Das kleine Namenlexikon
Klarheit sowie volksliedhafter Schlichtheit und Romantik verband
Moro ,
Aldo
(1916–1978), ital. »Schwarzer«, »Dunkelhäutiger«, italienischer Politiker, ab 1959 Generalsekretär der Christdemokraten, ab 1976 Parlamentspräsident, 1978 von den Roten Brigaden entführt und ermordet
Morpheus , von grch.
morphé
, »Gestalt«, in der griechischen Mythologie bekannt als Sohn des Schlafes und Gott der Träume, der diesen ihre Form gab →
Hypnos
Morse ,
Samuel Finley Breese
(1791–1872), aus lat.
Mauritius
, »Mauretanier« (zu
maurus
, »schwarz, dunkel«), amerikanischer Erfinder des ersten brauchbaren Schreibtelegrafen und der aus Punkten und Strichen bestehenden
Morseschrift
Moser ,
Hans
(1880–1964), entweder an
Moses
angelehnt oder zu mhd.
mos
, »Moos«, Künstlername des österreichischen Schauspielers
Johann Julier
(von
Julius
, aus lat.
Iovilius
, »dem Jupiter geweiht«)
Moses (hebr.
Moshe
), aus ägypt.
mes
, »Sohn«, oder hebr.
mashah
, »(heraus)ziehen« (Pharaos Tochter hatte den kleinen
Moses
aus einem im Schilf treibenden Körbchen gerettet), Befreier des Volkes Israel aus ägyptischer Fron
Mountbatten ,
Philipp
(geb. 1921), englische Form des deutschen Adelsnamens
von Battenberg
, seit 1947 Prinzgemahl der britischen Königin, dessen Vorfahren mütterlicherseits aus dem hessischen Städtchen
Battenberg
stammten
Mozart ,
Wolfgang Amadeus
(1756–1791), aus alem.
motzen
, »im Schlamm rühren« (bair. »träge arbeiten«), und der spöttischen Endung -
hart
(vgl.
Neidhart
, »neidischer Mensch«), berühmter österreichischer Komponist (
Amadeus
, lat. »Gottlieb«)
Mubarak ,
Hosni
(geb. 1928), arab. »Gesegneter«, ägyptischer Politiker, seit der Ermordung Anwar el-Sadats im Jahre 1981 Staatspräsident Ägyptens (arab.
Hosni
, »Tugendhafter«)
Mugabe ,
Robert Gabriel
(geb. 1924), afrik. »der auf die Wahrheit Vertrauende«, afrikanischer Führer des Kampfes gegen das weiße rhodesische Regime, 1980 erster Ministerpräsident des freien Simbabwe, seit 1987 Staatspräsident
Munch ,
Edvard
(1863–1944), zu mlat.
monicus
(aus grch.
monachós
), »allein lebend« (vgl. unsere Vorsilbe
mono
-, »einzeln«, und
Mönch
), norwegischer Maler und Grafiker mit der Hauptthematik Angst, Triebhaftigkeit und Tod
Müntefering ,
Franz
(geb. 1940), zu mnd.
münte
, »Münze« (lat.
moneta
), und mhd.
vieren
, »vierteln« (auch »vervierfachen«), deutscher SPD-Politiker, ab 2005 Vizekanzler und Minister für Arbeit und Soziales in der Regierung Merkel
Münzer ,
Thomas
(1488 oder 1489–1525), zu mhd.
münzære
, »Geldpräger«, deutscher Reformator, der als Anführer eines Bauernheeres ein urchristlich-kommunistisches Reich errichten wollte, jedoch besiegt und enthauptet wurde
Murdoch ,
Jean Iris
(1919–1999), zu air.
muireadhach
, »Seemann« (heute
mairnéalach
, zu
muir
, »Meer«), englische Romanschriftstellerin irischer Herkunft, Autorin geistreich-witziger Gesellschaftssatiren
Murillo ,
Bartholomé Esteban
(1618–1682), Verkleinerungsform von span.
muro
, »Mauer« (zu lat.
murus
, »Mauer«, und
murellus
, »kleine Mauer«), spanischer Maler vor allem religiöser Themen
Musen →
Erato, Euterpe, Kalliope, Klio, Melpomene, Polyhymnia, Terpsichore, Thalia, Urania
Musil ,
Robert von
(1880–1942), wörtlich »er hat gemusst«, zu tsch.
muset
oder
musit
, »müssen«, österreichischer Schriftsteller, der den moralischen Zustand der Welt in den letzten Jahren der Donaumonarchie zu seinem Hauptthema machte
Mussolini ,
Benito
(1883–1945), von ital.
mussolina
, »Musselin« (Tuch aus der irakischen Stadt
Mossul
), oder zu ital.
mus(s)o
, »Maul, Schnauze«, von 1925 bis 1943 faschistischer Diktator Italiens und Verbündeter Hitlers
Mussorgsky ,
Modest Petrowitsch
(1839–1881), aus kslaw.
musorga
, »Musiker« (wohl nicht zu russ.
musor
, »Müll, Abfall«), und -
ski
(»Sohn des«), berühmter russischer Komponist (
Modest
von lat.
modestus
, »bescheiden, ehrbar«)
Mustafa , von arab.
mustafa
, »erwählt«, häufiger Name osmanischer Sultane und türkischer Großwesire; als
Al-Mustafa
, »der Erwählte«, auch einer der Beinamen des Propheten Mohammed →
Atatürk, Kara Mustafa
Mut , ägypt. »Mutter« und »Geier«, altägyptische Magna Mater und Gattin Amuns, die dessen Sohn Chons zur Welt brachte, sowie mythische Mutter der Pharaonen, die daher oft eine Geierhaube trugen
Nabokov ,
Wladimir Wladimirowitsch
(1899–1977), »Sohn des Nabokoj«, aus russ.
nabok
, »krumm, schief«,
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