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Das letzte Relikt

Das letzte Relikt

Titel: Das letzte Relikt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
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zitterten und knackten wie zerbrechende Knochen, und trockenes Laub wirbelte vom Boden auf. Als das Licht wieder schwächer wurde, drängte Carter: »Komm, weiter.« Die Scheune war nur noch etwa hundert Meter entfernt, aber es gab keine Deckung mehr zwischen ihnen und den lose in den Angeln hängenden Türen. »Wir können es schaffen.«
    Beth rappelte sich auf und rannte los über das offene Gelände. Carter schaute nach oben und folgte ihr. Sein heißer Atem bildete Nebelwolken in der Luft, und sein Knie begann zu schmerzen. Als er mit dem Auto im Graben gelandet war, musste es mehr abbekommen haben, als er anfangs dachte. Trotzdem rannte er weiter auf die alten weißen Holztüren zu und überlegte fieberhaft, was er tun sollte, sobald sie drinnen waren.
    Der Spalt zwischen den Scheunentüren war nur schmal, aber Beth schlüpfte rasch hindurch. Carter folgte ihr, drehte sich hastig um und versuchte, die Türen zuzudrücken. Aber die Scharniere auf der einen Seite waren kaputt, und die Ecke war fest im Boden verkeilt. Wie kräftig er auch schob, die Tür rührte sich nicht. Er stützte sich mit der Schulter dagegen und probierte es erneut, während Beth sich auf alle viere niederließ und wie rasend begann, die Erde und Wurzeln, welche die Tür offen hielten, wegzukratzen. »Wir müssen erst das hier wegschaffen«, sagte sie, wühlte im Dreck und schleuderte ihn beiseite. Carter versuchte, die Tür anzuheben, aber sie war viel zu groß und schwer. Beth scharrte im Dreck wie ein Hund, der einen Knochen ausgrub, und sagte schließlich: »Versuch es noch einmal.«
    Carter schob erneut und trat gegen den unteren Teil. Dieses Mal bewegte sich die Tür quietschend ein paar Zentimeter. »Sie rührt sich«, sagte Carter, und Beth grub weiter. Mit seinem gesamten Gewicht lehnte Carter sich an die Tür, bis Beth aufstand und sich ebenfalls dagegenwarf. Das alte Holz knarzte, bewegte sich schließlich zitternd und stieß beinahe an den Rand des anderen Torflügels. »Das reicht«, sagte Carter, griff nach dem Querbalken und ließ ihn herunter. Doch der Balken tat ihm nicht den Gefallen, ganz herunterzufallen, Carter musste sich auf die Zehenspitzen stellen und mit beiden Händen daran ziehen, bis die beiden Flügel endlich von hinten gestützt wurden.
    Endlich war die Tür verschlossen. Keuchend trat er zurück. Beth strich sich die Haare aus den Augen und zitterte in ihrem Bademantel. Carter öffnete den Reißverschluss seiner Lederjacke und sagte: »Schnell, zieh die hier an.«
    »Nein«, sagte sie schaudernd. Er fürchtete, dass sie bereits einen Schock erlitten hatte.
    »Doch.« Anstatt zu versuchen, ihr erst den Bademantel auszuziehen, stopfte er einfach ihre Arme in die Ärmel und nestelte dann am Reißverschluss herum. »Wir werden die Sache durchstehen«, sagte er. »Wir werden hier heil rauskommen.«
    Ihr Blick war wild und unfokussiert. Carter zog sie an seine Brust. Mondlicht schimmerte durch die Ritzen zwischen den verrotteten Dachbalken, aber es genügte, damit Carter erkennen konnte, dass die Scheune fast leer war. Am anderen Ende machte er ein paar baufällige Pferdeboxen aus. Darüber befand sich ein gefährlich durchhängender Heuboden.
    »Sollen wir uns verstecken?«, murmelte Beth in sein Hemd, und Carter antwortete: »Ja, da oben«, und deutete auf den Boden. Der Plan war genauso gut wie jeder andere. Aber er wusste auch, dass es nicht viel brachte. Sicherlich wusste Arius, wohin sie verschwunden waren. Oder würde es früh genug irgendwie herausfinden.
    Er hielt die wackelige Leiter fest und ließ Beth als Erste hinaufklettern. Der Boden war ziemlich geräumig, aber an der Rückseite offen, so dass sie die dunkle Landschaft sehen konnten. Wenn es früher einmal Türen gegeben hatte, waren sie längst verschwunden. Der Holzboden war mit Haufen aus modrigem verfaultem Heu bedeckt, und an den Wänden hingen verloren ein paar rostige Werkzeuge, eine alte Heugabel, eine Harke und eine Hacke. »Zieh den Kopf ein«, sagte Carter und kniete sich neben Beth, »und lass dich nicht blicken.«
    Doch als er begann, sich von ihr zu lösen, umklammerte sie seinen Arm und sagte: »Wo willst du hin?«
    »Ich lasse dich nicht allein. Ich will mich nur umschauen. Vielleicht gibt es hier etwas, das uns von Nutzen sein könnte.« Er hatte gerade ihre Finger von seinem Ärmel gelöst und sich erhoben, als die Scheunentüren gegen den Querbalken schlugen, der sie verschloss.
    »Er ist hier«, stöhnte Beth.
    Carter hatte es

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