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Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
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ein.
    „Was? Ich habe dich kaum verstanden. Du startest ja auch immer wieder den Motor. Klappt wohl nicht so richtig mit dem Fuß, was?“
    „Gesine, ich danke dir für deine witzigen Bemerkungen!“ knirschte er und versuchte abermals, den kranken Fuß auf das Gaspedal zu bekommen. Endlich sprang der Motor an. „Willst du mir nicht wenigstens aus dem Weg gehen?“
    Sie warf ihre langen, blonden Zöpfe trotzig über ihre Schultern und stemmte die Hände in die Hüften. „Ich denke nicht daran!“
    „Also, Gesine!“ brüllte er fassungslos. „Was geht nur in dir vor?“ Er fuhr jetzt Zickzack über den breiten Platz und nietete dabei beinahe eine kleine Platane um.
    „Hö, hö, könntest im Zirkus auftreten George!“ feixte sie weiter.
    Nachdem er den Wagen abgefangen hatte, bremste er knapp vor ihr und kurbelte das Fenster hinunter. „Deine Bemühungen sind völlig aussichtslos!“ ächzte er schmerzerfüllt. „Ich werde losfahren und so lange nach Margrit suchen bis ich umfalle!“
    Er hatte Schweißausbrüche, so sehr schmerzte ihn der Fuß, als er losfuhr. Auch rutschte er immer wieder ab und so bremste er häufig abrupt. Da hörte eine helle Frauenstimme hinter sich.
    „Okay, okay, ich komme ja mit!“
    Es war Gesine. Die Zöpfe fielen über ihre schmalen Schultern, während sie hinter ihm her rannte und ihr Haar schimmerte golden in der Abendsonne. Die großen, hellen Augen funkelten zornig, aber zugleich entschlossen zu ihm hinauf. „Guck nicht so entgeistert, George, sonst überlege ich es mir noch! Verziehe dich endlich vom Steuer!“
    Er öffnete die Wagentür, rutschte artig auf den Beifahrersitz und lächelte, als sie neben ihn ins Auto sprang
    „He, grins nicht so!“ Ihre wasserblauen Augen funkelten ihn an. „Vielleicht fahre ich dich ja auch nur zurück!“
    Er starrte ihr entsetzt ins Gesicht und sie brach in Lachen aus. Dann gab sie Gas und erleichtert stellte er fest, dass sie wirklich nicht zurück, sondern über die Wiese fuhr, zur alten Hauptstrasse. „Ich weiß doch, wie dickköpfig du bist!“ knurrte sie, als sie seine erleichterte Miene sah. „Dir traue ich sogar zu, auch noch mit dem Kopf unter dem Arm einen Jambuto zu fahren. Es geht mir dabei natürlich nicht um dich sondern nur um diesen Jambuto, verstehst du?“
    „Verstehe!“ grinste er.
    „Und wo suchen wir nun zuerst?“ lenkte sie ein. „Was hast du dir so vorgestellt?“
    Er schwieg und dachte kurz nach.
    „Oh Gott?” entfuhr es ihr plötzlich. „Was ist das? Der Wagen holpert ja mit einem Mal so seltsam!“
     
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    Gulmurs grün behaarte Pranke tastete suchend nach dem Messer. Bei Ubeka, es steckte noch im Gürtel, also hatte er es während der ganzen Hast doch nicht verloren. Dankbar schaute er sich noch einmal nach Boktafton um. Der Jisk hatte ihm das Messer geschenkt, damit auch er sich wehren konnte. Es war schon schlimm, denn sie schienen, seit sie dem Villenviertel näher kamen, verfolgt zu werden. Es hörte sich jedenfalls an wie schleichende Schritte! Boktafton, Oktikilta und Nobajapal waren zwar auf das Modernste ausgerüstet, doch es war ihnen nicht möglich gewesen, herauszufinden, wer außer ihnen noch durch diese tote Stadt schlich.
    Xorr, bald würden sie ja angekommen sein. Xuraduton, ein Kamerad Nobajapals, der ebenfalls in diesem Häusermeer vergessen worden war, hatte sich vor etwa einer viertel Stunde über sein leider schlecht funktionierendes Kontaktgerät bei ihnen gemeldet und behauptet, den Agol höchst persönlich von seinem Versteck aus beobachten zu können.
    Konnte doch gar nicht sein, dass ausgerechnet der Agol sich noch immer im Vordergarten von dem alten Hotel aufhielt, in welchem seine Familie von den Hajeps überfallen und gefangenen genommen worden war! Außerdem hatte Gulmur gerade von seinen neuen Freunden gehört, dass der Agol diesmal wirklich einem Attentat zum Opfer gefallen wäre. Nicht nur abtrünnige Nobo-Loteken, auch jiskische Spione, als Hajeps verkleidet, hätten der kurzen Trauerzeremonie beigewohnt, und ein Frugal hatte Aufnahmen davon gemacht. Und nun sollte der schreckliche Gottkönig doch leben? Hatte der nicht einmal Ehrfurcht vor den uralten Zeremonien der Völker Raik-tai–hotas?
    Hatte er es wirklich wieder einmal fertig gebracht, nicht nur die Jisken, sondern auch sein eigenes Volk in die Irre zu führen, um seinen eigenen, göttlichen Kopf zu retten? Bei Ubeka, es war außerdem kaum glaubhaft, dass ein Agol seine Regierungsgeschäfte

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