Das Kinder-Gesundheitsbuch

deshalb das Immunsystem zwischenzeit lich überfordert und »irritiert« ist.
    Nierenentzündungen können außerdem im Rahmen einer generellen Autoimmunerkrankung vorkommen, auf die weiter unten noch eingegangen wird.
    Bei Nierenentzündungen nach Streptokokkeninfektionen bekämpft das Immunsystem nicht nur die Streptokokken, sondern auch bestimmte Zellen und Strukturen der Nieren, die eine große Ähnlichkeit mit den Streptokokken haben. Diese Fehlleistung des Immunsystems ist eine zwischenzeitliche Aufmerksamkeitsstörung dem eigenen Körper gegenüber. Das geschieht vor allem dann, wenn das Kind im Rahmen der Streptokokkeninfektion nicht genügend Zeit und Ruhe hatte, sich mit der Erkrankung auseinander zu setzen, bzw. dann, wenn in einer Situation von Überforderung und mangelnder Ruhe das Kind nicht antibiotisch behandelt worden ist.
    Doch Vorsicht: Auch mit Antibiotika kann es vereinzelt zu einer Nierenentzündung kommen, wenn Sie bei Streptokokken-Angina und vor allem bei Scharlach dem Kind keine ausreichend lange Erholungszeit zugestehen, ehe es wieder normal belastet wird!
    Bei den Nierenentzündungen im Rahmen von Autoimmunerkrankungen liegt eine tief greifende Wahrnehmungsstörung dem eigenen Körper gegenüber vor. Alle Ereignisse in der Embryonalzeit, frühen Kindheit oder Jugend wie Schocks, längere oder intensive Angstzustände, stören kurzzeitig die Verbindung zwischen dem Seelischen des Kindes und den lebendig-leiblichen Prozessen (siehe Einleitung, > ). Das Nierenorgan wird in solchen Momenten zu wenig »innerlich durchwärmt«. Es wird dadurch dem Seelischen des Kindes etwas fremder, so dass der Organismus anfängt, gegen das Nierengewebe Antikörper zu bilden.
    WICHTIG
    Eine Nierenentzündung muss immer von einem Arzt behandelt und begleitet werden.
    Nierenversagen
    In seltenen Fällen können die Nieren ihre Aufgaben gar nicht mehr erfüllen, es kommt zum Nierenversagen. Ein akutes Nierenversagen kann nicht nur durch eine schwere Nierenentzündung, sondern zum Beispiel auch durch eine schwere Austrocknung (siehe Durchfall, > ) oder bei hohem Blutverlust ausgelöst werden. Eine Sonderform ist das so genannte Hämolytisch-urämische Syndrom (HUS), das vor allem bei Kleinkindern auftritt. Die Ursache ist hier eine Darminfektion mit giftbildenden Bakterien, die ein Nierenversagen auslösen können. Bei Nierenversagen kann vorübergehend eine künstliche Blutwäsche (Dialyse) notwendig sein; bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung erholen sich die Nieren in der Mehrzahl der Fälle nach einigen Wochen wieder.
    Bei chronischem Nierenversagen dagegen schwindet die Funktionsfähigkeit der Nieren immer weiter und die Nierentätigkeit kann nicht wiederhergestellt werden. Die Patienten sind früher oder später auf eine Dialyse angewiesen – und letztlich auf eine Nierentransplantation. Die seltenen chronischen Fälle von Nierenversagen im Kindesalter werden durch Fehlbildungen verursacht oder entstehen in Folge akuter oder chronischer Nierenentzündungen.
    Wann zum Arzt?
    Wenn der Urin Ihres Kindes ungewöhnlich dunkel oder gar mit Blut versetzt ist und sein Allgemeinzustand deutlich beeinträchtigt ist, sollten Sie sofort den Arzt aufsuchen.
    Was macht der Arzt?
    Bei Verdacht auf eine Nierenentzündung misst der Arzt den Blutdruck, der erhöht sein kann. Mit einer Urinprobe bestätigt sich der Verdacht auf eine Nierenentzündung, wenn zu viel Eiweiß und rote Blutkörperchen festgestellt werden. Es erfolgen weitere Untersuchungen wie Halsabstrich auf Streptokokken, Ultraschall der Nieren und umfangreiche Laborkontrolle des Blutes. Je nach Allgemeinzustand des Kindes wird es in eine Klinik eingewiesen. Bei Verdacht auf chronische Nierenentzündung kann es notwendig sein, Nierengewebe zu entnehmen (Nierenbiopsie). Trifft diese Diagnose zu, muss je nach Befunden und Biopsieergebnis über die weitere Behandlung entschieden werden. Bei jeder Nienentzündung kann die medikamentöse Behandlung eines Bluthochdrucks, die Gabe von Eiweißkonzentraten oder harntreibenden Mitteln gegen Ödeme notwendig sein.
    ANTHROPOSOPHISCH-HOMÖOPATHISCHE THERAPIE
    Die Behandlung einer Nierenentzündung gehört in die Hand eines damit erfahrenen Arztes! Unabdingbar ist eine konsequente Bettruhe, bei der darauf geachtet wird, dass sich das Kind auch wirklich erholen kann.
    Um die Ausscheidungsfunktion der Nieren anzuregen
Equisetum cum Sulfure tostum D6 Trit. WELEDA
    3-mal tägl. 1 / 2 gestrichener TL. Dieses Schach