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Das Leuchten des Himmels

Das Leuchten des Himmels

Titel: Das Leuchten des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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Ansiedlung mit ihren Häusern und Gebäuden, Autos und Lastwagen.
    Für ihn sah es aus wie das Innere einer Schneekugel, die noch geschüttelt werden musste, wo aber alles still und weiß darauf wartete.
    Unter dem Boden klackte etwas. »Was war das?«
    »Das Fahrgestell. Das ist Lunacy.«
    Die Maschine röhrte sich in einen Sinkflug, der Nate dazu
zwang, sich an seinem Sitz festzuhalten und die Beine in den Boden zu stemmen. »Was? Wir landen? Aber wo? Wo?«
    »Auf dem Fluss. Um diese Zeit des Jahres ist er festgefroren. Keine Sorge.«
    »Aber …«
    »Wir nehmen die Kufen.«
    »Kufen?« Nate erinnerte sich plötzlich, dass er Wintersport hasste. »Wie beim Schlitten, wären Schlittschuhe nicht sinnvoller?«
    Dussel brach in wildes Gelächter aus, als das Flugzeug das Eisband anflog. »Das wäre ein schöner Mist. Schlittschuhflugzeug. Also nein.«
    Das Flugzeug setzte holpernd auf und rutschte dann dahin. Nates Magen folgte erneut dieser Bewegung. Nachdem es anmutig gleitend zum Stehen gekommen war, schaltete Dussel die Triebwerke aus, und in der plötzlichen Stille konnte Nate sein eigenes Herz in den Ohren trommeln hören.
    »Die können Ihnen gar nicht genug zahlen«, brachte Nate heraus. »Ihre Künste sind bestimmt unbezahlbar.«
    »Ach zum Teufel.« Er schlug Nate auf den Arm. »Um die Bezahlung geht’s doch gar nicht. Willkommen in Lunacy, Chief.«
    »Da haben Sie verdammt Recht.«
    Er versagte es sich, den Boden zu küssen. Es sähe nicht nur lächerlich aus, vermutlich würde er auch festfrieren. Stattdessen schwang er seine schwachen Beine hinaus in die unvorstellbare Kälte und betete, sie mögen ihn aufrecht halten, bis er an einem warmen, ruhigen, vernünftigen Ort war.
    Sein Hauptproblem bestand darin, das Eis zu überqueren, ohne sich das Bein oder seinen Hals zu brechen.
    »Machen Sie sich um Ihr Gepäck keine Sorgen, Chief«, rief Dussel ihm zu. »Das bring ich für Sie rein.«
    »Danke.«
    Nachdem er festen Stand gefunden hatte, entdeckte Nate eine im Schnee stehende Gestalt. Sie war in einen braunen Kapuzenparka mit schwarzem Fellbesatz gehüllt. Und rauchte in kurzen, ungeduldigen Zügen. Nate nahm sie als Orientierungspunkt und eierte, so würdevoll es ihm möglich war, über das wellige Eis.

    »Ignatious Burke.«
    Die Stimme war rau und weiblich und erreichte ihn mit einer Atemwolke. Er rutschte, richtete sich jedoch wieder auf und schaffte es klopfenden Herzens auf das beschneite Ufer.
    »Anastasia Hopp.« Sie streckte ihm eine behandschuhte Hand hin, bekam damit seine irgendwie zu fassen und schüttelte sie kräftig. »Noch ein wenig blass um die Nase. Haben Sie unserem Chief auf dem Weg von der Stadt hierher arg zugesetzt, Dussel?«
    »Nein, Ma’am. Aber das Wetter.«
    »Das ist ja nichts Neues. Sie sehen aber gut aus. Auch in dem Zustand. Da, nehmen Sie einen Schluck.«
    Sie zog eine silberne Flasche aus ihrer Tasche und drückte sie ihm in die Hand.
    »Ah …«
    »Na los doch. Noch sind Sie nicht im Dienst. Ein Schluck Schnaps richtet Sie wieder auf.«
    Nachdem er beschlossen hatte, dass es dadurch nicht schlimmer werden konnte, öffnete er die Flasche, nahm einen kleinen Schluck und spürte, wie dieser ihm direkt in den flatternden Magen traf. »Danke.«
    »Wir werden Sie jetzt erst mal ins Lodge bringen, damit Sie wieder zu Kräften kommen.« Sie führte ihn einen festgetrampelten Pfad entlang. »Die Stadt zeige ich Ihnen später, wenn Sie wieder einen klaren Kopf haben. Ist ein langer Weg von Baltimore hierher.«
    »Ja, kann man wohl sagen.«
    Nate glaubte, sich in einer Filmkulisse zu bewegen. Die grünen und weißen Bäume, der Fluss, der Schnee, die Gebäude aus Blockbohlen, der aus Kaminen und Rohren aufsteigende Rauch. Er sah alles verschwommen, wie im Traum, und daran merkte er, dass er ebenso erschöpft wie elend war. Auf keinem der Flüge hatte er Schlaf gefunden, und seinen Berechnungen nach waren fast vierundzwanzig Stunden vergangen, seit er das letzte Mal in der Horizontalen verbracht hatte.
    »Ein schöner, klarer Tag«, sagte sie. »Die Berge wie zum Vorzeigen. Ein Bild, wie geschaffen, um Touristen anzulocken.«
    Es war postkartentauglich und auch ein wenig überwältigend.
Er glaubte, sich in einen Film oder den Traum eines anderen verirrt zu haben.
    »Freut mich, Sie so gut ausgerüstet zu sehen.« Sie musterte ihn, während sie das sagte.
    »Die meisten Besucher aus den übrigen USA, den Lower 48 kreuzen hier in komischen Übermänteln und eleganten Schuhen auf und

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