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In der Glut der Leidenschaft

In der Glut der Leidenschaft

Titel: In der Glut der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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    Kapitel 1
     
     
    England, 1778
    Donnernder Hufschlag zerriss die Stille und ließ die Erde erbeben.
    Die Entenküken drängten sich an Michaela heran, während sie sich forschend umsah. Ein Schwarm Wachteln stieg aus den Baumwipfeln hoch und floh in den grauen Himmel hinauf.
    Im nächsten Moment brach ein Reiter wie ein Dämon aus dem Wald hervor. Alles an ihm war schwarz - das Haar, der Dreispitz, das Cape, das wie Adlerflügel im Wind flatterte, und das herrliche Pferd, das er zu halsbrecherischem Tempo antrieb.
    Er kam so schnell auf Michaela zu, dass die Hufe des Rosses Erdklumpen aus der Weide rissen.
    Michaela bückte sich hastig, scheuchte die Entlein in ihre Schürze und drückte sie an sich, bevor sie von der Straße floh.
    Doch der Reiter hielt weiter wie ein Furcht erregender Drache auf der Suche nach Beute auf sie zu.
    Die Luft brannte in ihren Lungen, und ihre Beine zitterten vor Anstrengung. Sie konnte ihn nicht abhängen. Ruckartig blieb sie stehen und drehte sich um. Mit der einen Hand sicherte sie die Entenküken, mit der anderen griff sie unter den Umhang nach der alten Pistole und legte den Finger an den Abzug.
    Rein sah sich nach den Straßenräubern um, die bei der wilden Verfolgung die Waldtiere aufscheuchten und aufs offene Gelände trieben. Donner und Blitz! Er hatte gehofft, sie hätten endlich aufgegeben! Er trieb Naraka, den Hengst, noch mehr an.
    Und dann sah er sie, eine einsame Gestalt in einem Umhang. Die Briganten würden sie über den Haufen reiten oder über sie herfallen. Eine zusätzliche Last auf dem Pferd konnte er sicher nicht gebrauchen, aber er durfte die Frau auch nicht schutzlos den Räubern überlassen, die hinter ihm her waren.
    Als er auf sie zuritt und sie zu sich in den Sattel ziehen wollte, hob sie den Arm. Zu spät sah Rein die Waffe in ihrer Hand und die Entschlossenheit in ihren Augen. Sie schoss, und der Rückstoß riss ihr die Kapuze vom Kopf. Die Kugel schlug in seine Schulter und warf ihn fast aus dem Sattel.
    Die perfekte Krönung eines erbärmlichen Tages, dachte Rein, während der Schmerz durch seinen Körper raste. Er klammerte sich am Sattelhorn fest. Die Wunde blutete heftig, doch er hatte keine andere Wahl. Er musste die Frau mitnehmen. Den unverletzten Arm ausgestreckt, beugte er sich hinunter. Sie riss die Augen weit auf und wollte hastig nachladen, doch Rein schlang ihr den Arm um die Taille und zog sie zu sich hoch.
    Durch ihre heftige Gegenwehr öffnete sich ihre Schürze. Der Inhalt fiel auf die Erde. »Die Babys!«
    Babys?
    Er riss so hart an den Zügeln, dass Naraka sich aufbäumte und mit den Hufen durch die Luft schlug.
    »O nein, sie werden zertrampelt!«, rief die Frau und wehrte sich verzweifelt gegen ihn.
    Rein parierte das Pferd und suchte vergeblich ein Kind. »Wir verlieren Zeit wegen Enten?« Er presste die Frau zornig an sich, doch Blut floss schon über seine Brust. Die Fremde entwand sich seinem Griff, glitt zu Boden und versuchte, die Entenküken einzufangen und gleichzeitig den gefährlichen Hufen auszuweichen.
    »Lasst sie, Frau! Wir bekommen Gesellschaft!«
    Michaela richtete sich auf, strich sich das rote Haar aus dem Gesicht und sah sich um. Vier Reiter jagten auf sie zu. Beschwörend blickte sie zu dem Mann hoch, den sie angeschossen hatte.
    Ihr Blick berührte Rein tief. Zum Teufel mit diesen großen, flehenden Augen! »Rasch, Ihr Mörderin!« Er streckte ihr die Hand entgegen. »Diese Kerle zielen viel besser als Ihr.«
    »Ich kann nicht«, wehrte sie ab. Unter dem Dreispitz sah sie von seinem Gesicht nur die zornig aufeinander gepressten Lippen. »Ich kann sie nicht sterben lassen.« Michaela deutete hilflos auf die Küken, bückte sich und griff nach einem.
    Diese unmögliche Frau! Er hatte keine Zeit, mit ihr zu streiten, drehte sich im Sattel um und schätzte die Entfernung zu den Reitern ab. Als er absaß, zuckte er unter den heftigen Schmerz in der Schulter zusammen. Ich bin ein weichherziger Narr, dachte er, während er sich bückte, ein Küken packte, in ihre Schürze setzte und nach dem nächsten griff.
    »Sie haben Angst.«
    »Das reicht! Beeilt Euch.« Blut floss an seinem Arm hinunter und in den Handschuh. Rein verwünschte das Zusammentreffen mit dieser kleinen Wildkatze. Er fing das letzte Entlein ein und reichte es ihr, bevor er wieder aufsaß und sich zu der Frau beugte.
    Michaela warf einen Blick auf die näher kommenden Räuber und dann auf ihn.
    Sie überlegt, welches das kleinere Übel ist,

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