Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)
kleine Stark ist jung, heiratsfähig, fügsam, von höchster Geburt und immer noch Jungfrau. Dazu ist sie nicht unansehnlich. Warum solltest du zögern?«
Ja, warum ? »Nur so eine Laune von mir. Seltsam, es zu sagen, aber ich würde mir eine Frau wünschen, die mich in ihrem Bett will.«
»Wenn du glaubst, deine Huren würden dich in ihrem Bett wollen, bist du ein noch größerer Narr, als ich befürchtet habe«, sagte Lord Tywin. »Du enttäuschst mich, Tyrion. Ich hatte gehofft, diese Partie würde dir Freude bereiten.«
»Ja, wir wissen alle, wie wichtig Euch meine Freude ist, Vater. Allerdings gibt es da noch etwas. Der Schlüssel zum Norden, behauptet Ihr? Die Graufreuds halten den Norden, und König Balon hat eine Tochter. Warum Sansa Stark und nicht sie?« Er blickte seinem Vater in die kühlen grünen Augen mit den hellen Goldsprenkeln.
Lord Tywin legte die Hände unter dem Kinn zusammen. »Balon Graufreud kann nur ans Plündern denken, nicht ans Herrschen. Soll er sich an einer Herbstkrone erfreuen und einen Nordwinter lang leiden. Seinen Untertanen wird er keinen Grund geben, ihn zu lieben. Im nächsten Frühling werden die Nordmänner genug von den Kraken haben. Dann bringst du Eddard Starks Enkel nach Hause, um sein Geburtsrecht für ihn zu beanspruchen, und die Lords werden ihn gemeinsam mit dem einfachen Volk auf den hohen Sitz seiner Vorfahren hieven. Du bist doch fähig, einer Frau ein Kind zu machen, hoffe ich?«
»Ich glaube es jedenfalls«, erwiderte er ungehalten. »Beweisen kann ich es nicht, das gebe ich zu. Obwohl niemand behaupten darf, ich hätte es nicht versucht. Denn ich verstreue meine kleinen Samen so oft wie möglich ... «
»In Gossen und Straßengräben«, beendete Lord Tywin den Satz für ihn, »und auf gemeinem Boden, wo nur Bastard-Unkraut Wurzeln schlägt. Es ist an der Zeit, dass du deinen eigenen Garten bestellst.« Er erhob sich. »Casterlystein wirst du niemals bekommen, das habe ich dir versprochen. Aber heirate Sansa Stark, und du wirst vielleicht Winterfell gewinnen. «
Tyrion Lennister, Lord Protektor von Winterfell . Bei dieser Aussicht lief es ihm eigenartig kalt den Rücken hinunter. »Sehr gut, Vater«, sagte er langsam, »allerdings krabbelt da eine hässliche große Schabe durch deine Binsen. Robb Stark ist vermutlich genauso fähig wie ich, und er ist einer dieser fruchtbaren Freys versprochen. Sobald der Junge Wolf erst einen Wurf gezeugt hat, sind alle Welpen, die Sansa gebiert, Erben von überhaupt nichts.«
Lord Tywin beunruhigte das nicht. »Robb Stark wird mit seiner fruchtbaren Frey keine Kinder zeugen, darauf hast du mein Wort. Es gibt Neuigkeiten, die ich dem Rat lieber nicht mitteilen wollte, obwohl die guten Lords sie ohne Frage bald erfahren werden. Der Junge Wolf hat Gawen Westerlings älteste Tochter zum Weib genommen.«
Einen Augenblick lang meinte Tyrion, er habe seinen Vater falsch verstanden. »Er hat seinen Verlöbnisschwur gebrochen? «, fragte er ungläubig. »Er hat die Freys zurückgewiesen, für ...« Ihm fehlten die Worte.
»Für eine sechzehnjährige Jungfrau namens Jeyne«, ergänzte Ser Kevan. »Lord Gawen hat sie mir einmal für Willem oder Martyn vorgeschlagen, aber ich musste ablehnen. Gawen ist ein guter Mann, doch seine Frau ist Sybell Spezer. Die hätte er niemals heiraten sollen. Die Westerlings hatten schon immer mehr Ehre als Verstand. Lady Sybells Großvater war Kaufmann, hat mit Safran und Pfeffer gehandelt und war beinahe von ebenso niedriger Geburt wie dieser Schmuggler, den Stannis sich hält. Und die Großmutter war irgendeine Frau, die er aus dem Osten mitgebracht hat. Ein Furcht erregendes altes Weib, die angeblich eine Priesterin war. Maegi wurde sie genannt. Niemand konnte ihren richtigen Namen aussprechen. Halb Lennishort ging zu ihr, um sich Heil- und Liebestränke und solcherlei zu holen.« Er zuckte mit den Schultern. »Gewiss ist sie seit langem tot. Und Jeyne schien mir ein süßes Kind zu sein, das gebe ich zu, obwohl ich sie nur einmal gesehen habe. Jedoch bei so zweifelhaftem Blut ...«
Nachdem er selbst einst eine Hure geheiratet hatte, konnte Tyrion die Erregung seines Onkels über den Gedanken nicht teilen, ein Mädchen zu heiraten, dessen Urgroßvater Gewürze verkauft hatte. Vor allem ... ein süßes Kind, hatte Ser Kevan gesagt, und manche Gifte schmeckten sehr süß. Die Westerlings waren von altem Blute, allerdings besaßen sie mehr Stolz als Macht. Es hätte ihn nicht überrascht zu
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