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Das letzte Gericht - was berühmte Menschen zum Schluss vespeist haben

Das letzte Gericht - was berühmte Menschen zum Schluss vespeist haben

Titel: Das letzte Gericht - was berühmte Menschen zum Schluss vespeist haben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Fasten
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Büßergewand gekleidet. Doch im Gegensatz zu ihrem Gatten, der sich ein üppiges Essen als Henkersmahlzeit auftafeln ließ, gelüstet es die ehemalige Königin angesichts des bevorstehenden Todes wenig nach herrschaftlichen Speisen. Lediglich eine Tasse Schokolade und ein süßes Mignonette-Brot wünscht sie vor dem Verlust ihres Lebens noch zu sich zu nehmen. Der Wunsch wird ihr unverzüglich erfüllt. Von einem nahe gelegenen Café wird die Trinkschokolade und die Mignonette in die Conciergerie gebracht. Schweigsam verspeist Marie Antoinette ihre karge Henkersmahlzeit. Anschließend wird sie auf einem einfachen Holzkarren zum Revolutionsplatz, dem späteren Place de la Concorde, gebracht.
    Um 12 Uhr mittags besteigt sie das Schafott und wird mit der Guillotine enthauptet. Ihre Leiche wird in einem Massengrab in der Nähe der Kirche »La Madeleine« verscharrt. Erst über zwanzig Jahre später exhumiert man ihren Leichnam und bestattet Marie Antoinette ein zweites Mal in der Basilika »Saint Denis« an der Seite ihres Gatten.

Mignonette Royale
    Zutaten: 1 Ei, 80 g Butter, 750 g Mehl, 60 g Zucker, 250 g Rosinen, 1 TL Hefe, 1 Eigelb, 1 EL Sahne, 1 TL Vanille-Extrakt, 1 TL Mandel-Extrakt, Salz
    Zubereitung: Das Mehl mit Hefe und etwas Salz vermischen. Die Butter, 125 ml Wasser, das Ei, den Zucker und die Vanille- und Mandelaromen dazu geben und zu einem geschmeidigen Teig kneten. Anschließend die Rosinen mit Mehl bestäuben und in den Teig einarbeiten. Den Teig abdecken und ca. 1 Stunde an einem warmen Ort gehen lassen. Danach leicht durchkneten, zu einem runden Laib formen, auf ein bemehltes Backblech geben und die Oberfläche gitterartig einschneiden.
    Wieder abdecken und nochmals ca. 45 Minuten gehen lassen. Das Eigelb mit der Sahne verrühren und die Oberfläche des Gittermusters damit einstreichen. Anschließend den Teig bei 180 Grad im vorgeheizten Ofen ca. 40–45 Minuten backen.
    Dazu eine Tasse heiße Schokolade.

Joe Masseria
1879 – 1931
    Anfang 1931 gibt es nicht mehr viele Menschen, denen Joe Masseria vertrauen kann. Seit der gebürtige Sizilianer einen blutigen Untergrundkrieg gegen seinen Mafia-Rivalen Salvatore Maranzano führt, ist kein Süditaliener mehr sicher in New York. Die Vorgehensweise von Joe »The Boss«, wie Masseria sich gerne nennen lässt, ist dabei ebenso einfach wie skrupellos: Jeder Italiener aus Maranzanos sizilianischer Heimatstadt Castellammare del Golfo, der sich in den Straßen von New York herumtreibt, wird von Masserias Gefolgsleuten ohne Ansehen der Person liquidiert. Die Brutalität, mit der Joe »The Boss« seine Macht zu erhalten versucht und sein diktatorischer, an römische Imperatoren angelehnter Führungsstil bescheren ihm jedoch zunehmend auch Feinde in den eigenen Reihen. Auf dem Höhepunkt des sogenannten Mafiakrieges von Castellammare hat der 52-jährige Untergrundboss nur noch einen einzigen Getreuen, dem er blind vertraut. Dieser Mann heißt Charles »Lucky« Luciano, ist 35 Jahre alt und stammt aus einem kleinen Dorf nahe der sizilianischen Stadt Corleone.
    Am 15. April 1931, einem ungewöhnlich warmen Frühlingstag, wird Joe »The Boss« Masseria von Luciano in seinem Büro in Manhattan abgeholt. Die beiden Männer fahren gut gelaunt über die Brooklyn Bridge in Richtung Coney Island. Es gibt Wichtiges zu besprechen. Für Masseria, einen ausgewiesenen Freund lukullischer Genüsse, kommt dafür nur ein original sizilianisches Restaurant infrage. Vor der »Nuova Villa Tammaro«, einer kleinen Spaghetteria seines Freundes Gerardo Scarpato, parkt Lucky Luciano den Wagen. Es ist genau 12 Uhr 30, als die beiden elegant gekleideten Männer das Lokal betreten und an einem freien Tisch Platz nehmen. Während Lucky Luciano bedächtig isst, schaufelt der New Yorker Unterweltboss Masseria schon bald riesige Portionen Antipasti, Shrimps, Calamari, Linguine in Marinarasauce, Spaghetti alla Milanese und Hummer »Fra Diavolo« in sich hinein. Das reichhaltige Menü spült er mit einer Flasche Chianti hinunter. Zum Dessert verdrückt er sizilianisches Gebäck und trinkt eine Tasse Espresso. Ganze drei Stunden lang verwöhnt der 52-Jährige seinen Gaumen mit den edelsten Leckereien aus seiner sizilianischen Heimat. Er kann nicht ahnen, dass es die letzten drei Stunden seines Lebens sind. Joe »The Boss« Masseria ist vollkommen

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