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Das Komplott der Senatoren (German Edition)

Das Komplott der Senatoren (German Edition)

Titel: Das Komplott der Senatoren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansjörg Anderegg
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e hen als kurzfristige Wette r phänomene. Wir können zum Beispiel mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vo r hersagen, dass und wann der nächste Winter kommt.«
     
    Er musste unterbrechen, bis das Gelächter abebbte, dann fuhr er betont sachlich fort: »Die Gewissheit der Jahreszeiten ist ein gutes Beispiel für die Rolle der Einflüsse, die wir kritische Faktoren nennen. Der Temperaturabfall im Winter wird nämlich im W e sentlichen von einem einzigen kritischen Faktor verursacht: vom flachen Winkel der Sonneneinstrahlung. Aber zurück zum aktuellen Thema. Das Problem des fehlenden Sommermonsuns und des sauren Regens hat uns schon längere Zeit beschäftigt, aber erst mit den genauen Mengenangaben von ENACT ist es uns gelungen, die Zusa m menhänge in ein brauchbares Modell einzuarbeiten. Ich kann hier nicht auf die ko m plexen Details eingehen, aber ich möchte die Resultate zeigen.«
     
    Wieder wurde eine Schautafel enthüllt. »Auf dem Bild in Anhang B sehen Sie den Verlauf der Temperatur und der Konzentration verschiedener Gase, unter anderem Schwefeldioxid und Ozon, über die letzten Jahre. Die grünen Linien sind gemessene Werte. Wie Sie erkennen können, verlaufen die roten Linien ziemlich exakt gleich. Das sind Resultate der Simul a tionen mit unserem verbesserten Modell, nachdem wir die Emissionen des ENACT Pr o gramms mit berücksichtigt haben. Der ursächliche Zusammenhang von ENACT mit der Klimakatastrophe ist somit statistisch e r wiesen.«
     
    Jane beeilte sich, Michelson zu danken, bevor Goodall das Hearing mit weiteren Einwänden behindern konnte.
     
    Sie fixierte wieder die Kameras, als sie ihre Betroffenheit ausdrückte: »Ich muss gestehen, ich bin zutiefst erschüttert über das Gehörte. Entrüstet, wütend ist vielleicht der bessere Au s druck, und maßlos enttäuscht. Enttäuscht, dass ein derart unerhörter Skandal über zehn Jahre nicht bemerkt wurde. Die Frage, wie so etwas möglich war, wird uns noch lange beschäft i gen.« Sie machte eine Pause, ließ die Stille im Saal eine Weile wirken, bevor sie fortfuhr: »Lassen Sie uns nun zum letzten Kapitel dieser traurigen Geschichte kommen. Zeuge O’Sullivan hat aufgezeigt, dass dieses Pr o gramm Milliarden gekostet hat. Ich möchte wissen, woher dieses Geld kam und wie es zu ENACT geflossen ist.«
     
    Peter räusperte sich. »Mrs. Chairman, wenn Sie gestatten, möchte ich diese Fragen bean t worten.«
     
    »Schießen Sie los, Mr. Garrah.«
     
    Man sah und hörte sofort, dass Peter den Auftritt vor großem Publikum richtiggehend genoss. Jede Ansammlung von mehr als zwei Leuten ist eine Gerichtsverhandlung, war einer seiner beliebten Sprüche. Genauso verhielt er sich jetzt. Seine akribische und doch spannungsgela d ene Schilderung der gut verschleierten Finanzierung des Unternehmens ENACT über diskrete Treuhänder, Briefkastenfirmen, und die Scheinfabrik in Fountain Hills geriet zu einem feur i gen Plädoyer der Anklage. Damit provozierte er offenbar den Stellvertreter des Senators, obwohl der Name Douglas nicht gefallen war. Goodall unterbrach ihn ungeduldig:
     
    »Mr. Garrah, dies ist keine Gerichtsverhandlung. Ich denke, wir alle haben versta n den, dass es sich hier um, sagen wir mal, dubiose Finanzierungen handelt. Aber ist es nicht Sache der Gerichte, das zu beurteilen?«
     
    »Selbstverständlich, Sir. Die Akten sind bereits bei der Staatsanwaltschaft, zusammen mit 21 Klagen aus unserer Kanzlei, die nach den Ereignissen heute Morgen in Kürze mit zwei weiteren ergänzt werden.« Bevor Peter weitersprach, blickte er zu Jane, als suchte er ihr Ei n verständnis. Sein Gesicht wurde noch eine Spur ernster, die Stimme lauter, als er sagte: »Ich bin dem Komitee trotzdem außerordentlich dankbar, dass wir diese Angelegenheit hier ve r treten dürfen. Solch schwerwiegende Verbrechen müssen an die Öffentlichkeit. Das amerikanische Volk, die ganze Welt, hat ein Anrecht d a rauf, die Wahrheit zu erfahren. Es geht doch hier nicht nur um Verfehlungen einiger profitgieriger Industriekapitäne, sondern auch um Korruption in den höchsten Regierungskreisen dieses großartigen Landes. Ich spreche hier nicht nur vom versto r benen Senator O’Sullivan und der unseligen Arizona Connection, die zurzeit in allen Medien ist. Nein, der Tod des Senators hat offenbar nichts geändert. Wir haben Beweise, dass ein weiteres hochrangiges Mitglied des Senats maßgeblich an der Gründung und Durchführung des ENACT Programms beteiligt

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