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Das letzte Zeichen (German Edition)

Das letzte Zeichen (German Edition)

Titel: Das letzte Zeichen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Malley
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angebotene Hilfe an, um Raffy nicht zu verletzen und um das ersehnte Aufglimmen von Wärme zwischen ihnen nicht gleich wieder zu ersticken.
    »Gut«, meinte Linus. »Wir halten nicht mehr, bis wir vor der Stadt mit Angel und den Versehrten zusammentreffen.«
    Lucas wurde aus dem Systemgebäude und über einen Verbindungsgang, der eigens für Verräter und Häftlinge eingerichtet worden war, zum Krankenhaus geführt.
    »Könnte mir jemand sagen, was hier vor sich geht?«, fragte er schließlich, als man ihn in einem Raum auf einen Stuhl gesetzt und mit den Händen auf dem Rücken angekettet hatte.
    »Was hier vor sich geht? Oh, Lucas. Ich glaube, du weißt sehr wohl, was hier vor sich geht. Deine Pläne sind vereitelt. Das geht hier vor. Du bist aufgeflogen, du Verräter. Die ganzen Jahre über habe ich mich auf dich verlassen, habe dir vertraut, und die ganze Zeit hast du geplant, mich zu verraten. Nun, du bist nicht der Einzige, der ein falsches Spiel spielen kann. Auch ich kann spionieren, beobachten und überwachen. Ich bin sogar ziemlich gut darin, wie dir hätte klar sein sollen, bevor du dich mit mir angelegt hast. Das ist es, was hier vor sich geht. Morgen wirst du zum K erklärt. Der Rangwechsel wird gerade vollzogen. Und wenn deine Freunde hier auftauchen, dann wird eine Armee von Polizeikräften sie empfangen und bis auf den letzten Mann vernichten, bevor sie auch nur einen Fuß in die Stadt setzen. Es tut mir außerordentlich leid, Lucas, dass du das Böse in dich eingelassen hast. Und es tut mir leid, dass es so weit gekommen ist. Deswegen wollen wir dir die Neutaufe gewähren, denn jeder verdient eine zweite Chance, Lucas. Sogar du.«
    »Die Neutaufe?« Lucas starrte ihn erschrocken an. »Aber wenn ich ein K bin, dann solltest du …«
    »Dich aussetzen und von den Bösen zerfleischen lassen? Oh, Lucas, da bist du wieder mal irgendwelchem Klatsch aufgesessen.« Der Bruder lächelte und trieb sein Spiel mit ihm. »Jeder weiß doch, dass Ks neukonditioniert werden. Wir sind schließlich eine barmherzige Gemeinschaft. Wir schützen unsere Schäfchen. Außerdem bist du viel zu sehr durchsetzt vom Bösen. Einen solchen Grad an Bösem kann ich nicht dulden, nicht einmal außerhalb unserer Mauern.«
    Lucas zerrte an den Ketten. »Das kannst du nicht tun«, rief er. »Sam! Tu etwas! Du kennst mich doch. Du weißt, dass ich nicht böse bin. Hilf mir. Hol mich hier raus.«
    Sam sah ihm nicht in die Augen. Stattdessen ging er zur Tür. Er glaubte dem Bruder, das wurde Lucas mit einem Schlag klar. Er glaubte, dass Lucas böse war, dass Ks neukonditioniert wurden, dass alle die Neutaufe erhielten – er glaubte alles, was man ihm gesagt hatte. Genau wie Lucas, bevor sein Vater ihm die Wahrheit erzählt hatte. »Soll ich die Polizeigarde informieren?«, fragte Sam den Bruder.
    »Ja, es bleibt bei Sonnenuntergang«, sagte der Bruder. »So habt ihr es doch in eurer letzten Botschaft vereinbart, nicht wahr?« Er lächelte Lucas an.
    Lucas schloss die Augen.
    »Also bei Sonnenuntergang«, sagte Sam und verließ den Raum.
    »Nun, ich würde zwar gern noch bleiben und etwas plaudern, aber ich habe noch ein paar Dinge zu erledigen«, erklärte der Bruder. »Wachen, behaltet ihn hier. Lasst ihn nicht aus den Augen, verstanden? Dieser Mann ist sehr gefährlich und sehr böse. Hört nicht auf das, was er sagt, denn er wird alles daransetzen, um auch euch zu verderben.«
    Die Wachen nickten.
    »Leb wohl, Lucas«, sagte der Bruder und rauschte zur Tür. »Leb wohl.«
    »Okay. Wir warten hier.« Es wurde gerade dunkel. Die kühle Luft strich leicht über Evies Nacken, doch als sie haltmachten, stellten sich die feinen Härchen dort auf. Keiner redete; es gab nichts zu sagen. Jeder bündelte seine Aufmerksamkeit, konzentrierte sich. Linus ging unruhig auf und ab und machte die anderen damit nervös – als ob die Anspannung nicht schon groß genug gewesen wäre. Dann hörten sie es. Das Knirschen von Rädern im Staub. Ein Geräusch, das man selten hörte und das Evie und Raffy auch nicht recht einordnen konnten. Das Geräusch wurde immer lauter, je näher die Räder heranrollten, ein tiefes Summen, das irgendwie höher wurde, als es näher kam. Dann tauchte der Lastwagen vor ihnen auf, erhob sich riesig am Horizont. Doch als er dichter bei ihnen war, ertönte ein anderes Geräusch; ein Geräusch, bei dem alle aufhorchten, sich gegenseitig ansahen und dann schnell wegschauten. Ein Jammern, ein Weinen, wütendes Grunzen, Geräusche,

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