Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)
Begabung, die nützlicher ist als all deine Gaben zusammen, süßer Bruder«, schnurrte Cersei, und in ihrer Stimme schwang süße Bosheit mit.
»Kleinfinger ist ein Lügner ... «
»... und außerdem schwarz, sagte der Rabe über die Krähe. «
Lord Tywin schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Genug! Ich will dieses ungebührliche Gezänk nicht mehr hören. Ihr beide seid Lennisters, und so werdet ihr euch auch benehmen.«
Ser Kevan räusperte sich. »Ich würde lieber Petyr Baelish als Herrscher von Hohenehr sehen als einen der anderen Freier um Lady Lysa. Yohn Rois, Lyn Corbray, Hortan Rotfest ... das sind gefährliche Männer, jeder auf seine Weise. Und stolz
dazu. Kleinfinger ist zwar klug, doch weder von hoher Geburt noch geschickt im Umgang mit Waffen. Die Lords des Tals werden ihn niemals als ihren Lehnsherrn anerkennen.« Er blickte seinen Bruder an. Da Lord Tywin nickte, fuhr er fort: »Und dann ist da noch etwas ... Lord Petyr hört nicht auf, seine Treue unter Beweis zu stellen. Erst gestern überbrachte er uns Neuigkeiten von einem Komplott der Tyrells, Sansa Stark für einen ›Besuch‹ nach Rosengarten zu bringen, wo sie Lord Maes’ ältesten Sohn Willas heiraten soll.«
»Kleinfinger hat Euch das verraten?« Tyrion stützte sich auf den Tisch. »Nicht unser Meister der Flüsterer? Wie interessant. «
Cersei sah ihren Onkel ungläubig an. »Sansa ist meine Geisel. Ohne meine Erlaubnis geht sie nirgendwohin.«
»Die Erlaubnis müsstest du notgedrungen erteilen, sollte Lord Tyrell fragen«, gab ihr Vater zu bedenken. »Sie ihm zu verweigern wäre gleichbedeutend mit einer Erklärung des Misstrauens. Tyrell würde das als Beleidigung auffassen.«
»Soll er doch. Was kümmert es uns?«
Verfluchte Närrin, dachte Tyrion. »Süße Schwester«, erklärte er ihr geduldig, »mit Tyrell beleidigst du auch Rothweyn, Tarly, Esch und Hohenturm, und möglicherweise würden die dann anfangen zu überlegen, ob Robb Stark ihren Wünschen gegenüber vielleicht mehr Gehör zeigen würde.«
»Ich will nicht, dass die Rose und der Schattenwolf das Bett teilen«, verkündete Lord Tywin. »Dem müssen wir zuvorkommen. «
»Wie?«, fragte Cersei.
»Durch Heirat. Zum Beispiel durch deine.«
Das kam so plötzlich, dass Cersei ihn einen Augenblick nur mit offenem Mund anstarren konnte. Dann röteten sich ihre Wangen, als hätte er sie geschlagen. »Nein. Nicht noch einmal. Niemals.«
»Euer Gnaden«, sagte Ser Kevan höflich, »Ihr seid eine junge Frau, noch immer ansehnlich und fruchtbar. Gewiss wollt
Ihr den Rest Eurer Tage nicht allein verbringen? Eine neue Heirat würde vor allem dieses Gerede über Inzest aus der Welt schaffen.«
»Solange du unverheiratet bleibst, gestattest du Stannis, weiterhin seine ekelhaften Verleumdungen zu verbreiten«, erklärte Lord Tywin seiner Tochter. »Du brauchst einen neuen Gemahl in deinem Bett, der mit dir Kinder zeugt.«
»Drei Kinder dürften doch wohl genügen. Ich bin die Königin der Sieben Königslande und keine Zuchtstute! Die Königin Regentin!«
»Du bist meine Tochter, und du wirst tun, was ich dir befehle. «
Sie erhob sich. »Ich werde hier nicht sitzen und mir anhören ...«
»Du wirst, wenn du bei der Auswahl deines nächsten Mannes ein Wort mitreden möchtest«, erwiderte Lord Tywin ruhig.
Als sie zögerte und sich schließlich setzte, wusste Tyrion, dass sie verloren hatte, trotz ihrer lauten Verkündigung: »Ich werde nicht wieder heiraten!«
»Du wirst heiraten, und du wirst Kinder bekommen. Mit jedem Kind, das du gebierst, machst du Stannis mehr zum Lügner.« Die Blicke ihres Vaters schienen sie an ihrem Stuhl festzunageln. »Maes Tyrell, Paxter Rothweyn und Doran Martell sind mit jüngeren Frauen verheiratet, die sie vermutlich überleben werden. Balon Graufreuds Frau ist alt und schwächlich, aber diese Partie würde uns zu einem Bündnis mit den Eiseninseln zwingen, und ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich so weise wäre.«
»Nein«, stieß Cersei zwischen weißen Lippen hervor. »Nein, nein, nein.«
Tyrion konnte das Grinsen, das sich bei dem Gedanken, seine Schwester könnte nach Peik abgeschoben werden, auf seine Lippen stahl, nicht ganz unterdrücken. Gerade als ich das Beten aufgeben wollte, beschert mir ein guter Gott dies .
Lord Tywin fuhr fort: »Oberyn Martell könnte passen, aber die Tyrells würden uns das sehr übel nehmen. Also müssen wir unter den Söhnen Ausschau halten. Ich nehme an, du hättest nichts dagegen,
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