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Das Leuchten

Das Leuchten

Titel: Das Leuchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Falls
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unterschreibst, steht Gemma nicht mehr unter Aufsicht der Behörde.«
    Shade hob die Hand und ich duckte mich in Erwartung einer Ohrfeige, die mich ins Reich der Träume befördern würde. Seine Augen funkelten belustigt.
    Er nahm mir den Zettel aus der Hand. »Bleibt sie bei euch?«, fragte er, während er die Erklärung unterschrieb.
    »Wenn sie möchte.«
    Ich nahm das Papier wieder an mich. Als Shade auf den Puffer der Specter sprang, besah ich mir die Unterschrift: Richard Straid . In extragroßer Schrift. Ich drehte mich um, denn ich wollte es Gemma zeigen, aber sie hatte sich hinter einen großen, fahrbaren Werkzeugwagen zurückgezogen, als wollte sie sich unsichtbar machen.
    Jibby trat zu mir. »Gemma kann bei mir wohnen.«
    Shade warf ihm einen Blick aus seinen schwarzen Augen zu, der finsterer nicht hätte sein können.
    Jibby verzog sich wieder zu den anderen Siedlern und murmelte: »Ich wollte ja nur behilflich sein.«
    Im Ausguck des U-Boots winkten die jungen Outlaws und zogen Grimassen, bis Shade die Luke hinter sich zuknallte. Als die Specter unter die Wasseroberfläche tauchte, sank Gemma an der Wand herab und verschwand ganz hinter dem Werkzeugwagen.
    »Und was jetzt?«, fragte Jibby.
    »Sie haben ihn wirklich völlig lahmgelegt«, sagte Sharon, die vor den geschlossenen Fahrstuhltüren stand. »Der Bildschirm ist dunkel, und wenn man auf die Knöpfe drückt, passiert gar nichts.«
    »Sobald die Specter die Station verlassen hat«, sagte Dad, »steigen wir in unsere Boote und suchen den Doc.«
    »Unsere Boote sind an der inneren Anlegestation festgemacht«, wandte Lars ein. »Solange der Aufzug kaputt ist, kommen wir nicht rauf.«
    Mum ging zu Dad, der am Fenster stand. »Grimes hat gesagt, er schickt einen Trupp Ranger. Wenn sie bald komme n …« Mum sprach den Satz nicht zu Ende. Sie und Dad wechselten einen düsteren Blick.
    Ich sah nach Gemma. Sie kauerte hinter dem Werkzeugwagen, die Arme um die Knie geschlungen. »Alles in Ordnung mit dir?«
    In ihren Augen standen Tränen. Sie schüttelte unwirsch den Kopf. »Ich möchte noch einmal geboren werden, in einer anderen Familie.«
    »Du musst nicht in eine andere Familie geboren werden, damit dich jemand mag. Bleib hier bei uns.«
    »Du hast zugegeben, dass du eine Dunkle Gabe hast. Jetzt werden alle Siedler fortgehen.«
    Der Gedanke schnürte mir die Kehle zu, aber ich zwang mich zu einem Achselzucken, als wäre mir das egal.
    »Dann wird es Menschen wie dich nicht mehr geben.« Sie sagte es, als wäre ich ein exotisches Lebewesen, das vom Aussterben bedroht war. »Du musst mich hassen.« Hass war nun wirklich nicht das, was ich für sie empfand. Aber sie gab mir keine Gelegenheit zu antworten, sondern fuhr fort: »Alle hier unten müssen mich hassen. Deine Eltern, Zoe, Hewit t … Na ja, Hewitt vielleicht nicht.«
    Ich lächelte, aber ihr war es bitterernst.
    »Wenn Hewitt herausfindet, wie schrecklich es oben zugeht, wird er mich auch hassen. Und dan n …«
    Ich beugte mich vor und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen. Überrascht riss sie die Augen auf, aber sie zog den Kopf nicht zurück, also drückte ich meine Lippen noch fester auf ihre, so, wie ich es mir schon immer gewünscht hatte, seit wir uns in dem verlassenen U-Boot zum ersten Mal begegnet waren. In mir war alles in Aufruhr. Ich war wie eine Rippenqualle, die Funken sprüht, als ich ihre weichen Lippen spürte.
    Als ich mich endlich von ihr löste, blinzelte Gemma.
    »Danke«, flüsterte sie.
    Das hatte ich nicht erwartet. Auch wenn ich noch nicht viel Erfahrung mit Mädchen hatte, wusste ich, dass man nach einem Kuss normalerweise nicht Danke sagt.
    »Mir ist klar, dass du das nur gemacht hast, damit es mir besser geht«, sagte sie. »Und es hat funktioniert. Es geht mir jetzt wirklich besser. Aber wenn ich nicht das einzige Mädchen hier unten wäre, das einzige Mädchen, das so alt ist wie du, ich weiß, du würdes t …«
    Diesmal legte ich ihr die Hand auf die Lippen, um ihren Wortschwall zu ersticken. »Ich habe dich geküsst, weil ich dich küssen wollte. Und ich hatte das Gefühl, das ist meine einzige Chance.«
    »Deine einzige Chance?«
    »Weil dein Mund sonst nie stillsteht.«
    Sie gab mir einen Schubs und ich taumelte zurück.
    »Beim nächsten Mal weiß ich, dass du mich küssen willst, und dann halte ich einfach den Mund.«
    »Und woher weißt du das?«
    »Weil«, sie lächelte schüchtern, »weil du leuchtest.«
    »Tatsächlich?« Mein Blick wanderte wieder zu

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