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Das Leuchten

Das Leuchten

Titel: Das Leuchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Falls
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ihren Lippen. »Und woran denke ich jetzt?«
    Sie hielt den Atem an. Und als ich sie diesmal küsste, erwiderte sie den Kuss.
    »Die Specter !«, rief Jibby plötzlich aufgeregt.
    Widerstrebend erhob ich mich. Gemma zog die Knie an, als wollte sie nie wieder hinter dem Werkzeugwagen hervorkommen.
    Ich stieß sie an. »Shade war nur so schrecklich zu dir, damit du nicht mehr mit ihm zusammenleben willst.«
    »Ich weiß«, antwortete sie tonlos.
    »Nicht, weil er dich nicht bei sich haben will«, ich zog sie auf die Füße, »sondern weil er das Beste für dich will.«
    Wir standen vor dem riesengroßen Fenster. Draußen schwebte die Specter wie ein Geisterschiff.
    »Woher willst du das wissen?«, fragte sie.
    Ein gespenstisches Licht flackerte im Ausguck des U-Boots auf. Es war Shade. Sein Blick suchte und fand Gemma. Einen Moment lang standen beide unbeweglich da. Ohne den Blick von ihr abzuwenden, streckte er die geballte Faust in die Höhe und führte sie an sein Herz, dann verschwand er wie eine verlöschende Flamme.
    »Ich weiß es einfach«, sagte ich sanft.
    Die Specter brauste davon und ließ nur eine Spur aus Luftblasen zurück.
    Ein lautes Knacken störte die Stille auf dem Zugangsdeck.
    »Haben sie gerade auf die Station geschossen?«, fragte Mum entsetzt.
    »Seht euch das an!« Jibby zeigte zum Fenster. Eine kleine Harpune hatte sich ins Plexiglas gebohrt. Um sie herum breiteten sich Risse wie ein Spinnennetz aus.
    »Wie konnten sie die von dem U-Boot aus abschießen?«, rief Sharon. »Sie ist winzig.«
    Hewitt besah sich die Harpune aus der Nähe. »Sie ist auf der Innenseite!«
    Schlagartig wurde mir klar, was passiert war. »Nachdem der Doc in den Moonpool gestürzt war, hat er seine Harpune auf Shade abgefeuert, ihn aber verfehlt. Er muss stattdessen das Fenster getroffen haben.«
    »Solange die Spitze nicht durch die Außenhaut gedrungen ist, brauchen wir keine Angst zu haben.« Dad rollte den Werkzeugwagen ans Fenster und stieg darauf. Er besah sich die Einschussstelle, dann stieß er den unanständigsten Fluch aus, den ich je aus seinem Mund gehört hatte.
    »Sie ist durchgegangen«, sagte meine Mutter ahnungsvoll.
    Hewitt trat vom Fenster zurück. »Wie dick ist die Scheibe?« Als Dad nicht sofort antwortete, wiederholte er drängend: »Wie dick ist das Plexiglas? Wie tief ist das Loch?«
    »Die Scheibenelemente der Außenseite sind zehn Zentimeter dick.« Dad stieg von dem Werkzeugwagen herunter. »Der Speer ist etwa drei Zentimeter tief eingedrungen.«
    »Sie wird nicht halten«, sagte Hewitt den Tränen nahe.
    »Sie muss ja auch nicht ewig halten.« Sharon nahm ihn in den Arm. »Nur bis die Range r …«
    Es knackte laut, dann zerbarst die meterhohe Scheibe mit einem höllischen Lärm. Das Meer schoss durch das Loch und riss uns auseinander.

29

    Das Meer stürzte mit einer solchen Gewalt herein, dass die Handelsstation an ihren Ankerketten hin und her schwang. Das Wasser im Moonpool schäumte.
    Über die Schreie und das Tosen des Wassers hinweg dröhnte eine Alarmsirene, dann sagte eine unnatürlich ruhige Frauenstimme: »Achtung, Notfall. Fensterelemen t 2093 beschädigt. Verlassen Sie unverzüglich die unteren Stockwerke.«
    »Der Versorgungsschacht!«, rief Mum gegen das Getöse an. »Beeilt euch!«
    Von allen Seiten des Raumes wateten wir auf den Schacht zu, kämpften gegen die Strömung an. Das Wasser reichte uns bis zu den Knien.
    »Wir müssen die Luke offen halten.« Dad riss den Deckel des Werkzeugwagens auf.
    »Abriegelung des Zugangsdecks eingeleitet«, sagte die Frauenstimme.
    »Raj!« Dad warf ihm eine Brechstange zu, und gerade, als Raj sie auffing, schloss sich die Luke mit einem mechanischen Zischen.
    »Nein!« Raj schleuderte das Eisen gegen die stahlverkleidete Luke.
    »Zugangsdeck geschlossen«, verkündete die Computerstimme. Die Sirene heulte in einem Ton, der einen schier verrückt machte, während sich durch zwei neue Risse noch mehr Wassermassen ins Innere ergossen.
    Dann, mit einem plötzlichen Ruck, der alle ins Taumeln brachte, stand die Station wieder still. Die Ankerketten hatten sich ineinander verdreht. Ehe ich die anderen warnen konnte, begannen sich die Ketten erst langsam und dann immer schneller zu entdrehen. Mum fing Zoe auf, als sie an ihr vorbeischlitterte, und setzte sie auf einen der Metallschränke. Die Station ächzte unter der Belastung und das Wasser strömte noch schneller herein als zuvor. Überall auf dem Zugangsdeck flogen Teile herum. Funken

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