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Das Labyrinth erwacht: Thriller (German Edition)

Das Labyrinth erwacht: Thriller (German Edition)

Titel: Das Labyrinth erwacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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Dunkelheit heraus.
    Jeb blieb abrupt stehen. Er konnte nicht glauben, was er da sah. Vor ihm stand Kathy.
    Und sie war nackt.
    Das flackernde Licht des Feuers ließ ihre Konturen wie aus Marmor gemeißelt wirken. Perfekte Brüste, perfekte Beine und eine einzigartige Sinnlichkeit.
    Ihre Hand streckte sich fordernd nach ihm aus.
    »Komm«, sagte sie leise. »Ich habe auf dich gewartet. Ich werde dich glücklich machen, wie du es nie zuvor warst.«
    Jeb konnte kaum noch atmen.
    Kathy kam mit graziös wiegenden Hüften auf ihn zu. Sie sah ihm unverwandt in die Augen, hielt seinen Blick gefangen. Er vergaß ihre Nacktheit, schaute nur noch in diese unglaublichen Augen, die ihn zu verzehren schienen.
    Dann war sie bei ihm. In ihrem Lächeln lag Verheißung. Eine Hand zog ihn zu sich heran, bis ihr warmer Atem über sein Gesicht strich. Ein Hauch von Vanille schwebte darin. Kathy kam noch näher. Plötzlich spürte er eine Hand seinen Körper hinunterwandern. Über seinen Bauch. Tiefer… Ihr nackter Körper presste sich gegen ihn und er spürte, wie ein Bein sich um seinen Schenkel wand.
    Jeb wurde schwindlig. Kathy schloss die Augen.
    Und dann… verflog der Zauber. Jebs Verstand meldete sich zurück. Kathy wollte ihn gefügig machen. Er machte einen Schritt rückwärts. Mit kräftigem Griff umschloss er ihre beiden Handgelenke und löste sich aus ihrer Umklammerung. Seine Kiefer mahlten vor Zorn. Fast hatte er sich von ihr verführen lassen. Schon wieder.
    »Fass mich nicht an«, zischte er.
    Kathys Augen waren nun weit aufgerissen. Ihre Miene drückte pure Verachtung aus.
    »Du weist mich zurück?«, hauchte sie. »Du wagst es?«
    Sie ist wie eine Gottesanbeterin, dachte Jeb und fragte sich im gleichen Moment, woher er wusste, was eine Gottesanbeterin war. Wer in ihre Fänge gerät, ist verloren.
    Kathy jagte ihm Angst ein, machte ihn unsicher. Er erwiderte ihren hasserfüllten Blick.
    »Lass mich in Ruhe.«
    »Aber Jeb. Dein Körper sagt etwas anderes: Du willst mich.« Wieder machte sie einen Schritt auf ihn zu.
    »Nein, denn ich durchschaue deine Spielchen.«
    Ihre Augen funkelten im schwachen Licht des Feuers. »Spielchen? Hier geht es um viel mehr als das«, sagte sie leise. »Es geht darum, wer zu wem steht. Auf wen kann man sich verlassen, wer ist zu schwach? Es geht darum, Partnerschaften einzugehen, die das eigene Überleben sichern. Und darum, keine Gnade zu zeigen. Die Starken überleben, die Schwachen gehen unter. Du selbst hast es uns gesagt: Es gibt sieben von uns, aber nur sechs Tore. Einer wird sterben.«
    »Du bist widerlich, weißt du das?«
    »Gerade eben noch hast du mich begehrt. Aber jetzt sage ich dir eines, Jeb. Du hättest mich haben können, mit allem, was dazugehört, aber nun ist es zu spät. Niemals, hörst du, niemals wirst du mich jemals wieder berühren. Versuch es und ich töte dich.«
    Jeb wich entsetzt zurück. Kathy war nicht nur ein Biest. Sie war unberechenbar.
    Unberechenbar und… gefährlich.
    Jeb drehte sich um und ging zurück zum Feuer. Sie waren kaum mehr als einen Tag unterwegs und schon hatte er sich zwei Feinde gemacht.
    Als Kathy kurz nach Jeb ins Lager zurückkehrte, kam sie an León vorbei, der mit offenen Augen dalag und sie angrinste. War er die ganze Zeit wach gewesen? Sie trug nur das langärmelige Hemd, darunter war sie nackt. Ob er etwas ahnte?
    Dann ließ León seinen Blick zwischen Jeb und Kathy hin und her schweifen und blinzelte Kathy anzüglich an.
    Sie zeigte ihm den Mittelfinger. Er lachte lautlos. Seine Lippen formten ein Wort. Pu-ta. Was immer das auch heißen mochte.
    Mit hoch erhobenem Haupt machte sie kehrt und stapfte wütend zurück zum Bach – sie musste sich abreagieren. Nachdenken. Wer außer Jeb kam als Bündnispartner noch infrage? Sie brauchte jemanden, mit dem sie sich zusammentun konnte. Nur so konnte sie auf Dauer ihr Überleben sichern. In dieser und auch den kommenden Welten, die sie noch erwarteten.
    Außerhalb des Feuerscheins ließ sie sich auf den weitverzweigten Wurzeln in der Nähe des leise plätschernden Baches nieder. Gedankenverloren tauchte sie ihre Zehen ins Wasser. Ein kalter Schauer jagte ihr über den Rücken. Sie ließ auch ihren anderen Fuß ins Wasser gleiten, die Abkühlung tat ihr gut, half beim Nachdenken.
    Eines war ihr klar: Die Jungs waren ihr alle körperlich überlegen, selbst dieser Weichling Tian. Wenn die anderen Mädchen erst einmal tot waren – und Kathy zweifelte keinen Moment daran, dass die Mädchen

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