Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
Vom Netzwerk:
ein, dass er ja seine Haarzange im Schubfach des Händlers vergessen hatte.
    Doch Pomadenmaxe hatte längst nicht nur die Tür hinter sich verschlossen, verriegelt und noch einen Stuhl und einen Tisch davor geschoben. Zuerst hatte er aber ein Schild über die Klinke gehängt. ‚Bin verzogen!’ stand darauf.
    Da zuckte der Hajep die mächtigen Schultern und sie schritten einfach ins Freie. Obwohl es schon ein wenig dunkelte, erkannte er leider zu Margrits Überraschung sofort Pommis Waffen unter ihrer Weste. Sie schwankte wieder ein bisschen vor und zurück, weil er sie so anstarrte, denn beide Waffen steckten im Ausschnitt ihrer Bluse.
    „Hiat Ubeka!“ murmelte der Hajep anerkennend. „Ninschinn, daas sehert gefahrellisch aus, würgelisch!“
    „Spöttele nicht!“ erwiderte Margrit kernig, blickte mit vorgeschobenem Kinn hinauf in sein Gesicht und stellte nebenbei fest, dass er nicht nur Schokolade an der Nase hatte sondern auch noch einen Lutscher im Mund. „Gib ruhig zu, dass du ... äh ... jetzt doch irgendwie Angst vor mir hast!“ Sie wedelte mit dem Zeigefinger zu ihm empor. „Tja, selbst Hajeps ha ... ben irgendwo Schwächen! Nein, ich bin nicht so wie Pommi! Ich lege ... lege die Waffen nicht weg, sondern mich ... äh ... ruuhig mit dir an, hä hä ... kleiner Scherz am Rande! Tja ... hm ... und was machst du nun?“
    Die roten Augen wurden jetzt gefährlich schmal und der kleine grüne Spalt in ihnen begann zu zucken. Der Hajep nahm den Lutscher aus dem Mund, aber erst, nachdem er an diesem ein paar Sekunden genießerisch genuckelt hatte, dann klopfte er mit dem klebrigen Ding auf den einen Pistolenknauf und dann auf den anderen und knurrte dazu leise:
    „Hab schonn verschtanden! Du willigst den Kampf, Ninschinn, chessso?“

Kapitel 10
     
    „He, wo kann denn nur der Bengel mit dem Mädel so plötzlich hin sein?“ rief Mike und suchte mit seinen stahlblauen Augen verärgert die Umgebung ab. Er war sogar von seinem Sitz hochgefahren und stand nun etwas schwankend im verdecklosen Jambo, während Jonas das schwere, etwas ungelenke Fahrzeug über eine Wiese manövrierte.
    „Hier gibt es doch gar nichts, wo sie sich verstecken könnten!“ maulte nun auch Frank, der dicht hinter ihm saß und ebenfalls einen langen Hals machte.
    „Kann dir nur zustimmen“, meldete sich Trude von hinten und blinzelte nervös durch ihre kantige Brille. „Ich sehe im Moment nur die eine Eiche links, die bereits fast alle Blätter verloren hat und sonst kaum Gesträuch.“
    „Aber ich habe sie doch vorhin noch ganz deutlich gehört“, murrte Mike und ließ sich wieder in den Sitz fallen. „Das war die Stimme von diesem komischen Tobias und die etwas heisere von seiner Schwester. Also, da könnte ich meinen Hut drauf verwetten“, er zog sich bei dieser Bemerkung die Krempe tiefer ins kantige Gesicht, „dass die beiden eben noch hier gewesen sind!“
    „Ich habe auch ein paar Kinderstimmen gehört, Chef, aber ob es Julchen und Tobias gewesen sind?“ Jonas zuckte mit den schmächtigen Schultern, dann zog er den Kopf ein, denn er bekam nur mit Mühe den Jambo aus dem Graben. „Shit, ziemlich matschig alles heute!“ setzte er leise schimpfend hinzu.
    „Meckere nicht, dafür gibt es wieder eine Sonderration Fressen.“ Mike legte den muskelbepackten Arm über die Lehne. „Habe ich dir ja gesagt!“
    „Ja, Chef, das hast du. Fragt sich nur, wie groß die sein wird!“ kicherte Jonas verschmitzt, als er endlich quer über die Landstraße und dann über die nächste Wiese fuhr.
    „Na, das hier ist doch wohl wesentlich besser, als nach Rüben zu hacken, oder?“ Mike wandte sich nun nach hinten um und hielt sich dabei den Hut fest, damit der ihm nicht vom Kopf geweht wurde. „He Trude, sag doch auch was dazu!“
    „Ich halte mich da `raus, Chef!“ Trude wedelte abwehrend mit beiden Händen.
    „Aber ich habe dazu `ne Frage, Chef!“ meldete sich wieder Jonas. „Warum eigentlich das ganze Gesummse um diese zwei Rotznasen?“
    „Da hat er Recht!“ mokierte sich jetzt auch Frank. Die Spinnen könnten doch immer wieder neue bekommen! Ein bisschen mit was anlocken, ein bisschen bequatschen und schon haben wir wieder Grubenarbeiter und vielleicht sogar wohlgenährtere.“
    „Aber nicht so gut eingearbeitete“, erhob sich Trudes dünnes Stimmchen gemahnend.
    „Darum geht es ja gar nicht“, begann Mike ziemlich knurrig.
    „He Chef, wie weit wollen wir denn eigentlich noch fahren?“ wurde er wieder von Jonas

Weitere Kostenlose Bücher