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Das Licht zwischen den Meeren: Roman (German Edition)

Das Licht zwischen den Meeren: Roman (German Edition)

Titel: Das Licht zwischen den Meeren: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. L. Stedman
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mehr gesprochen. Hin und wieder schlug sie die Augen auf, und es stand ein Funkeln darin, ein Licht, das heller wurde, während ihr Atem immer flacher und stoßweise ging. So als hätte man ihr ein Geheimnis verraten, und plötzlich könne sie verstehen.
    Dann, am letzten Abend, als der abnehmende Mond durch die Lücken zwischen den Winterwolken lugte, hatte sich ihr Atem so verändert, wie Tom es nur allzu gut kannte. Sie war ihm entglitten.
    Obwohl sie elektrischen Strom im Haus hatten, hatte er im sanften Licht der Kerosinlampe gesessen, die ihr Gesicht in einen viel weicheren – gütigeren – Schein tauchte. Die ganze Nacht hatte er neben ihrer Leiche gewartet und erst bei Morgengrauen den Arzt angerufen. Wachablösung, wie in der alten Zeit.
    Tom geht den Weg entlang und pflückt eine gelbe Blüte von dem Rosenbusch ab, den Isabel kurz nach ihrem Einzug hier gepflanzt hat. Sie duftet bereits stark und versetzt ihn fast zwei Jahrzehnte zurück zu dem Moment, als Isabel vor dem frisch aufgegrabenen Beet kniete und die Erde rings um den jungen Busch mit den Händen festklopfte. »Endlich haben wir einen Rosengarten, Tom«, hatte sie gesagt, und er hatte sie zum ersten Mal seit dem Abschied von Partageuse lächeln gesehen. Das Bild steht ihm noch so deutlich vor Augen wie eine Fotografie.
    Nach der Beerdigung finden sich einige wenige Trauergäste im Gemeindesaal zusammen. Tom bleibt so lang, wie es die Höflichkeit verlangt. Allerdings wünscht er, die Leute wüssten wirklich, wen er hier betrauert: die Isabel, die er am Anlegesteg kennengelernt hat, so voller Leben, Abenteuerlust und frecher Streiche. Seine Izzy. Die andere Hälfte des Himmels.
    Zwei Tage nach der Beerdigung saß Tom allein in einem nun leeren und stillen Haus. Eine in den Himmel aufsteigende Staubwolke kündigte die Ankunft eines Autos an. Wahrscheinlich einer der Arbeiter, der nach Hause kam. Doch als er näher hinschaute, stellte er fest, dass es ein teurer neuer Wagen mit Nummernschild aus Perth war.
    Das Auto stoppte vor dem Haus. Tom ging an die Tür.
    Eine Frau stieg aus und nahm sich einen Moment Zeit, ihr blondes Haar glatt zu streichen, das sie zu einem Knoten zusammengesteckt trug. Sie blickte sich um und ging dann langsam zur Veranda, wo Tom sie inzwischen erwartete.
    »Guten Tag«, sagte er. »Haben Sie sich verfahren?«
    »Ich hoffe nicht«, erwiderte die Frau.
    »Kann ich Ihnen helfen?«
    »Ich suche das Haus der Sherbournes.«
    »Sie haben es gefunden. Ich bin Tom Sherbourne.« Er wartete auf eine Erklärung.
    »Dann habe ich mich nicht verfahren.« Sie lächelte schüchtern.
    »Verzeihung«, meinte Tom. »Es war eine anstrengende Woche. Habe ich etwas vergessen? Einen Termin vielleicht?«
    »Nein, wir sind nicht verabredet. Aber ich möchte zu dir. Und …«, sie zögerte, »ich habe gehört, deine Frau sei sehr krank.«
    Tom starrte sie verdattert an, worauf sie hinzufügte: »Ich bin Lucy-Grace Rutherford. Geborene Roennfeldt …« Wieder lächelte sie. »Ich bin Lucy.«
    Er starrte sie ungläubig an. »Lulu? Kleine Lulu«, wiederholte er, wie zu sich selbst, und rührte sich nicht von der Stelle.
    Die Frau errötete. »Ich weiß nicht, wie ich dich … Sie nennen soll …. Oder … Mrs. Sherbourne?« Offenbar war ihr plötzlich etwas eingefallen, denn sie fügte hinzu. »Hoffentlich störe ich Sie nicht. Ich wollte mich nicht aufdrängen.«
    »Sie hat immer gehofft, dass du kommst.«
    »Warte, ich habe jemanden mitgebracht«, antwortete sie und kehrte zum Auto zurück. Sie beugte sich über den Vordersitz und holte einen Tragekorb für Babys heraus. Liebe und Stolz malten sich auf ihrem Gesicht.
    »Das ist Christopher, mein kleiner Sohn. Er ist drei Monate alt.«
    Tom stellte fest, dass unter der Decke ein Kind herausspähte, das Lucy als Baby so ähnlich sah, dass es ihm einen Stich versetzte. »Izzy hätte ihn so gerne kennengelernt. Sie hätte sich so gefreut, dass du hier bist.«
    »Oh, es tut mir leid … Wann ist …?« Ihre Stimme erstarb.
    »Vor einer Woche. Ihre Beerdigung war am Montag.«
    »Das wusste ich nicht. Wenn du möchtest, dass ich gehe …«
    Er musterte das Baby eine geraume Zeit, und als er schließlich den Kopf hob, spielte ein wehmütiges Lächeln um seine Lippen. »Komm rein.«
    Als Tom ein Tablett mit Teekanne und Tassen hereinbrachte, saß Lucy-Grace da und blickte hinaus aufs Meer. Das Baby lag neben ihr in seinem Körbchen.
    »Wo fangen wir an?«, fragte sie.
    »Warum sitzen wir nicht

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