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Das letzte Relikt

Das letzte Relikt

Titel: Das letzte Relikt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
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legte ihn für die Frau auf den Tresen. Sie wühlte in seiner Zahnpasta und Zahnseide, dem Rasierer und der Aspirinflasche herum, bis sie auf das Fata-Morgana-Körperpeeling stieß. »Benutzen Sie das?«, fragte sie.
    »Ich habe manchmal draußen gearbeitet und bin dabei ziemlich schmutzig geworden«, sagte er. »Nichts hilft besser als dieses Zeug.«
    Sie schraubte den Deckel auf, und er versuchte, nicht besorgt auszusehen. Aber er spürte sein Herz pochen, und seine Hände wurden feucht.
Wisch sie nicht ab,
sagte er sich.
Lass sie einfach in Ruhe.
    Das Glas war mit einer milchig-roten Paste gefüllt. Die Beamtin roch daran. »Puh!«, sagte sie und zuckte zurück. »Und dieses Zeug schmieren Sie sich ins Gesicht?«
    »Ja. Wenn man sich damit einreibt, fühlt es sich großartig an.«
    Sie schraubte das Glas wieder zu. »Ich bleibe lieber bei Noxzema.«
    Sie legte das Glas zurück in den Kulturbeutel und deutete auf die Papprolle. »Was ist da drin?«
    »Ein paar Graphiken auf Papyrus, Souvenirs, die ich am Flughafen in Israel gekauft habe.« Er kramte in seiner Tasche herum. »Ich habe sogar noch die Rechnung«, sagte er und förderte sie zutage. »Sie sind überhaupt nicht wertvoll.«
    »Entfernen Sie bitte die Deckel von der Rolle.«
    Ezra tat, worum sie ihn gebeten hatte, und sie hob den Zylinder wie ein Teleskop und drehte ihn, um hineinzusehen. Wie viel würde sie so erkennen können?
    »Wer ist der Kerl mit dem Hundekopf?«
    »Das ist wahrscheinlich Anubis, den Sie gerade sehen«, erklärte er. »Der Totengott. Genaugenommen ist es der Kopf eines Schakals.« Himmel, was dachte er sich bloß dabei, sie zu
korrigieren?
    Sie stopfte die Plastikdeckel dorthin zurück, wohin sie gehörten, und legte die Rolle neben den Koffer auf den Tresen. Seine Zollerklärung stempelte sie unten auf der Seite ab.
    »Danke«, sagte sie. »Der Ausgang befindet sich diesen Korridor entlang und dann links.«
    Ezra sammelte seine Koffer zusammen, stopfte sich die Rolle wieder unter den Arm und machte sich auf den Weg aus dem Zollbereich heraus. Er spürte, wie sein schwarzer Rollkragenpullover schweißnass an seinem Rücken klebte, aber er musste sich zusammenreißen, um keine Freudensprünge zu machen.
    Sobald er die Ankunftshalle betreten hatte, entdeckte er seinen Onkel Maury in einer blauen Windjacke. Er hielt ein handbemaltes Schild mit dem Namen METZGER in die Höhe.
    Ezra, beladen mit seinen Koffern, hob das Kinn, um ihn zu begrüßen, und Maury eilte herbei, um ihm zu helfen. Ezra stellte die Koffer ab, und sie umarmten sich. Dann trat Maury einen Schritt zurück und musterte ihn von oben bis unten. »Du hast abgenommen.«
    »Du aber auch.« Das war eine Lüge. Sein Onkel sah nicht nur genauso schwer aus wie eh und je, sondern man sah ihm auch jedes seiner fünfundsechzig Jahre an, vielleicht sogar ein paar mehr. »Aber was soll das Schild? Dachtest du, ich würde dich nicht wiedererkennen?«
    »Ich hatte Angst, dass ich
dich
vielleicht nicht erkenne.«
    Maury wollte gerade den sperrigsten Koffer aufheben, doch Ezra hielt ihn zurück. »Hier«, sagte er und reichte ihm einen kleinen Bordkoffer, »du kannst den hier nehmen.«
    Maury ging langsam und schwankte dabei von einer Seite zur anderen, als sie das Terminal verließen. Obwohl er nur ein Jahr mehr zählte als sein Bruder, Ezras Dad, sah er wesentlich älter aus. Das Leben war hart mit Maury umgesprungen, doch er war, wie er gerne sagte, auch hart zum Leben gewesen. Während sein Bruder Sam ihn in allem ausgestochen und mit dreißig bereits ein Vermögen gemacht hatte, hangelte Maury sich von Job zu Job, von Frau zu Frau, ohne sich jemals ernsthaft festlegen zu wollen. Schließlich endete er als Mädchen für alles für Sam und seine Familie und fungierte je nach Bedarf als Handwerker, Babysitter oder, wie heute Abend, Chauffeur.
    Die schwarze Lincoln-Limousine stand auf dem ersten für VIP s reservierten Parkplatz. Was Ezra daran erinnerte, dass er wieder einmal die Einflusssphäre seines Vaters betrat. Maury hielt ihm die Fondtür auf.
    »Soll ich nicht vorn bei dir sitzen?«, fragte Ezra.
    »Komm schon, steig ein. Vorne habe ich zu viel von meinem Kram.«
    Ezra wusste, dass es seinem Onkel so schon immer lieber gewesen war. Also stieg er hinten ein und wartete, während Maury sich auf den Fahrersitz setzte, seine Wettzeitschrift
Daily Racing Form
beiseiteschob und den Wagen aus dem Flughafenlabyrinth navigierte.
    Auf dem Weg in die City erkundigte sich Ezra, wo sein

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