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Das Leben, das uns bleibt (German Edition)

Das Leben, das uns bleibt (German Edition)

Titel: Das Leben, das uns bleibt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Beth Pfeffer
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sagte ich. »Wieso kann ich nicht mitkommen?«
    »Zwei Sekunden mal«, sagte Mom. »Ich habe dem Ganzen noch gar nicht zugestimmt.«
    Matt warf Mom einen Blick zu. In den letzten Monaten waren wir so viel zusammen, dass wir kaum noch reden müssen. Wir kennen die Blicke der anderen inzwischen in- und auswendig.
    »Wie lange werdet ihr unterwegs sein?«, fragte Mom.
    »Eine Woche«, sagte Matt. »Vielleicht weniger. Der Delaware ist ungefähr zwanzig Kilometer von hier entfernt, also sollten wir einen Tag für den Hin- und Rückweg einplanen. Wie lange wir dort bleiben, hängt davon ab, wie’s mit dem Angeln klappt. Wir können im Freien übernachten oder in irgendwelchen leer stehenden Häusern. In verlassenen Motels. Wir nehmen ein paar Vorräte mit, aber wenn wir Glück haben und gleich was fangen, können wir uns auch von den Fischen ernähren.«
    »Dafür braucht ihr Angeln«, sagte ich. »Und Köder. Und ich wüsste immer noch gern, warum ich nicht mitdarf.«
    »Du hast Angeln immer gehasst«, sagte Jon.
    »Du auch«, gab ich zurück.
    »Stimmt«, sagte Jon. »Aber dann hab ich wenigstens mal was zu tun.«
    »Eine Angel liegt oben auf dem Dachboden«, sagte Matt. »Und Mr Nesbitt hat doch auch geangelt, da müsste also noch eine zu finden sein. Wenn nicht, suchen wir in den umliegenden Häusern danach. Sollte nicht allzu lange dauern, bis wir alles beisammenhaben. Die Plünderer im Herbst haben sicher nur nach Lebensmitteln gesucht, nicht nach Gummistiefeln. Schlafsäcke haben wir selbst, die sind also kein Problem. Für Profis wird uns keiner halten, aber ich glaube auch nicht, dass wir mit viel Konkurrenz rechnen müssen. Wenn wir ein oder zwei Müllsäcke voller Fisch fangen und den dann einsalzen, können wir Wochen, vielleicht sogar Monate davon essen.«
    »Mir gefällt das trotzdem alles nicht«, sagte Mom. »Inklusive der Idee, in fremde Häuser einzubrechen und zu stehlen.«
    »Aber wir bestehlen doch niemanden, der noch da ist«, sagte Matt. »Stell dir vor, wir gehen irgendwann mal von hier weg, Mom. Würde es dich dann stören, wenn jemand unser Holz mitnimmt?«
    Mom seufzte. Matt grinste. Und Jon strahlte förmlich vor Begeisterung.
    »Ich versteh immer noch nicht, warum ich hierbleiben soll«, sagte ich. »Die zwanzig Kilometer mit dem Rad schaff ich genauso gut wie ihr.«
    »Wir können Mom hier nicht allein lassen«, sagte Matt. »Und für mich wär’s leichter, wenn Jon mitkommt.«
    Mir war klar, dass ich verloren hatte, und mit Meckern und Schmollen würde ich mir nur Ärger einhandeln. Eigentlich eine Schande – im Meckern und Schmollen war ich früher echt gut.
    »Aber einbrechen will ich auch«, sagte ich. »Ich wette, da kann man jede Menge nützliche Dinge finden.«
    »Zum Beispiel?«, fragte Jon in bester ›Ich hacke Holz, ich bring Fisch nach Hause-Manier.
    »Dinge, die einem wie dir natürlich egal sind«, sagte ich. »Zahnpasta. Deo. Shampoo.«
    »Stimmt«, sagte Matt. »Am besten durchsuchen wir alle zusammen die Nachbarhäuser und sehen, was wir finden können.«
    »Aber nicht vor Dienstag«, sagte Mom. »Montag fährst du mit Jon in die Stadt und holst die Lebensmittel. Da könnt ihr schon mal ausprobieren, wie es ist, zusammen unterwegs zu sein. Was ist heute eigentlich für ein Tag?«
    Alle rechneten zurück bis Dienstag, dem letzten Tag, der für uns wichtig gewesen war.
    »Freitag«, sagte ich. Ich hatte am schnellsten gerechnet.
    »Also gut«, sagte Mom. »Damit habt ihr das ganze Wochenende Zeit, alles Nötige zusammenzusuchen. Angeln, Köder, Gummistiefel. Wie sieht es mit Müllsäcken aus?«
    »Ein paar haben wir noch«, sagte Matt. »In letzter Zeit schmeißen wir nicht mehr viel weg.«
    »Horton wird sich freuen«, sagte ich, »wenn erst das ganze Haus nach Fisch stinkt.«
    »Mit diesem Problem befassen wir uns dann, wenn wir es haben«, sagte Mom. »Wie auch mit allen anderen, die noch auf uns zukommen.«
    6. Mai
    Ich liebe Einbrechen! Im Ernst, das ist richtig cool.
    Jeder von uns hat sich eine andere Gegend vorgenommen. Matt hat bei Mrs Nesbitt angefangen und sich dann die Howell Bridge Road runtergearbeitet. Jon ist mit dem Rad in den Pine-Tree-Bezirk gefahren und ich nach Shirley Court.
    Man sieht sofort, welche Häuser leer stehen. Kein Rauch aus dem Schornstein – keiner zu Hause. Ich habe trotzdem immer erst mal an die Tür geklopft, auch wenn ich mir ziemlich sicher war, nicht beobachtet zu werden. In Shirley Court stehen die Häuser sehr viel dichter als an

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