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Das kleine Kaenguru und seine Freunde

Das kleine Kaenguru und seine Freunde

Titel: Das kleine Kaenguru und seine Freunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Maar
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weg«, sagt der kleine Hund zum kleinen Känguru. »lässt du dir das gefallen?«
    »Wieso? Ich denke, es war deine!« sagt das kleine Känguru. »lässt du dir das gefallen?« 
    »Dann eben mit unserer«, sagt der kleine Hund. 
    »Mit unserer?« fragt das kleine Känguru. »Ja, das stimmt. Schade, dass uns das nicht früher eingefallen ist!«

Das fliegende Känguru

     as kleine Känguru ärgert sich über die Vögel: Morgens um sechs sitzen sie draußen auf dem Fensterbrett, streiten, schreien durcheinander und machen einen Lärm, als wären sie die einzigen Tiere auf der Welt. Dabei würde das kleine Känguru gerne noch ein bisschen schlafen.
    »Ruhe!« brüllt es von seinem Bett aus. Aber entweder hört es keiner, oder keiner hört zu. 
    Unwillig steigt das kleine Känguru aus dem Bett, öffnet das Fenster und ruft: »He, streitet gefälligst woanders! Los, schwirrt ab! Setzt euch im Park auf einen Baum, da könnt ihr meinetwegen schreien, bis ihr schwarz werdet!«
    Die Vögel hören auf zu streiten, wenden sich dem kleinen Känguru zu und betrachten es neugierig. 
    »Bis wir schwarz werden?« fragt ein Rabe und blinzelt den anderen Vögeln zu. »Aber ich bin doch schon schwarz! Dann darf ich wohl hierbleiben, ja?« 
    Die anderen Vögel finden diesen Witz so gut, dass sie vor Lachen fast vom Fensterbrett fallen.
    »Hört auf mit dem albernen Gekicher!« ruft das kleine Känguru.
    »Sieht es nicht niedlich aus, wenn es so wütend ist?« fragt die Amsel.
    »Schaut nur, es hat einen gestreiften Anzug an«, ruft die Drossel.
    »Es spielt wohl Zebra«, sagt der Fink. 
    »Nein, nein. Bestimmt ist es ein Tiger«, ruft der Star.
    »Wieso? Das ist ein ganz normaler Schlafanzug«, verteidigt sich das kleine Känguru. 
    »Hi, hi, hi, es zieht einen Anzug an, wenn es ins Bett geht. Habt ihr das gehört?« Die Vögel schütten sich aus vor Lachen.
    Das kleine Känguru wird immer zorniger. Es schreit: »Ihr eingebildeten Vögel! Ihr denkt wohl, ihr seid was Besonderes, nur weil ihr fliegen könnt, was?!« 
    »Kannst du denn fliegen?« fragt der Rabe spöttisch. »Oder dein Freund, der kleine Hund? Oder der kleine Biber? Der kleine Elefant vielleicht?« 
    »Fliegen kann jeder, wenn er nur will«, behauptet das kleine Känguru in seiner Wut. »Nichts leichter als das! Er muss höchstens ein bisschen üben.« 
    Die Vögel hüpfen in die Luft vor Vergnügen. »Habt ihr das gehört? Habt ihr's gehört? Das kleine Känguru kann fliegen. Es muss nur ein ganz kleines bisschen üben. Wie lange muss es denn üben, bis es soweit ist?
    Zehn Jahre? Zwanzig Jahre? Oder vielleicht hundert?«
    »Höchstens eine Woche!« brüllt das kleine Känguru.
    »Wie interessant, eine Woche«, ruft ein Spatz. »Habt ihr das gehört: In einer Woche führt uns das kleine Känguru vor, dass es fliegen kann. Sehr interessant! Kommt mit, das müssen wir gleich den anderen Vögeln erzählen.«

    »Ja, das müssen wir!« ruft der Rabe und fliegt los. »Auf Wiedersehn am nächsten Donnerstag!«
    »In einer Woche! Am Donnerstag!« ruft die ganze Vogelschar, und alle fliegen davon.
    Das kleine Känguru legt sich wieder ins Bett. Nun ist es zwar still draußen, aber schlafen kann das kleine Känguru trotzdem nicht mehr.
    »Was soll ich nur machen?« fragt es sich. »Weshalb habe ich nur so einen Unsinn erzählt! Am nächsten Donnerstag kommen jetzt alle und wollen mich fliegen sehn. Das gibt vielleicht ein Gelächter. Ich muss den kleinen Hund um Rat fragen, vielleicht kann er mir helfen.«
    Der kleine Hund macht ein sorgenvolles Gesicht, als ihm das kleine Känguru die Geschichte erzählt. 
    »Das wird schwierig«, meint er und kratzt sich mit der linken Vorderpfote hinterm linken Ohr. »Lass uns ganz logisch denken: Womit fliegt man?« 
    »Mit Flügeln«, sagt das kleine Känguru. 
    »Und woraus bestehen Flügel?« fragt der kleine Hund weiter.
    »Aus Federn«, antwortet das kleine Känguru. 
    »Richtig. Du brauchst also ganz viele Federn«, erklärt der kleine Hund.
    »Wie stellst du dir das vor? Soll ich mir die vielleicht wachsen lassen?« fragt das kleine Känguru. 
    Der kleine Hund überlegt. »Hm. Ich glaube nicht, dass du das schaffst. Jedenfalls nicht in einer Woche. Wir müssen also Federn sammeln. Hühnerfedern, Adlerfedern - alle großen Federn, die wir finden. Und wenn wir ganz viele haben, bauen wir dir einfach zwei Flügel.«
    »Und damit kann ich dann fliegen?« fragt das kleine Känguru hoffnungsvoll.
    »Vielleicht!« sagt der

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