffwechsel-Wärme«. Und sorgen Sie dafür, dass sich Ihr Kind ausreichend körperlich, möglichst beim Spielen mit anderen Kindern, bewegt. Bei Spielen vor dem Computer ist zwar das Kind »aktiv dabei«, der Bewegungsmangel und die flache Atmung führen aber oft zu einer Abkühlung der Füße, das isolierte Spielen mit einer Maschine bewirkt häufig auch eine Abkühlung sozialer Bindungen.
Nierenentzündung
Glomerulonephritis
Typische Symptome
deutlich beeinträchtigter Allgemeinzustand
leicht blutiger oder brauner Urin
geringe Urinmenge
Ödeme (Wassereinlagerungen) im Gesicht
manchmal erhöhter Blutdruck
Nierenentzündungen gehen von den Nierenkörperchen (Glomeruli) aus. Sind diese geschädigt, gelangen vermehrt Eiweiße und Blut in den Urin, die Urinproduktion sinkt, und die Nieren können ihrer Aufgabe, das Blut zu reinigen und zu entgiften nicht mehr genügend nachkommen. In seltenen Fällen können die Nieren sogar ganz versagen (siehe > ).
Nierenentzündungen nach einer vorangegangenen Streptokokkeninfektion (siehe Scharlach, > ) sind heute sehr selten und heilen fast immer vollständig aus. Anders ist es bei den Nierenentzündungen, die ohne eine vorangegangene Streptokokkeninfektion auf eine Autoimmunerkrankung zurückzuführen sind.
Aus ganzheitlicher Sicht
Nierenentzündungen können entweder durch verschiedene Bakterien entstehen oder weil der kindliche Organismus selbst Antikörper gegen die eigenen Nieren bildet. Das kann zum Beispiel im Rahmen einer Streptokokkeninfektion passieren, wenn das Kind für die Heilungsphase (Rekonvaleszenz) nicht genug Ruhe hatte und
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